Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegment-P

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paul
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Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegment-P

Beitrag von paul » Fr 6. Mär 2015, 19:48

Hallo Ihr Lieben Elektro-Uhren Spezialisten!
Nun habe ich mal eine Frage!

Auf meinem Werktisch steht diese besagte und hat Gehäuseprobleme, der Schutzlack auf den Messing-Teilen hat sich verkrümelt.
Aus diesem Bunten-Hund soll wieder ein Schmuckstück werden.

Meine Frage bezieht sich auf die Funktionsweise dieser Uhr.>> Durch einen Hohlspulenkörper schwingt das Bogensegment des Pendels,
im H-Spulenkörper ist ein Halbleiter von Siemens&Halske verbaut > T65y < und scheinbar zwei Keramik-Kondensatoren. Einstmals war
zur Versorgung eine große Spezial-Blockbatterie im Bodenfach untergebracht, nun ist dort eine Baby-Zelle eingesetzt.
Im Bogensegment des Pendels befindet sich nur auf einer Seite ein Magnet-Stift
? Mir war so, als hätte ich in der Vergangenheit etwas von Teil-Rückführung der Energie vernommen?
Auch die Schaltung des Halbleiters interessiert mich!
Kann Einer von Euch Näheres dazu berichten so sage ich schon jetzt ein großes DANKE-SCHÖN dafür.
mit besten Grüssen von paul > <|:-)-|=< der uhrmensch

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Der_Stromer
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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von Der_Stromer » Fr 6. Mär 2015, 20:54

Hallo, Paule ;)

Ich glaube, ich kann Dir wenigstens etwas helfen.
Zum Gehäuse: Mit Nitroverdünnung gründlich den alten Lack entfernen. Messingteile mit Melerud Messing, Kupfer polieren, wieder Abwaschen und dann mit CLOU Zaponlack aus der Sprühdose nach Anweisungen einnebeln. Klapt mit etwas Übung wunderbar und hält, solange niemand mit Scheuersand dran geht.

Zum Antrieb: Da habe ich die Schaltung (alle Teile sind IM Spulenkörper untergebracht):
Schaltung-1-Transistor.jpg
Da kannst Du auch sehen, dass manchmal nur ein Widerstand (es gab zwei Varianten - macht keinen Unterschied) verbaut ist.

Wichtig ist der Magnet im Kreisbogen und dessen richtige Polung! Es kommt oft vor, dass dieser Magnet taub wird. Dann ein Stück kürzen und an die Stelle einen Rundmagneten 5x6mm Neodym (gibts in der Bucht) einsetzen. Aber bitte auch dringend auf die Polung achten!

Teilrückführeund der Energie?? Na ja, gibt es ja bei der Straßenbahn und auch bei Drehstromlokomotiven :mrgreen: . Aber hier?

Nee, Der Magnet erzeugt beim Durchgang durch die Sensor-Spule einen Strom, der den Transistor durchschaltet. Dadurch wird die Arbeitsspule erregt und zieht den Kreisbogen entgegen der ursprünglichen Richtung wieder zurück. Dann wird der Transistor, weil entgegengesetzter Strom erzeugt wird, gesperrt und der Kreisbogen schwingt zurück. Sensor-Spule erzeugt Strom, Transistor leitet, usw.

Eigentlich ein recht einfaches Prinzip, oder? Eine andere Variante hat außerhalb der Spule eine Elektronik auf einer Platine. Hier gibt es nur eine Spule, aber die Schaltung arbeitet ähnlich.
Schaltung-KUNDO-ATO.jpg
Sollte bei der Version mit 1 Transistor etwas defekt sein, kann man mit Glück diese Schaltung extern zum Betreiben der Uhr aufbauen. Funktioniert z.B. wenn der Transistor IN der Spule einen Kurzschluss hat.
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Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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praezis
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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von praezis » Fr 6. Mär 2015, 21:04

Hier steht auch einiges zu dieser Uhr:
Kundo

Gruß,
Frank
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Der_Stromer
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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von Der_Stromer » Fr 6. Mär 2015, 22:02

Hallo Frank.

