Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

spezielles über Watt und Volt
Forumsregeln
ACHTUNG : Der Betrieb und die Reparatur elektrischer Uhren kann für den Laien lebensgefährlich sein. Deshalb unbedingt die Bekanntmachung "WARNUNG: Elektrische Uhren " lesen !
Hier abgegebene Tipps können keinen Fachmann ersetzen und sind ohne jede Garantie oder Gewähr.
Benutzeravatar
Der_Stromer
Beiträge: 571
Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
Kontaktdaten:

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Der_Stromer » Mo 6. Apr 2015, 14:45

Hallo, Teichfloh,

Ja, dass kenne ich auch. Aber mit Quartzsteuerung versuchen, eine ATO zum genauen Gang zu bringen ist entweder mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder Unwissenheit, wie eine ATO funktioniert. Die Schaltung bringt nur einen kleinen Impuls zur kompensation der Verluste (Reibung, auch Luftwiderstand, etc.) auf das (Gewichts)Pendel. Und das macht auch die Ganggenauigkeit. Die Elektronik ist ja KEIN Antrieb des Werkes!

Wenn bei der vorgestellten Schaltung das Pendel langsamer schwingt, wird auch der Impuls entsprechend langsamer.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

http://www.rolf-dieter-reichert.de

Benutzeravatar
derTeichfloh
Beiträge: 206
Registriert: Mo 8. Okt 2012, 09:35

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von derTeichfloh » Di 7. Apr 2015, 09:32

Hallo Rolf-Dieter,

Genau diese Antwort habe ich von dir erwartet:
1.: klar - mit Kanonen auf den Spatz (ATO) schießen - sehe ich genauso wie du. Aber ich experimentere gern herum.
Und Spaß macht es auch - vor allem, dich mal so richtig aufzuziehen ;-) .... bleib locker!
2.: also bitte - unterstelle mir nicht Unwissenheit, ohne mich zu kennen. Ich habe mehr als eine ATO-Uhr und kenne mich da gut aus. Ansonsten: siehe 1.

Das ATO-Prinzip ist ja eigentlich nichts weiter als der Antrieb der Uhr. Die Genauigkeit kommt ja vom Pendel(der Pendellänge). Die Quarz-Basis bringt hier nur das "letzte" Sekündchen. Ohne Quarz geht die Uhr auf eine Minute pro Woche genau, mit Quarz auf eine Minute pro Halbjahr (Sommer/Winterzeitumstellung). Ist das nichts??

Meine anderen ATO-Uhren laufen natürlich orginal weiter. Und sollte ich hier mal Hilfe brauchen - gut, da kenne ich ja hier jemanden :-))

Gruß,
derTeichfloh
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruss
derTeichfloh

HolzZahnRadUhrenSammler

Benutzeravatar
Der_Stromer
Beiträge: 571
Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
Kontaktdaten:

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Der_Stromer » Mi 8. Apr 2015, 09:54

Guten Tag, Teichfloh.

Zu 2.):
a.) Unterstelle ich Dir nichts, da mein Beitrag auch für viele Andere Mitleser bestimmt ist, die nicht über Deinen Erfahrungsschatz verfügen

und

b.) Ich kenn Dich, Du Dresdner Feuerwehrmann :lol:

Danke für das Datenblatt. Aber wozu da ein Quartz verbaut ist, erschließt sich mir, zumindest für die beschriebenen Anwendungen, doch nicht.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

http://www.rolf-dieter-reichert.de

Benutzeravatar
praezis
Beiträge: 287
Registriert: Sa 21. Aug 2010, 14:01
Wohnort: Karlsruhe

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von praezis » Mi 8. Apr 2015, 10:23

Der_Stromer hat geschrieben:Danke für das Datenblatt. Aber wozu da ein Quartz verbaut ist, erschließt sich mir, zumindest für die beschriebenen Anwendungen, doch nicht.
text1.jpg
Gruß,
Frank
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service

Benutzeravatar
Der_Stromer
Beiträge: 571
Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
Kontaktdaten:

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Der_Stromer » Do 9. Apr 2015, 11:20

Danke für das Datenblatt der ECC. Sehr interessant. Und wenn ich mal wünsche (nicht überlege), sollte ich mir so ein Teil auch zulegen. Leider sind aber Jahresuhren (die Echten) damit nicht messbar, da die ja rein mechanisch sind. Und da ich ja ein Hobbyschrauber bin, fragt sich der mensch natürlich, ob sich die Anschaffung lohnen würde, bei 2 - 5 KUNDO Elektronic (oder auch Andere, wer weiß?) im Jahr.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

http://www.rolf-dieter-reichert.de

Benutzeravatar
Fatboyslim
Beiträge: 17
Registriert: So 9. Aug 2015, 12:30
Wohnort: 01877 xxxxxxx

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Fatboyslim » So 9. Aug 2015, 13:27

Wow ... toller Bericht ... und läßt keine Fragen offen !!!

