Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

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Typ1-2-3
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von Typ1-2-3 » Fr 21. Jan 2011, 08:41

Manchmal hat der Rückdeckel des Werkes auch eine ganz unscheinbare Bohrung. Da kann man einen Stift durchstecken und alle Räder auffädeln. Wenn man das so zusammenbaut, stimmt es. Irgendwie müssen die beim Hersteller sich das ja auch einfach machen.

Frank

hjh1311
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von hjh1311 » Fr 21. Jan 2011, 13:42

Das mit dem Indexpfeil ist interessant, da werde noch mal etwas weiter forschen. Aber generell bin ich mittlerweile soweit, dass ich aufgebe. Ich habe zwar noch eine Art Prismenumlenkung in der Rückwand der Werkes entdeckt und vermute, dass eine Lichtquelle in der Uhr durch die Löcher der beiden kleineren Zahnräder leuchtet, und der Lichtstrahl durch die Prismen umgelenkt, an der Rückwand entlang bis zum größeren Zahnrad, dort wieder umgelenkt und durch das Loch des größeren Zahnrads auf einen Sensor fällt. Nach dem entsprechenden Umbau funktioniert das manchmal, aber wenn ich das Werk in den Wecker einbaue wieder nicht. Ich vermute, dass ich das nicht präzise genug justieren kann, weil durch das Aufsetzen des Gehäusedeckel Bewegungen der Zahnräder nicht zu vermeiden sind. Und kleine Verspannungen, wenn das Werk eingebaut wird führen ebenfalls zu Verschiebungen.
Immerhin glaube ich , dass ich das Prinzip verstanden habe.
Danke an alle Helfer.

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soaringjoy
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von soaringjoy » Fr 21. Jan 2011, 13:48

Es ist m.E. keine Schande festzustellen, dass manche
Dinge eben nicht für Reparaturen konzipiert wurden.
Wird es trotzdem versucht, führt es oft zur "Verschlimmbesserung".
J.
"tempus nostrum"

hjh1311
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von hjh1311 » Fr 21. Jan 2011, 18:45

@soaringjoy und frank
Ich glaube, dass ich jetzt weiß, wie es einzustellen ist: Beim kleinen und beim großen Zahnrad ist jeweils ein durchgängiges Loch im Gehäuse, das mit dem Loch im Zahnrad korrespondiert. Die Lage dieser Zahnrades kann also mit Stiften fixiert werden. Das mittlere Zahnrad hat den Pfeil. Dazu gibt es eine Markierung im Gehäuse, auf die der Pfeil gestellt werden muss. So müsste es gehen. Tut es aber nicht. Ich gebe jetzt entgültig auf.
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karlo

Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von karlo » Fr 21. Jan 2011, 18:52

Schmeiss weg das Ding.
Es gibt halt Werke die kann nur ein Roboter oder ein asiatisches Kind montieren.

Karlo

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detlef
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von detlef » Fr 21. Jan 2011, 19:20

Hallo!
Da ich öfter Videorecorder repariere kenne ich das Problem mit dem justieren der Mechanik all zu gut und es hat mich auch schon einige Nerven gekostet.Ich habe festgestellt das man erst einmal herausfinden muß in welchem Betriebszustand die Markierungen übereinpassen müssen und da hält es jeder Hersteller anders.
Zu dem Uhrwerk:Natürlich kann man jederzeit ein Ersatzwerk bekommen aber es würde mich auch reizen es wieder zum laufen zu bekommen es wurde ja auch von irgendjemandem oder einer Maschine zusmmengebaut.Ich habe gesehen das auf dem Rad mit der Nr.1 ein kleines Rad zu sehen ist dort befinden sich auf 2 der Zähne Punkte es kann sein das der Pfeil des anderen Rades genau zwischen den Punkten stehen muß.Wie gesagt habe ich öfter bei Videorecordern so festgestellt.Probier es mal und gib nicht so schnell auf irgend ein System muß es da geben.Die Hersteller wissen das warscheinlich genau,aber so etwas soll ja wie so oft nicht reparabel sein.
Mfg.Detlef!

karlo

Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von karlo » Fr 21. Jan 2011, 19:21

Soll nicht reparabel sein, ist bei dem Preis wohl eher Nebensache.

Karlo

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soaringjoy
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von soaringjoy » Fr 21. Jan 2011, 21:59

hjh1311 hat geschrieben:Dazu gibt es eine Markierung im Gehäuse, auf die der Pfeil gestellt werden muss. So müsste es gehen. Tut es aber nicht.
O Mann!
Diese Passage hat mich kalt erwischt und ich wäre wegen eines
Lachanfalls fast vom Stuhl geflogen!
Entschuldigt bitte... :lol:
Voll und ganz fühle ich mit Dir, hjh!