Netter Hinweis, aber leider sind die Beiträge in diesem Trööt eher irreführend :? .
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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paul
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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von paul » Sa 7. Mär 2015, 10:56

Lieber Rolf-Dieter und lieber Frank, nochmals, DANKE!
Super Informationen die Ihr auch mir hier gegeben habt, könnt ihr auch etwas zur maximalen Betriebsdauer mit Baby-Zelle für besagten Kundo-Typ in Erfahrung bringen!?
Übrigens, der Pendelweg ist bei diesem betagten Gerät noch sehr gut!! "Umkehr" 3mm vor Spulenkörper! Auch das Werk macht einen sehr guten
Eindruck! Meiner Meinung nach lohnt sich hier der große Aufwand für ein neues "Gehäuse-Gesicht" auf jeden Fall!
mit besten Grüssen von paul > <|:-)-|=< der uhrmensch

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praezis
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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von praezis » Sa 7. Mär 2015, 12:21

paul hat geschrieben:Lieber Rolf-Dieter und lieber Frank, nochmals, DANKE!
Super Informationen die Ihr auch mir hier gegeben habt, könnt ihr auch etwas zur maximalen Betriebsdauer mit Baby-Zelle für besagten Kundo-Typ in Erfahrung bringen!?
Übrigens, der Pendelweg ist bei diesem betagten Gerät noch sehr gut!! "Umkehr" 3mm vor Spulenkörper! Auch das Werk macht einen sehr guten
Eindruck! Meiner Meinung nach lohnt sich hier der große Aufwand für ein neues "Gehäuse-Gesicht" auf jeden Fall!
Für die Kundo habe ich keine Werte, aber die sehr ähnliche Ato verbraucht im Mittel ca. 40µA. Eine Babyzelle sollte also gut 10 Jahre halten.

Gruß,
Frank
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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von Typ1-2-3 » Sa 7. Mär 2015, 12:33

Eine Teilrückführung der Energie gibt es zwar nicht unbedingt, aber so etwas ähnliches sehr wohl, und zwar bei jeder Uhrenschaltung dieser Art: Wenn man den Stromverbrauch abbildet, so erkennt man beim Durchschalten eine "Dölle" im Stromverbrauch. Das passiert durch den bewegten Magneten, der natürlich nicht nur in der Steuerspule, sondern auch in der Antriebsspule einen Strom erzeugt, in der Antriebsspule in Gegenrichtung. Je schneller sich der Magnet bewegt, um so geringer wird der Stromverbrauch in der Schaltung. Von einer Rekuperation wie bei Elektrofahrzeugen kann man zwar nicht sprechen, wohl aber von einem geringerem Stromverbrauch, der natürlich gerne genommen wird und hilft, dass die Batterie länger hält.

Frank

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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von Der_Stromer » Sa 7. Mär 2015, 20:13

:?: Und wo wird die "Zurückgewonnene Energie" Gespeichert um sie zu einem späteren Zeitpunkt (auch mS sind später) wieder nutzen zu können?
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von Der_Stromer » Sa 7. Mär 2015, 20:21

praezis hat geschrieben:
paul hat geschrieben:Lieber Rolf-Dieter und lieber Frank, nochmals, DANKE!
Super Informationen die Ihr auch mir hier gegeben habt, könnt ihr auch etwas zur maximalen Betriebsdauer mit Baby-Zelle für besagten Kundo-Typ in Erfahrung bringen!?
Übrigens, der Pendelweg ist bei diesem betagten Gerät noch sehr gut!! "Umkehr" 3mm vor Spulenkörper! Auch das Werk macht einen sehr guten
Eindruck! Meiner Meinung nach lohnt sich hier der große Aufwand für ein neues "Gehäuse-Gesicht" auf jeden Fall!
Für die Kundo habe ich keine Werte, aber die sehr ähnliche Ato verbraucht im Mittel ca. 40µA. Eine Babyzelle sollte also gut 10 Jahre halten.

Gruß,
Frank
Stimmt. ATO (die ich gemessen habe) liegen so um die 80µA, die KUNDO 1-Transistor bei 35µA. Die Variante mit den 2 Transistoren liegt etwas darüber. Kritisch wird es nur, wenn Silizium-Transistoren mal als Ersatz verbaut wurden. Aber man sollte beim Einsatz von Babyzellen die Batterie tunlichst alle paar Monate kontrollieren. Denn die Verteilen gern ihren Elektrolyt-Schmodder auf die Batterie-Kontakte und so, auch ohne dass Leistung abverlangt wird.
Das haben die alten, rechteckigen Original-Batterien nicht gemacht, da das sog. Sauerstoff-Zellen waren.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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Re: Kundo - Kaminuhr, 60ziger Jahre d.v.Jh. " mit Bogensegme

Beitrag von Typ1-2-3 » Sa 7. Mär 2015, 20:23

Die übriggebliebene Energie wird einfach weniger verbraucht. Gespeichert wird da nichts.

Frank

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