Aron: Elektrische Normal-Uhr
Aron: Elektrische Normal-Uhr
Hallo
Erstaunlicherweise geht ein Wunsch von oben in Erfüllung: Ich werde - entweder kurz vor oder kurz nach Weihnachten - eine neue Uhr bekommen. Und zwar eine, die ich schon länger gesucht habe. Was soll es anders sein als ein früher Elektroticker:
Das Paket ist heute angekommen, statt Heiligabend. Also zu spät. Aber bei dieser Witterung war ja an sich auch nichts anderes zu erwarten...
Damit die Spannung steigt: Hier das 1. Bild:
Demnächst mehr, wenn ich das Paket ausgepackt habe.
Frank
Erstaunlicherweise geht ein Wunsch von oben in Erfüllung: Ich werde - entweder kurz vor oder kurz nach Weihnachten - eine neue Uhr bekommen. Und zwar eine, die ich schon länger gesucht habe. Was soll es anders sein als ein früher Elektroticker:
Das Paket ist heute angekommen, statt Heiligabend. Also zu spät. Aber bei dieser Witterung war ja an sich auch nichts anderes zu erwarten...
Damit die Spannung steigt: Hier das 1. Bild:
Demnächst mehr, wenn ich das Paket ausgepackt habe.
Frank
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Na Du machst es aber spannend
lg Christian
lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Das war ja nu auch der Sinn der Sache. Aber nun mal Butter bei die Fische:::
Hier erst mal ein Bild des Gesamtkunstwerkes. Auffällig ist, dass die Uhr ein Schaltwerk hat und dass sie keinen Schlüsselaufzug besitzt. Muss ja wohl auch noch einen Motor haben...
Und hier das Uhrwerk. Der Abgang noch oben gehört zum Motoraufzug. Der Motor hängt am Gehäusedach. Ansonsten ist das Uhrwerk recht einfach, wie eine 1-Tage-Uhr. Dazu kommt natürlich noch das Schaltwerk.
Das nächste Bild zeigt den Aufzugmotor am Gehäusedach. Dazu noch 3 wüste Hochlastwiderstände, die die Uhr auf 230V anpassen sollten. Im Erzgebirge bestand das Netz damals wohl noch auf 110V. Würde mich interessieren, wann das da geändert wurde...
Das ganze Geraffel werde ich wohl ausbauen und den ganzen Motoraufzug auf 3V umbauen. Ist kein Problem, die Motoren kenne ich. Einfach nur eine neue Spule wickeln und fertig.
Hier noch mal eine Aufnahme des Motors. Den Fehler an der Uhr kann man auch sehen: Links unten sieht man noch die Feder, die zerbrochen ist. Die wird aufgezogen und zieht damit dann wieder die Uhr auf. Das andere Ende sieht man direkt über der Motorwelle.
Das Schöne ist: Das Gehäuse ist noch wirklich gut erhalten, keine Fehlteile, nur einige Farbspritzer von der letzten Renovierung des Raumes, in dem die Uhr gehangen hat. Eine große Revision der Gehäuseoberfläche mit Abschleifen und Schelllack, Ersetzen des Frontglases, Leimen der Rückwand, das war es. Und natürlich Reparatur des Motors, Umwickeln der Spule, ersetzen der Feder. Überholung des Werkes. Alles kein Hexenwerk.
Frank
Hier erst mal ein Bild des Gesamtkunstwerkes. Auffällig ist, dass die Uhr ein Schaltwerk hat und dass sie keinen Schlüsselaufzug besitzt. Muss ja wohl auch noch einen Motor haben...
Und hier das Uhrwerk. Der Abgang noch oben gehört zum Motoraufzug. Der Motor hängt am Gehäusedach. Ansonsten ist das Uhrwerk recht einfach, wie eine 1-Tage-Uhr. Dazu kommt natürlich noch das Schaltwerk.