Auf dem Trieb des oberen Rades gibt es auch einen Indexpunkt, hmm?

Schlaf noch mal drüber, lass es sacken und gewinne etwas Abstand -
meine Methode, die oft hilft.

J.
"tempus nostrum"

Althans
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von Althans » Sa 1. Jun 2013, 19:54

Hallo, ich habe ein sehr ähnliches Uhrwerk, auf der Rückseite steht "eL 762" mit einem gespiegelten "L".

Ich habe es ganz zerlegt; dabei sind mir die Drähte von der Antenne und vom Motor abgerissen. Weil der Motor außerdem mit verschweißten Kunststoffnieten befestigt ist, erscheint mir die weitere Reparatur allerdings nicht mehr sinnvoll.

Ich glaube aber, daß ich jetzt weiß, wie man die Zahnräder justieren muß. Und zwar ist auf der Platine eine Lichtschranke aus Sender und Empfänger angebracht, deren Licht von einem Prisma aus durchsichtigem Kunststoff an der Rückseite des Gehäuses zweimal um 90° umgelenkt wird. Es gibt also zwei Bohrungen, durch die das Licht hindurch muß und auf die die Zahnräder mit ihren Löchern alle gleichzeitig ausgerichtet werden müssen. Ich habe die Lage der Bohrungen in dem folgenden Bild mit roten Kreisen markiert.

Bild

Das Problem beim Zusammenbau ist, daß zwischen der schwarzen Trägerplatte und der Platine noch zwei Zahnräder mit Bohrungen liegen, und zwar sind es zwei Hohlwellen mit Zahnrädern für den Minuten- und den Stundenzeiger. Diese sind mit einem weiteren Zahnrad gekoppelt. An dem Zahnrad für den Minutenzeiger befindet sich ein Loch, am Zahnrad für den Stundenzeiger sogar mehrere in verschiedenen Abständen. Diese Mechanik wird von dem großen Zahnrad mit den zwei Löchern auf der Rückseite der Trägerplatte angetrieben.

Die Trägerplatte kann man nicht einfach von der Platine abziehen. Man muß erst die Stifte vom Motoranschluß ablöten. Der gelbe Kunststoff vom Motor ist zwar nur auf die Kontaktstifte aufgesteckt, aber wenn man ihn einfach abzieht, dann reißen die Motoranschlußdrähte ab. Diese haben nämlich keinen Steckverbinder, sondern sind an die Stifte angelötet. So ein Schrott!

Jedenfalls sieht man nicht so einfach, ob die Löcher der Zahnräder von Minuten- und Stundenzeiger genau übereinanderstehen. Man muß einen Stift oder Draht hineinstecken und von der Seite schauen, ob dieser bis zur Platine durchgeht. Andernfalls kann man mit dem großen Zahnrad mit den zwei Löchern die Mechanik weiterdrehen, bis die Löcher von Minuten- und Stundenzeiger übereinstimmen. Die Zahnräder auf der Rückseite kann man relativ leicht passend einsetzen.

Ich kann leider nicht mehr ausprobieren, ob es so geht, aber falls noch jemand dieses Problem hat, kann er es ja mal so probieren und hier berichten, ob es geklappt hat. :)

Breguet
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Re: Junghans Funkuhrwerk W762 wie justieren?

Beitrag von Breguet » Do 22. Jun 2017, 02:52

Hallo, ich habe ebenfalls ein sehr ähnliches Uhrwerk, verbaut in einem Dugena-Reisewecker; auf der Rückseite steht "eL 762" mit einem gespiegelten "L". Das Werk hat keinen Sekundenzeiger und ist geringfügig anders als im Foto von Althans:
Das Rad nach dem Magnetrotor ist schwarz und hat Prägung "4". Es treibt das zentrale (schwarze) "Minutenrad" mit seiner massiven Minutenwelle (kein Minutenrohr, da kein Sekundenzeiger).
Das Minutenrad treibt kein dunkelgraues Rad darüber, sondern ein völlig transparentes "Wechselrad", das zum "Stundenrad" auf der tiefer liegenden Zifferblattseite vermittelt.
Der Magnetrotor und Rad "4" scheinen geringfügig höher zu liegen:
Eine Seite der Lichtschranke liegt rechts von der Minutenradwelle (bei 3 Uhr, wenn man wie in Althans Foto auf die Werksrückseite blickt: Positioniert man die Löcher in "4" und "Minutenrad" darüber, kann man tief auf der Platine die Sende- oder Empfangsdiode glänzen sehen.
Die andere Seite der Lichtschranke liegt beim Wechselrad (etwa beim roten Kreis des dunkelgrauen Rades - bzw. dem durchsichtigen Rad bei mir).
Zusammenbau (nachdem "4", "Minutenrad" und dunkelgraues/transparentes "Wechselrad" entnommen wurden):
Wer kein geeignetes Öl für Quarzwerke hat, darf das vorhandene Öl nicht berühren oder verschmutzen!
Sauberer Arbeitsplatz, Pinzetten, die wenig Kraft erfordern, saubere Ablage für Räder, Auflage fürs Werk mit Aussparung für das herausragende Stundenrohr.