Ich hatte mir auch eine Kundo gekauft ... leider schon etwas rampuniert.

Aber ich wollte diese Uhr unbedingt haben .... entweder kaufen .... oder ev Jahre warten bis wiedemal eine auftaucht.
Preiswert war sie allerdings nicht ... wie ich finde. (70.-€ + Versand )

- erheblicher Vorgang , ca 1h pro Stunde :shock:
- ausgebrochene Verglasung ... grade das Frontglas ... wo dies auch noch mit Facette ist
- Keine Elektoeinheit ... dh, fix spartanisch eine 1,5V Batt einlöten
- defekte Pendelfeder

Aber google ist dein Freund !
So bin ich nach unzähligen Stunden am PC drüber gestolpert, daß möglicherweise .... ich nenn sie mal ^Mitnehmerschaufel^ zu tief eingestellt ist. Sprich: statt 1 Zahn werden gleich 2 weiterbewegt !

Seit tagen bin ich drüberher eine Leiterplatt anzufertigen um die Stromversorung so original wie möglich zu gestalten.
Ich habe dazu viiiiiele Bilder verglichen und bin hier im Forum über einen Stromlaufplan gestolpert
[was auch der grund war mich anzumelen ;) ]

Ich habe aber proleme mit dem Kondensator ... nirgends ist ein Kondensator ( nicht Elektrolyt) ... also ein ungepolter zu bekommen , in der Größe 1,2µF bzw 1,5µF
f11t3092p30119n12.jpg
Obwohl ich der Meinung bin ... nach Studium vieler Bilder ... das es sich um einen Elekrolytkondensator handelt !!!!

Kann mir da jemand weiterhelfen ???
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Der_Stromer
Beiträge: 571
Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
Kontaktdaten:

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Der_Stromer » So 9. Aug 2015, 14:16

:mrgreen: Hallo und Willkommen hier im Forum, Fatboyslim (wer denkt sich denn solchen Vornamen aus....... Du kannst einem ja richtig Leid tun. Diese Hänseleinen in der Schule, im Beruf.....) :mrgreen:

Mit Deiner Annahme, es würde sich hier doch um einen Elko handeln, liegst Du falsch. Es ist definitiv kein Elko und auch kein Tantal. Du kannst z.B. MKT-Kondensatoren verwenden, oder die moderneren Keramik-Kondensatoren. Solche gibt es z.B. bei diesem bekannten Versender: http://www.conrad.de/ce/de/product/4533 ... 62-mm-1-St
Und ob der Kondensator nun 1, 1,2 oder gar 1,5 µF hat, ist in dieser Schaltung Jacke wie Hose. Nur gepolt darf er nicht sein.....

Ähm :shock: Woher weißt Du denn, um welche Variante der Uhr es sich handelt? 1-Spule oder 2-Spule?
1-Spule hat eine externe Schaltung, wie auf Deinem Bild, 2-Spule hat alles IN der Spulenhülse: Transistor und den Widerstand. Hat Deine Uhr 2-Spule, wirst Du die Uhr ohne Umbauten an der Spule nicht zum laufen bekommen. Andererseits sollte die Uhr, wenn die Spulen noch in Ordnung sind, mit der richtig gepolten Batterie von 1,5 Volt (keine Alkalizelle) auch gleich los laufen.

Viel Glück und berichte bitte weiter hier. Wir helfen gerne!
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

http://www.rolf-dieter-reichert.de

Benutzeravatar
Fatboyslim
Beiträge: 17
Registriert: So 9. Aug 2015, 12:30
Wohnort: 01877 xxxxxxx

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Fatboyslim » So 9. Aug 2015, 16:45

Naja ... da nur 1 Spule in der mitte unten ist , denke ich es ist das Einspulen-Modell.
Oder meintest Du damit , es sind 1 bzw 2 Spulen in einem Gehäuse ???

Ich kenn mich mit diesen Uhren nicht so aus ... die sind aber definitiv ein Augenschmauß.

Ja , mit einer eingesetzten Batterie läuft die Uhr .... aber sehr ungenau. Ich hab das Stellgewicht schon mehrere Umdrehungen gedreht ohne großartige Wirkung auf die Ganggenauigkeit.

Meine Vermutung deshalb ist ....
a) es liegt an der fehlenden Elektronik .... oder
b) da die originale Pendelfeder gebrochen war, ist nur eine drin, die halt gerade paßt ... 08/15

Das Pendel hat jedoch die - etwa - richtige Höhe .... und schwingt frei.


Ähm ... wieso keine Alkalizelle ???

