Elektrisches Sekundenpendel

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droba
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Re: Elektrisches Sekundenpendel

Beitrag von droba » Mo 8. Dez 2014, 16:49

helsper hat geschrieben:Zum einen wurde der Sekundenimpuls bei den meisten Anwendern von Hauptuhranlagen nicht gebraucht, daher sind solche Pendelkontakte deutlich seltener zu finden. Bei den Sternwartenuhren gehörten sie natürlich dazu, bei den einfachern Uhren waren sie ein Zusatz, der extra bestellt werden mußte.
Zum anderen war der Sekunden-Pendelkontakt nicht dafür gedacht, direkt eine Reihe von Nebenuhren zu steuern. Es gehörte immer ein Relaiskasten dazu, der diese Aufgabe übernahm. Die eigentlichen Pendelkontakte brauchten daher nur den geringen Anzugstrom für die Relais auszuhalten, wobei je nach Alter auch eine Funkenlöschschaltung dazu gehörte.
Helsper
Sind also elektrische Sekundenpendel deshalb so selten, weil sie nur von nachrangiger Funktion waren und es also gar keinen spezifischen Verwendungszweck gab?

droba

helsper
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Re: Elektrisches Sekundenpendel

Beitrag von helsper » Mi 10. Dez 2014, 08:44

Sekundenpendeluhren sind natürlich genauer als die (hierzulande) üblichen Dreiviertelsekundenpendler. Aber sie waren auch deutlich teurer, daher hing es auch vom Geschick des Verkäufers ab, mit welchen Daten er den Kunden überzeugen konnte. Dort, wo wirklich ein Sekundenimpuls gebraucht wurde war eine solche Uhr noch die einfachste Lösung. Solche Kunden bezogen aber nicht selten eine komplette Uhrenzentrale mit Haupt- und Reserveuhr, die grundsätzlich als Sekundenpendler ausgeführt waren, evtl. noch mit einem hochwertigeren Pendel ausgestattet.
Insofern ist die Zahl der Sekundenpendeluhren in Westdeutschland sehr überschaubar geblieben, während in der DDR offensichtlich eine Unmenge an solchen Modellen gefertigt wurde. Daher sind auch heute noch "RFT" Sekundenpendeluhren oft im Angebot.

Helsper

winne
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Re: Elektrisches Sekundenpendel

Beitrag von winne » Mi 10. Dez 2014, 12:28

Hallo

Bis zur Erfindung der elektronischen Zeitbestimmung waren Präzisionspendeluhren das Zeitnormal für die Wissenschaft und Technik auch als Zeitsignale für die Seewarten wurden
Sie dringend gebraucht.
Bei der Ganggenauigkeit einer PPU muss man grundsätzlich unterscheiden ob sie für den
Institutsbereich gedacht war ! Durch kostspielige und aufwändige Maßnahmen sind im diesem
Bereich Ganggenauigkeiten von 0,003 sec im Monat erreicht worden.
Hier war die Ganggenauigkeit einer PPU der bestimmende Faktor für den Käufer, der Preis
Für so eine PPU war von untergeordneter Bedeutung.
Herausragend auf diesem Gebiet waren Firmen wie Strasser & Rohde in Glashütte
Riefler in München Shortt in London . Und herausragende Uhrmacher mit ihren Werken
Zum Beispiel Walter Prell Knoblich Max Richter nur um einige zu nennen.
PPU für den Wohnbereich unterliegen natürlich anderen Kriterien bei den meisten
Herstellern wird eine Ganggenauigkeit von 3 bis 9 sec im Monat angegeben .
Heute beschränkt sich der Kreis auf Liebhaber im privaten Bereich .
Noch heute können viele die Faszination einer Sekundenpendeluhr nachempfinden die vor
Solch einer gestanden haben , es sind Zeitmesser in höchster Präzision und Vollendung



Gruß Winne

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