Hermle Drehpendeluhr

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msschrat
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Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von msschrat » Mi 16. Apr 2014, 10:33

Hallo, habe eine Hermle Drehpendeluhr. Leider ist der Faden gerissen.
Das Werk ist nur mit FHS - Germany gemarktet, snt keinerlei weitere Bezeichnungen.
Kann mir jemand weiterhelfen welchen Faden -Stärke etc- ich verwenden soll?

Danke

KleineSekunde
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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von KleineSekunde » Mi 16. Apr 2014, 23:16

Hallo msschrat,

zunächst herzlich willkommen im DGC-Forum und viel Spaß und Erfolg hier!

Nun, um hier eventuell helfen zu können, würden wohl weitere Angaben zu der Uhr / aussagekräftige Fotos benötigt werden.

Wenn die Reststücke noch vorhanden sein sollten, könnten diese zunächst präzise vermessen werden (Schieblehre), um zumindest einen Anhaltspunkt für das benötigte Ersatzteil zu bekommen. Falls dieses einmal getauscht und durch ein nicht gut passendes Exemplar ersetzt worden sein sollte, gäbe es hier vermutlich auch Experten, die dann helfen könnten. Aber dann würden weitere Informationen zu der Uhr benötigt werden (siehe oben). Der Hinweis "FHS, Germany" wird hier zur Bestimmung nicht reichen.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Der_Stromer
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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von Der_Stromer » Do 17. Apr 2014, 20:32

Willkommen hier im Forum, "Danke".

Gerne helfen wir Dir, aber wie Guido schon schreibt, braucht es dazu Bilder. Und zwar GUTE Bilder der hinteren Platine mit allen Löchern etc. Bitte keine "verhübschten" (von links nach schräg oder so) Bilder, sondern am besten im Sonnenlicht aufgenommen und direkt drauf.
Dann kann man das Modell der Uhr bestimmen und auch die Pendelfeder. Sonst wird das nichts. Also versuche es mal.

Aber gleich vorweg: Die Pendelfeder geht niemals IN der Uhr kaputt. Sie wird immer kaputt gemacht, weil die Uhr einen anderen Fehler hat, der sie zum Stillstand bringt. Und einfach so ersetzen wird Dir auch nichts bringen, dazu sind wichtige Grundlagen und Wissen erforderlich. Aber mach mal und Frage. Wir helfen gerne.

@Guido: Also mit der Schieblehre wirst Du die Pendelfeder bestimmt nicht bestimmen können. Da kommt es auf 1/100mm an. Messen läuft hier unter "wer viel mist misst viel mist" :lol:
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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KleineSekunde
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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von KleineSekunde » Do 17. Apr 2014, 21:28

Hallo,
KleineSekunde hat geschrieben:Wenn die Reststücke noch vorhanden sein sollten, könnten diese zunächst präzise vermessen werden (Schieblehre), um zumindest einen Anhaltspunkt für das benötigte Ersatzteil zu bekommen.
Der_Stromer hat geschrieben:@Guido: Also mit der Schieblehre wirst Du die Pendelfeder bestimmt nicht bestimmen können. Da kommt es auf 1/100mm an. Messen läuft hier unter "wer viel mist misst viel mist" :lol:
Nun, eine ausreichend genaue Bestimmung, um direkt Ersatzteile bestellen zu können, ist mit einer Schieblehre sicher nicht realisierbar, daher auch der Hinweis auf mögliche "Anhaltspunkte".

Egal, der bessere Weg zur Bestimmung wären sicherlich gute Fotos, die dann hoffentlich folgen werden.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von msschrat » Sa 19. Apr 2014, 09:40

Hallo, erstmals vielen dank für die nette Aufnahme im Forum.
Der Faden ist an der unteren Aufhängung gerissen, wollte die Uhr nur etwas auf dem Kaminsims verstellen :-(
Vielleicht kann jemand anhand der Rückplatine etwas näheres feststellen.

Übrigens: Ich habe zwar eine Schieblehre aber damit ist mir ein messen im 1/10 -1/100 mm Bereich nicht möglich gewesen.
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Fritz
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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von Fritz » Sa 19. Apr 2014, 10:35

Hallo,
Die passende Pendelfeder ist 0,056 mm von Horolovar.
Die Angabe der Dicke bezieht sich nur auf dieses Fabrikat, bei einem anderen Fabrikat sind Abweichungen in der Dicke auf Grund unterschiedlicher Materialeigenschaften gegeben.

Gruß Fritz

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Der_Stromer
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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von Der_Stromer » Sa 19. Apr 2014, 13:57

Fritz hat es schon geschrieben.

Ergänzend dazu noch die Abmasse der Feder:

Länge obere Montierung Oberkante bis untere Montierung Unterkante: 96mm
Abstand obere Montierung Unterkante bis Oberkante Gabel: 3mm

Bitte beachte dabei, dass Du bei jeder Manipulation an der Pendelfeder auch IMMER den Abfall neu einstellen musst.

