Schaltwecker Mühlheim

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Leisegang
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Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Leisegang » Mi 24. Sep 2014, 11:03

Hallo Uhrenfreunde,

für meine Neuerwerbung ein Schaltwecker von der Uhrenfabrik Mühlheim, suche ich Schaltstifte, habe keine Ahnung wie die aussehen.
Die Stifte müssen ca 5 mm in die Löcher im Zifferblatt gehen um den Schaltvorgang auszulösen, es sind keine Gewinde in den Löchern.
Kann jemand was abgeben oder ein Muster zeigen?

Bild

Gruß

Leisegang

KleineSekunde
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von KleineSekunde » Do 25. Sep 2014, 00:10

Hallo Leisegang,

wie genau die benötigten Stifte ausgesehen haben könnten, kann ich leider auch nicht sagen. Aber wenn kein Gewinde in der Grundplatte vorhanden ist (was ich durchaus erwartet hätte), dann müssten die Stifte wohl konisch ausgeführt worden sein, um eine bestimmte Klemmwirkung zu erzielen oder aber "schräge Bohrungen" in der Grundplatte...

Eventuell ließen sich zumindest funktionale Stifte drehen (wenn die Bohrungen in der Grundplatte nicht angeschrägt sein sollten), dann wäre die vorgesehene Funktion wieder gegeben, unabhängig von dem ursprüglichen Aussehen der Stifte.

Wie werden denn die Schaltvorgänge ausgelöst? Dient der äußere Kreis zur Einschaltung und der innere Kreis dann zur Abschaltung? Falls dies richtig sein sollte, dann würde sich Schaltvorgänge wohl alle 20 Minuten auslösen lassen (zwei Bohrungen zwischen den vollen Stunden am äußeren Zahlenkreis), die dann minimal 10 Minuten dauern (versetzte Anordnung der Bohrungen im inneren Zahlenkreis). Aber eventuell stehe ich hier auch auf dem Schlauch...

Wie sieht denn die Rückseite des Weckers aus? Und wie sieht die Kontaktierung für angeschlossene Verbraucher aus?

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Typ1-2-3
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Typ1-2-3 » Do 25. Sep 2014, 09:46

Wie geschaltet wird, würde mich auch interessieren. Dann könnte man nämlich ermitteln, wie die Stifte ausgesehen haben. Wahrscheinlich einfache, fest steckende Stifte, die oben - wie bei den bunten Stecknadeln - einen Knopf haben, um sie wieder herauszubekommen. Nur irgendwie müssten sie auch klemmen, damit sie nicht alleine herausfallen. Dazu müsste man mal einen Blick nach hinten werfen.

Frank

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Felix18
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Felix18 » Do 25. Sep 2014, 10:17

Dürfte sich bei dem Modell um einen "Chronoradio" handeln.

Hier ein Link zum Radiomuseum
http://www.radiomuseum.org/r/uhrenfabr_ ... ltuhr.html


und hier ein Link zu einer abgelaufenen Auktion auf Ebay.
Da sind auch die Stifte zu sehen.

http://www.ebay.de/itm/Wecker-mechanisc ... 7675.l2557
C.


*Sapere aude*

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Typ1-2-3
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Typ1-2-3 » Do 25. Sep 2014, 18:06

Die Auktion hatte ich damals auch gesehen - und wieder vergessen. Mit den Stiften liege ich dann aber gar nicht so falsch.

Frank

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Leisegang
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Leisegang » Do 25. Sep 2014, 21:05

Hallo Forum,

hier ein Bild von der Unterseite der Platine

Bild

mittlerweile denke ich auch, dass die Stifte konisch sein sollten, sonst fallen sie ja bei einer Schräglage des Wecker heraus.

Die Schaltleistung war sicher nicht hoch, da nur Schleifkontakte da sind die aus Messingblech bestehen
und keine besonderen Kontakte z.B. aus Silber.

Die beiden Skalenreihen werden zusammenbenutzt also die schalten ein oder aus, dann ist eine minimalste
Schaltung 10 min wie "kleine Sekunde " vermutet.

Es geht nur ein zweiadriges Kabel mit Stecker aus dem Gehäuse raus, man durfte den Stecker aber nicht in eine
Steckdose stecken, sonst war das Licht aus.