Das nächste Bild zeigt den Aufzugmotor am Gehäusedach. Dazu noch 3 wüste Hochlastwiderstände, die die Uhr auf 230V anpassen sollten. Im Erzgebirge bestand das Netz damals wohl noch auf 110V. Würde mich interessieren, wann das da geändert wurde...
Das ganze Geraffel werde ich wohl ausbauen und den ganzen Motoraufzug auf 3V umbauen. Ist kein Problem, die Motoren kenne ich. Einfach nur eine neue Spule wickeln und fertig.
Hier noch mal eine Aufnahme des Motors. Den Fehler an der Uhr kann man auch sehen: Links unten sieht man noch die Feder, die zerbrochen ist. Die wird aufgezogen und zieht damit dann wieder die Uhr auf. Das andere Ende sieht man direkt über der Motorwelle.
Das Schöne ist: Das Gehäuse ist noch wirklich gut erhalten, keine Fehlteile, nur einige Farbspritzer von der letzten Renovierung des Raumes, in dem die Uhr gehangen hat. Eine große Revision der Gehäuseoberfläche mit Abschleifen und Schelllack, Ersetzen des Frontglases, Leimen der Rückwand, das war es. Und natürlich Reparatur des Motors, Umwickeln der Spule, ersetzen der Feder. Überholung des Werkes. Alles kein Hexenwerk.
Frank
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Schönes Stück, trifft, wie irgendwie alle deine Neuerwerbungen, voll "den Nerv" bei mir.
Ich habe hier auch noch eine Signalpendeluhr, Marke DEHOMAG, ursprünglich mit Aufzugsmotor (der zieht eine normale, wenn auch recht zierliche Zugfeder auf) für 220/110V Gleich oder Wechselstrom. Leider hat die Spule wohl mal gekokelt (sieht jedenfalls auf den Teilen drumherum so aus, riecht auch so im ganzen Gehäuse) Daraufhin wurde die entfernt. Also steht es hier bei mir demnächst auch an, eine neue Spule wickeln und den Kern und die Befestigung zu rekonstruieren. Das ganze soll am liebsten auch mit einer geringen (Batterie-)spannung laufen.
Wenn das dann fertig ist, stell ich von der mal Fotos rein, sie ist zwar nicht ganz so alt wie deine, aber wohl trotzdem von vorm 2. Weltkrieg. Vielleicht outet sich dann ja auch noch jemand mit ner Signaluhr.
Viel Spaß beim wickeln wünscht
Christopher
Ich habe hier auch noch eine Signalpendeluhr, Marke DEHOMAG, ursprünglich mit Aufzugsmotor (der zieht eine normale, wenn auch recht zierliche Zugfeder auf) für 220/110V Gleich oder Wechselstrom. Leider hat die Spule wohl mal gekokelt (sieht jedenfalls auf den Teilen drumherum so aus, riecht auch so im ganzen Gehäuse) Daraufhin wurde die entfernt. Also steht es hier bei mir demnächst auch an, eine neue Spule wickeln und den Kern und die Befestigung zu rekonstruieren. Das ganze soll am liebsten auch mit einer geringen (Batterie-)spannung laufen.
Wenn das dann fertig ist, stell ich von der mal Fotos rein, sie ist zwar nicht ganz so alt wie deine, aber wohl trotzdem von vorm 2. Weltkrieg. Vielleicht outet sich dann ja auch noch jemand mit ner Signaluhr.
Viel Spaß beim wickeln wünscht
Christopher
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Wie groß ist die Uhr eigentlich ? ( auf Fotos kann man sich oft verschätzen)
C.
*Sapere aude*
*Sapere aude*
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Die Größe ist die eines anständigen Regulators, 84cm
Frank
Frank
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Jetzt geht es ans Eingemachte:
Habe das Gehäuse erst einmal geleimt, weil es "aus dem Leim gegangen" war. Natürlich die Rückwand, denn die hing wohl an einer feuchten Wand.