Bei den meisten Schaltungen wird großer wert auf die Art des Kondensators gelegt ...
So wäre zb Folie oder Keramik zu tauschen eine schwere Sünde :P

Benutzeravatar
Der_Stromer
Beiträge: 571
Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
Kontaktdaten:

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Der_Stromer » So 9. Aug 2015, 17:32

Na dann versuche ich es mal, Herr ohne Vornamen (Höflichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man(n) auch ohne ihr , glauben manche Menschen....) :( .

Variante 1 (alt) dieser Uhren haben IM Gehäuse zwei Spulen, einen Transistor (Germanium z.B. OC71) und einen Widerstand.
Ich habe aber keine Lust, die Funktionsweise hier nochmal durch zu kauen. Ließ einfach mal meine anderen Beiträge zu elektrischen Uhren ;) .
Variante 2 (neuer) hat nur eine Spule im Gehäuse und eine externe Elektronik mit 2 Transistoren, 5 Widerständen und eben diesem Kondensator.

Wenn Deine Uhr also durch das Anschließen einer Batterie an die Zuleitungsdrähte der Spule das Pendel hin- und herbewegt, handelt es sich bei Deiner Uhr um die Variante 1. Es ist keine externe Elektronik erforderlich.

Zur Ungenauigkeit:
1.) Es muss die originale Pendelfeder verwendet werden (Experten können auch Ersatz verwenden, aber das zu erklären, geht hier einfach zu weit). Die gibt es noch z.B. hier: http://www.selva.de/product_info.php?cP ... r%20080226 Diese Feder wirst Du aber in der Dicke der Halterungen noch nacharbeiten müssen, die Herstellungstoleranzen sind sehr grob :evil:
2.) Die Fortschaltklinke darf wirklich nur 1 Zahn weiter schalten. Das muss ganz genau eingestellt werden.
3.) Der Rest wird dann mit der Höhe des Pendelgewichtes gemacht (Pendelgesetz!).

Zu den Batterien:
Zink-Kohle-Elemente haben eine Zellspannung im Mittel von 1,5 Volt. Alkali-Batterien haben da nur 1,2 Volt Zellspannung.
Warum Zink-Kohle?
Der verbaute Germanium-Transistor hat eine Arbeitspunktspannung von ca. 0,7 Volt. Die braucht der, um richtig Schalten zu können. 1,2 - 0,7 macht nach Adam Ries 0,5 Volt und das sind keine großen Reserven, oder?
Zink-Kohle-Elemente sind z.B. Die JA-Batterien!

Folie oder Keramik:
Habe doch schon geschrieben, ist bei dieser Schaltung (die Du ja nicht brauchst), Jacke wie Hose, da der Kondensator nur als "Löschkondensator" für die Überspannungsspitzen beim Abschalten des Impulses benötigt wird. Ohne den Kondensator könnte sonst der Schalttransistor Schaden nehmen und auch die Schaltung ins Schwingen kommen.

Ach, noch was:
Die Schaltung dient nur zum Erhalt des Antriebsimpulses des Pendels. Die Elektronik hat überhaupt nichts mit der Ganggenauigkeit zu tun. wenn sie denn richtig arbeitet.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

http://www.rolf-dieter-reichert.de

Benutzeravatar
Fatboyslim
Beiträge: 17
Registriert: So 9. Aug 2015, 12:30
Wohnort: 01877 xxxxxxx

Re: Kieninger & Obergfell (KUNDO) Elektronik wiederbelebt

Beitrag von Fatboyslim » So 9. Aug 2015, 20:46

Hmmm * Herr ohne Vornamen * weis ich jetzt nicht was das soll , aber egal. :roll:
Ich habe mich ganz normal angemeldet - und da wurde nirgends nach einem Vornamen gefragt.

***************************************************************************

Danke das Du Dich herabgelassen hast auf meine dümmlichen Fragen zu antworten ;)

Als Verbraucher , der 1 bis 2 Mignon Zellen und 1 Baby C im Jahr braucht bzw kauft waren mir dren Unterschiede bis dato unbekannt.
Aber interessant, Deine Ausführung .... das es so gravierende unterschiede gibt .... hätte ich nicht gedacht.

Wäre es sinnvoll sich, [da es ja noch einige zu geben scheint] 1 bis 2 Germaniumtransistoren hinzulegen ??
> Besser man hatt , als man hätte< ;)

**************************************************************************

Vielen Dank für Deine Mühe !!!
Das erspart mir nevige Kleineinkäufe in diversen Elektronik-Technik- Versandhäusern. Und das Zusammenlöten als 'Luftaufbau' oder auf Lochrasterleiterplatte.


Ich muß nur nochmal probieren welchen Batteriehalter ich einsetzte.
1x Baby C oder 2 x Baby C
1x Mignon oder 2x Mignon

Antworten