Gruß
Leisegang

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Leisegang
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Leisegang » Do 25. Sep 2014, 23:00

Hallo Forum,

ich muß meine Aussage

"Es geht nur ein zweiadriges Kabel mit Stecker aus dem Gehäuse raus, man durfte den Stecker aber nicht in eine
Steckdose stecken, sonst war das Licht aus
"
zurücknehmen, ist eingentlich logisch funktioniert ja sonst nicht, denn im Stecker ist intern ein Stift geteilt siehe Bild.

Bild

Gruß

Leiesegang

KleineSekunde
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von KleineSekunde » Fr 26. Sep 2014, 00:40

Hallo Leisegang,

vielen Dank für das Foto mit den Details zur Steuerung der Schaltvorgänge!

Nun, es scheint doch eine recht komplizierte Hebelei zu sein…

Ich würde gerne den Mechanismus besser verstehen, wäre es also ohne großen Aufwand möglich, weitere Fotos, auch aus anderen Perspektiven / von der gegenüberliegenden Seite zu zeigen?
Schaltung Chronoradio.jpg
So, wie ich es momentan sehe, bewegt sich die gesamte Schalteinheit (mit dem weißen Kreis markiert) von der Zifferblattseite aus betrachtet im Uhrzeigersinn, da sich diese Baugruppe ja wohl auf der Zeigerwelle befindet. Die Bewegungsrichtung wäre also mit dem orangenen Pfeil markiert.

Der obere Schaltnocken bewegt sich also auf einen möglichen Kontaktstift zu (rot markiert), der dann zunächst entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt wird und somit auch den rosa markierten Exzenter-Nocken entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt (markiert mit dem grünen Pfeil). Der blau markierte Steuernocken würde dann in die Aussparung an dem Exzenter-Nocken einfallen und somit den elektrischen Schleif-Kontakt schließen.

Der Kontakt müsste dann ja so lange geschlossen bleiben, bis ein weiterer Schaltvorgang dann entweder durch den gelb markierten Kontaktstift an der äußeren Kontaktstiftreihe oder aber durch den hellgrün markierten Schaltnocken an der inneren Kontaktstiftreihe ausgelöst wird.

Gibt es Federn an der Schalteinheit, die dafür sorgen könnten, dass nach der Bewegung der Nocken dann wieder definierte Zustände eingenommen werden und auch dafür, dass ein gewisser Druck auf die Schleifkontakte erzeugt wird? Vermutlich ja, aber wie sehen die dann aus?

Eine grobe Vorstellung der Funktion hätte ich ja, aber wie gesagt, ich würde es gerne besser verstehen… Eventuell wären ja weitere Fotos hilfreich, wenn dies keine Umstände macht!

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von Leisegang » Fr 26. Sep 2014, 19:17

Hallo Kleine Sekunde,

hier noch einige Bilder vom Schaltwerk, also wie Du richtig erkannt hast, wird die ganze Schalteinheit
über die Zeigerwelle gedreht.

Ich will mal versuchen es ein wenig zu beschreiben, die beiden kleinen vierflügeligen Schaltkreuze auf dem Schaltmechanismus
werden vom Uhrwerk durch einen eingesteckten Stift mitgenommen und dadurch wird durch eine Klinke das sternartige Rad eine Spitze
weitergedreht das wiederum von einem Federhebel gesichert wird.

Es gibt einen Schleifring der fächerartig ausgebildet ist, darauf kommt der Kontaktabnehmer einmal auf der Metallfläche und
beim nächsten Schaltschritt auf eine Isolationsfläche, so wird nur bei jeden zweiten Schaltvorgang durchgeschaltet.
Der zweite Kontaktabnehmer läuft auf einem durchgehenden Metallring der mit dem fächeratigen Metallring verbunden ist


Bild
Bild
Bild
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Viele Grüße

Leisegang

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droba
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Re: Schaltwecker Mühlheim

Beitrag von droba » Fr 26. Sep 2014, 20:21

Hallo Leisegang,

danke für die Vorstellung und die gute Beschreibung!

Ich habe eine Frage: Sehe ich richtig, dass die Grundform dieser mechanischen Schaltuhr in Wirklichkeit die Platinen eines alten Babyweckers sind?

droba

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