Turmuhr Konrad Grienberger 1523 in Axams bei Innsbruck

[Michael Neureiter]

Die Umstellung auf die Sommerzeit am Ostersonntag um 2.00 Uhr früh erfolgt bei Turmuhren in den allermeisten Fällen durch ein Signal des Zeitzeichensenders DCF77 aus Mainflingen bei Frankfurt am Main – ganz ohne Vorstellen vor Ort.

Anders in Axams bei Innsbruck, wo ich im letzten halben Jahr einige Einsätze bei meinem Lieblings-Turmuhrwerk verbrachte: Heute früh hat Mesner Herbert Nagl zum ersten Mal das gotische Turmuhrwerk auf die Sommerzeit umgestellt, und zwar durch mechanisches Vorstellen des monumentalen kostbaren Werks um eine Stunde: Nach etwa 70 Jahren Stillstand wurde das Werk am 27. November 2012 nach Restaurierung, Ergänzungen und Wiederaufbau im 500 Jahre alten Kirchturm wieder in Betrieb genommen, seither läuft es klaglos und ziemlich genau. Das Werk treibt derzeit zwei Zifferblätter an und schlägt die Viertelstunden und die Stunden. Mesner Nagl ist täglich um 18.00 am Werk, um die schweren Steingewichte, die auch aus dem 16. Jahrhundert stammen dürften, aufzuziehen.

Im Bild der Lokalaugenschein zur Sommerzeit-Umstellung 2013 in der winterlichen Karwoche 2013: vorne das jüngere Viertelstundenschlagwerk, dahinter das gotische Werk aus 1523 mit den prächtigen gedrehten Pfeilerenden, in der Mitte das Hakenrad mit dem Anker, darüber das Kontrollzifferblatt. Für die erfolgreiche Revitalisierung sorgten (v.l.) aus Axams Mesner Herbert Nagl, Pfarrkirchenrats-Obmann Josef Hell und Pfarrer und Diözesankonservator Rudi Silberberger mit Turmuhren-Spezialist Michael Neureiter aus Bad Vigaun (Salzburg).

In der Beilage eine kompakte Info zum Werk Konrad Grienbergers aus dem Stubai