Und zu guter Letzt noch ein Tipp: Auch beim Verstellen immer das Pendel mit der Feststellung im Boden der Uhr sichern. Das hilft ungemein!
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von msschrat » Sa 19. Apr 2014, 14:08

Hallo Leute,
Danke für die Hilfe.
Werde mir eine neue Pendelfeder/Faden besorgen und hoffentlich das Ding wieder zum laufen bekommen.
Vielleicht bekomme ich noch weitere Hilfe von Euch :-)

Schöne Ostergrüße aus dem sonnigen Odenwald

msschrat
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Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von msschrat » Mi 23. Apr 2014, 10:09

Hilfe !!!!
Hallo, habe jetzt die neuen Pendelfedern erhalten - Horolovar 0,056 mm
Pendelfedern eingebaut - nach eurer Beschreibung und Maßangaben- Ergebnis Uhr läuft ca 10 Minuten und bleibt dann stehen. Ist die Maßangabe von 3 mm OK-Pendelgabel-UK Pendelfederaufhängung korrekt. Bei der alten Feder war der Abstand der Gabel etwa 6-7 mm?
Kann mir jemand weiterhelfen?

Danke und Grüße

msschrat

walter der jüngere

Re: Hermle Drehpendeluhr

Beitrag von walter der jüngere » Mi 23. Apr 2014, 10:58

Hallo,

klar man kann helfen. Tut man wahrscheinlich sogar gern - vor allem, wenn Hoffnung auf Erfolg besteht.
Im Internet sieht das dann oft so aus:
Helfen wo jemand nach Hilfe ruft - aber gern, mmer und überall und zu jeder Zeit.
Jedenfalls wird soetwas gern von Foren und deren UserInnen erwartet, erhofft, ja oft sogar gefordert. Mal sehen, was davon realistisch und machbar ist... ;)

Damit das aber zur Erfolgsstory wird muss man dazu aber ein paar Voraussetzungen geklärt sein:
a) Sprechen wir die gleiche Sprache / wird von jedem der beiden die gleiche Terminologie benutzt?
Wer spricht mit wem - viele Köche verderben den Brei...
Tip: Beim miteinander kommunizieren helfen manchmal auch aussagekräftige Bilder - vor allem aber ganz genaue Beschreibungen, eine stets systematische Vorgehensweise.
b) zu klären ist dann: Was ist die genaue Situation?
Was ist schon getan worden, was ist wie geprüft worden.

Wenn man eine Uhr reparieren möchte - dann muss sie zunächst wirklich gründlich und fachgerecht gereinigt worden sein. Dabei müssen alle Bauteile auf Schäden und Verschleiß überprüft und ggfs. überarbeitet werden.
Das gilt ganz gleich für welchen Uhrentyp.
Beim Zerlegen einer Uhr ist der Originalzustand möglichst genau zu dokumentieren - mit entsprechenden Bildern. Das erleichert das Montieren deutlich.

Wenn der Mechanismus also dokumentiert, zerlegt, gereinigt, evtl. vorhandene Schäden behoben bzw. dokumentiert sind, dann kann mit der Montage begonnen werden, dann kann mit dem Probelauf begonnen werden.

Dann, und erst dann beginnt die typspezifische Fehlersuche. Mit "Hallo - die Uhr geht nicht, bleibt nach 10 Minuten stehen" ist da nicht viel zu helfen. Denn: Mehrere völlig unterschiedliche Ursachen können zu diesem Ergebnis führen.
Zum Beispiel könnte es sein, daß die Uhr nicht oder zu wenig aufgezogen worden ist... :o

Es gibt übrigens sehr hilfreiche Bücher zu dem Uhrentyp "Drehpendeluhren":

Mervin Passmore: Jahresuhr Justierung

Terwilliger: 400 day Clock Repair Guide
http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... =97&t=1963

Beide Bücher setzen ein gewisses Maß an uhrmacherischen Sachverstand / Sachkenntnis voraus, ermöglichen aber letztendlich auch dem Laien ein Verstehen - und ggfs. sogar das Reparieren einer solchen Uhr.

Ich bitte, nicht damit zu argumentieren, daß es ja wohl nicht sein kann, daß man sich erst teure (?) Bücher und womöglich auch noch Werkzeug kaufen muss, nur um mal so eine Uhr reparieren zu können.
Nein, muss man nicht! Man kann Bücher auch ausleihen. Oder sich downloaden, dies geht mittlerweile auch sehr oft. Und man kann auch viel mit schon vorhandenem Werkzeug erledigen.
Und: Ohne Fachwissen geht nun mal nicht viel. Und das muss irgendwie ja präsent werden.
Wer also ohne jedes Fachwissen glaubt, eine Uhr per Fernanleitung sachgerecht repaieren zu können, wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine große Enttäuschung erleben.
Es gibt noch einen anderen Weg, ohne Fachwissen und ohne Fachbücher zur Fehlerbehebung zu kommen: Den Gang zum Uhrmacher oder zu jemandem, der sich damit auskennt.
Auch das ist etwas, was durchaus souverän ist: Zu erkennen, daß man diesem Problem aus eigener Kraft nichts entgegensetzen kann, und die Lösung des Problems deshalb den Händen einer fachlich kompetenten Person überlässt.

Wenn Du bereit iund in der Lage bist, klar und präzise zu beschreiben, was an dieser Uhr bereits an Vorarbeiten getan wurde - Dokumentation, Reinigung... dann kann bestimmt auch schnell der Fehler eingegrenzt und miteinander überlegt werden, wie der Fehler behoben werden müsste - und kann.

Walter d. J.

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