Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

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paul
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Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Di 24. Mär 2015, 12:16

Liebe Foren-Mitglieder und / oder Kundo-Liebhaber,

hiermit möchte ich einen Erfahrungsbericht beginnen welcher je nach Stand der Dinge von mir in Zukunft unregelmässig erweitert wird / werden soll.
Zu mir kam aus einer Erbmasse dieses gute Stück, hatte volle Funktion jedoch das Erscheinungsbild war eher wie "Ein Bunter Hund"
Diesen Teil der optischen Mängelaufarbeitung lasse ich hier aussen vor.

Meine Frau sagte schon bei der ersten Funktionsprüfung: die hat aber einen merkwürdigen Tick! So kam es wie es kommen musste,
also ergründete ich warum, das Ergebnis war schnell gefunden. DER MITNEHMER ( Fall-Klinke ) war nicht richtig justiert und stand obendrein
nicht werksparallel ( einseitige Einschlagsmarken in Schaltrad ). Also ging ich ans Werk, am Schaltrad konnte ich erstmal nichts bearbeiten, fand aber in der Rückzugsfläche der Klinke einige Auskolkungen. Durch entsprechende Schleif- u. Polier-Arbeit beseitigte ich diese. Der Klinkenträger hatte durch Fremdeingriff eine starke Krümmung welche auch von mir beseitigt wurde. Nun folgte der Einbau u. die Justage der Klinkeneinheit. Das alleine war ein besonderer Akt, Werksaufstellung auswiegen, akustischen Abgriff über Mithörverstärker anlegen und los gehts, die Justageschrauben für Klinkenanschlag ( Tauchtiefe ) und Lage zur Schaltradmitte haben leider kein Feingewinde, alles sehr empfindlich! Nach ca. einer Stunde war es geschafft, das "Tick -Tack -Geräusch" liegt jetzt auch richtig zum Arbeitsvorgang verteilt!

WEITERES FOLGT IM NÄCHSTEN TEIL!
mit besten Grüssen von paul > <|:-)-|=< der uhrmensch

paul
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Nr 2: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Do 26. Mär 2015, 23:27

Wie versprochen, es geht weiter!
Und es kommt nicht nur "GUTES", leider!
Einen Haufen an unerwarteten Überraschungen möchte ich in aller Kürze, wenn`s geht, hier und jetzt mal niederschreiben.

Empfindlich wie eine Mimose ist das gute Stück, liegt da ein unabgeschirmtes Elektrokabel ( ist am schlimmsten ), ein Schraubendreher oder was anderes aus Stahl in der Nähe ( schon 5 cm reichen ) so verschieben sich gleich die Arbeitswerte in ungeahnte Richtungen. Nicht nur hinter dem Komma!
Bemerkt habe ich das nur weil auf dem Werktisch eingemessene Werte vor Ort ( eigendlicher Stand Ort in der Wohnstube ) nicht annähernd im Lauf eingehalten wurden! Es wuchs sich fast zu einem Desaster aus!
Da Induktivität für mich etwas alltägliches ist kommt mir das GANZE auch nicht mal seltsam vor, nur das es in diesem Fall solche Folgen hat
traf mich dann doch schon sehr!! So werden die positiven Eigenschaften, wie Betrieb schon mit 1 Volt, minimallistische Ausführung und Stil schon fast zur Nebensache!
Na, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, ein anderer Platz wurde gefunden, frei von vorbenannten Einflüssen und alles ist gut.
Was im nächsten Beitrag folgt kann ich jetzt schon sagen....es hat was mit Messen und Mist zutun!!
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gegensatz
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Re: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von gegensatz » Sa 28. Mär 2015, 01:42

Hallo Paul,

Deine Berichte sind ganz interessant, aber vielleicht könntest Du den einen oder anderen Arbeitsschritt mit ein paar Bildern unterlegen, weil man sich dann doch etwas mehr unter Deiner Uhr vorstellen kann.

Viele Grüsse

Norbert

paul
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Nr.3: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Sa 28. Mär 2015, 11:39

Mit Nr.3 geht`s hier nun weiter,

mit folgendem Mess-Versuch möchte ich zeigen welche elektrischen Umgebungsvariabelen auf diesen Uhren-Typ einwirken.

Der Messaufbau: eine 3 K-Ohm / Dm 30 mm Induktionsspule am Scope, in einer Entfernung von 12 cm seitlich von der Uhr.
Messvorgang: einmal mit häuslicher Abkopplung vom Stromnetz und zweite mit Netzverbindung.

Ergebnis: erste Messung, das Halbleiter-Schaltsignal hebt sich von der Hintergrung-Strahlung deutlich ab.
zweite Messung, das H-Ss verschwindet in dem nun auftretenden Gesamt-Einstrahlungswert.