1.) Das nicht sichtbare Stundenrad muss so gedreht sein, das beide Rohrschächte der Lichtschranke nicht davon versperrt sind und man die Lichtschranken-Dioden auf der Platine glänzen sehen kann. Das Stundenrad wird mit Hilfe des Wechselrades gedreht: Das Stundenrad soll sich (vom Zifferblatt aus gesehen) im Uhrzeigersinn derehen, damit es nicht gegen Alarmauslöser sperren kann. Wir betrachten aber von der Werkseite aus - also muss es sich dort gegen den Uhrzeigersinn drehen. Demzufolge muss das Wechselrad im Uhrzeigersinn gedreht werden, bis beide Licht-Rohrschächte frei sind.
Danach das Wechselrad wieder abnehmen.
2.) Alarm-Stellrad im Uhrzeigersinn drehen (abgenommener Alarmzeiger würde sich gegen Uhrzeigersinn drehen), bis die Alarm-Auslösestelle erreicht ist. Das Stellrad klickt alle Fünftelstunden = 12 Minuten im 12h-Kreis = 1 Minutenstrich im 60-Minuten-Kreis. Diese Alarmzeigervoreinstellung erleichtert später das Aufsetzen des Alarmzeigers. Erneut 1.) prüfen.
3.) Minutenrad (das mit langer Welle) so im zentralen Lager versenken, dass das Loch im Rad
über dem Rohrschacht mit der Diode liegt. (Die kleine Bohrung im rückseitigen Werksdeckel ist völlig irrelevant, dennoch ist es sinnvoll, über so etwas nachzudenken.)
4.) Rad "4" (das zum Magnetrotor vermittelt) mit seinem Loch über dieselbe Stelle positioniert einsetzen.
5.) "Wechselrad" aufsetzen. Falls es nicht transparent ist, muss ein Loch über dortigem Licht-Rohrschacht sein.
6.) Gehäusedeckel des Werks aufsetzen: Zuerst beim Alarm-Steller, dann Deckel waagerecht langsam absenken. Jetzt kann ein Lichtstrahl von der IR-Diode durch alle Lichtschächte, Räder und das Prisma zur Empängerdiode gelangen.
7.) Test (ohne Zeiger): Batterie einsetzen. Binnen 1 Minute sollte der schnelle Zeiger-Positionierungslauf beendet sein. 50%-Chance, dass kurz vorm Anhalten die Alarmposition einrastet - irrelevant. Der Test ist bestanden, wenn der Positionierungslauf überhaupt aufhört.
8.) Da frühestens 3 Minuten nach Einsetzen der Batterie die Radio-Synchronisation erfolgt ist und nicht jeder binnen 2 Minuten die Zeiger aufsetzen kann:
Batterie ausbauen, Werk ins Uhrengehäuse einbauen, Zifferblatt auflegen.
9.) Alarmzeiger aufsetzen (auf 12h) und vorsichtig prüfen, ob er (aufgesetzt) mit einem Zahnstocher mit abgebrochener Spitze (dicht an Zeigerbasis) auf seinem Zeigerrohr vor- und zurückgedrängelt werden kann.
Vorsichtig! Wenn nicht, müssen später eventuell alle Zeiger mehrmals aufgesetzt werden, bis der Alarmauslösezeitpunkt stimmt.
10.) Batterie einsetzen, nach Ende des Zeiger-Positionierungslaufs binnen 2 Minuten
Stunden- und Minutenzeiger aufsetzen (auf 12 h). Sollten die 2 Minuten zu knapp sein, Batterie 'raus.
11.) Test mit Zeigern: Batterie 'raus. Alarmzeit einstellen auf "jetzt+13 Minuten", Alarm aktivieren.
Batterie rein (Zeit notieren), Ende Positionierungslauf abwarten: Es sollte 12:00 h angezeigt werden. Bei gutem Empfang kann die Radiosynchronisierung 3 Minuten nach der notierten Zeit abschschlossen sein und die Zeiger rücken auf die richtige Zeitanzeige. Oft dauert es aber auch 6 oder 8 Minuten.
11.) Nach erfolgter Synchronisation und richtiger h+m-Zeigerstellung: Alarm abwarten, dann Batterie 'raus, Alarmzeiger drängeln, bis er unter dem Stundenzeiger liegt (oder geringfügig weiter).

Viel Glück!

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