Nun bin ich ja nur Mechaniker, hol mir, wie auch in diesem Fall, spezielle Hilfe von aussen, wenn das dann alles so
richtig ist....schon sehr verblüffend!!
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Nr.4: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Sa 28. Mär 2015, 12:22

Mit Nr.4 möchte ich vorläufig abschliesen,

als dieser Uhren-Typ in den Handel kam hatten wir in unseren Behausungen noch nicht den Elektro-Energiehunger wie er heute anzutreffen ist.
Auch waren Netzmodulationen noch relativ unbekannt, betätige ich heute einen Dimmer so kann ich die Folgen mit Induktions-Messung noch
3 Meter vom betroffenen Unterputz-Kabelstrang entfernt ermitteln! Eisenlose Netzteile sind auch an dieser N-M beteiligt.
Wie nun aus dem Messversuch hervorgeht wird die Doppelspule und der schwingende Stabmagnet von dieser "Hintergrung-Einstrahlung" betroffen sein, ein unruhiges Messbild ergeben und / oder zu weiteren unangenehmen Überraschungen führen.
Betrachtet man nun das Einmessen unter diesen Aspekten so ist schnell aus Messen Mist geworden!!
Zumal an diesem Uhren-Typ auch noch die Schwerkraft, das Erdmagnetfeld und thermische Einflüsse herum zerren!
Ganz zu schweigen von Mechanik- u./ o. Batterie-Problemen.
Deshalb hat sich in der Folgezeit dieses Uhren-Konstrukt auch nicht durchgesetzt.

Doch ich sehe das unter einem anderen Licht, es ist eben ein Teilschritt, hin zu der zwangsläufigen Weiterentwicklung der elektrischen Uhr und dieses gute Stück soll weiter Museums-Dienst leisten!!
Hoffentlich habe ich Euch hiermit nicht gelangweilt!?

Sollten da noch Fragen von Euch kommen so kann es mit " Bild und Schreibe " weiter gehen.
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Re: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von Typ1-2-3 » Sa 28. Mär 2015, 16:56

In dieser Hinsicht besser ist die Bulle-Clock, denn die hat nicht einen beweglichen Magneten und eine fest stehende Spule, sondern der Magnet steht fest, und die Spule bewegt sich in / an diesem Magnetfeld. Da stören die äußeren Magnetfelder nicht so.

Insgesamt laufen diese Uhren aber recht gut. Habe hier mehrere Uhren, meist mit Halbsekunden-Pendel. Die laufen aufgrund ihres längeren Pendels sowieso stabiler und lassen sich - am Ort - prima einregulieren. Aber auch schon zur Verkaufszeit dieser Uhren sagte Junghans (die auch solche Uhren verkauften), dass die abschließende Regulierung nur am Aufstellungsort erfolgen sollte, damit die Uhren genau liefen.

Und so mancher Uhrmacher hat die Halb-Sekundenuhren als Normaluhr genommen. So schlecht konnte das also gar nicht sein. Damals, wo doch nicht in jeder Wand mehrere Kabel liefen.

Vielleicht sollte man dann doch beim Aufstellen dieser Uhren darauf achten, dass nicht ein Kabel genau dahinter her läuft, durch welches größere Ströme fließen.

Frank

paul
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Re: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Sa 28. Mär 2015, 19:05

Lieber Frank und lieber Norbert!!

Nun nehme ich Eure netten Antworten als Aufhänger für einige Bild- u. Ton-Dateien welche dann jeweils in einem Zusammenhang von mir eingestellt werden.

Also hier der erste Teil:
Es ist ein Audio-Mitschitt und das dazu passende Scope-Bild, Uhren-Betrieb mit Netzauskopplung.
Der Messaufbau gleicht dem im vorherigen Bericht.
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Re: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Sa 28. Mär 2015, 19:10

Zweiter Teil:

Das Ganze mit voller Netzeinkopplung.
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Re: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Sa 28. Mär 2015, 19:47

UP`s, nun habe ich die Reihenfolge vertauscht, worum es geht gehört ja an den Anfang.

Also hier folgt der Stein des Anstosses, die Uhr als solches.
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Re: Aufarbeitung einer Kundo-Kaminuhr / Baujahr ca.1960

Beitrag von paul » Sa 28. Mär 2015, 20:43

Es folgt das Schaltungsbild und der Spulenaufbau sowie die Magnetposition im Pendelrohr.
Die Original-Bilder stammen nicht von mir, ich machte nur Teilkopien davon, die www-Adresse ist einmal oben im Bild zu sehen.
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