Da die Oberflächenstruktur der Uhr eher die eines rohen Holzes war, habe ich mich entschlossen, Tabula Rasa zu machen und das Gehäuse abzuschleifen. Dann gibt es wieder eine vernünftige Oberflächenbehandlung. Das Ergebnis - auf das ich schon gespannt bin - dann am Ende.
Beim Bearbeiten des Gehäuses bin ich auf eine Stelle gestoßen, die anzeigt, warum elektrische Uhren nicht immer gern gesehen waren:
Offensichtlich ist der Motor, der an dieser Stelle am Dach des Regulators festgeschraubt war, einmal durchgebrannt. Das Holz sieht verdächtig angekokelt aus, gut dass die ganze Bude nicht abgebrannt war.
Da ich diese Uhr nicht nur als Deko behalten möchte, werde ich die ohnehin irgendwann mal bei dieser Reparatur ersetzte Spule noch einmal ersetzen. Und zwar durch ein Exemplar, was die Uhr für den Antrieb mit 2 Mono-Zellen tauglich macht. Solche Motoren hatte ich schon in der Hand und weiß zum Glück auch die Daten der neuen Spule. Wenn dann die Kontakte des Motors kleben, kokelt nicht die Uhr, sondern die Batterien entleeren sich halt nur. Ist nicht so gefährlich.
Zum Umwickeln der Motorspulen später mehr...
Habe das Gehäuse erst einmal geleimt, weil es "aus dem Leim gegangen" war. Natürlich die Rückwand, denn die hing wohl an einer feuchten Wand.
Da die Oberflächenstruktur der Uhr eher die eines rohen Holzes war, habe ich mich entschlossen, Tabula Rasa zu machen und das Gehäuse abzuschleifen. Dann gibt es wieder eine vernünftige Oberflächenbehandlung. Das Ergebnis - auf das ich schon gespannt bin - dann am Ende.
Beim Bearbeiten des Gehäuses bin ich auf eine Stelle gestoßen, die anzeigt, warum elektrische Uhren nicht immer gern gesehen waren:
Offensichtlich ist der Motor, der an dieser Stelle am Dach des Regulators festgeschraubt war, einmal durchgebrannt. Das Holz sieht verdächtig angekokelt aus, gut dass die ganze Bude nicht abgebrannt war.
Da ich diese Uhr nicht nur als Deko behalten möchte, werde ich die ohnehin irgendwann mal bei dieser Reparatur ersetzte Spule noch einmal ersetzen. Und zwar durch ein Exemplar, was die Uhr für den Antrieb mit 2 Mono-Zellen tauglich macht. Solche Motoren hatte ich schon in der Hand und weiß zum Glück auch die Daten der neuen Spule. Wenn dann die Kontakte des Motors kleben, kokelt nicht die Uhr, sondern die Batterien entleeren sich halt nur. Ist nicht so gefährlich.
Zum Umwickeln der Motorspulen später mehr...
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
So, jetzt ist sie fertig!
Die meiste Arbeit hat das Holz gemacht. Das Ergebnis sieht man sehr. Und man fühlt es, denn vorher hatte das Holz die Oberfläche von Feuerholz. Und auf der Rückseite hatte sich sogar Furnier gelöst.
Und was hat sich innen getan?
Der Motor hatte ja nicht mehr die originale Wicklung, denn die war verschmort. Und irgendjemand hat dann was gebastelt, damit die Uhr mit hoher Spannung laufen konnte. Daher hat es mich nicht viel Überwindung gekostet, die Sache umzubauen. Ich habe einfach die alte Wicklung abgespult und "etwas" dickeren Draht genommen und die Spule umgewickelt. Statt 1350 Windungen mit 0,3mm kamen 385 Windungen mit 1mm drauf:
Jetzt wird sich mancher fragen, wie ich auf solche Daten komme. Ganz einfach: Ich hatte solche Uhren schon öfter in der Hand, auch welche, die auf 3 Volt laufen. Und wenn man weiß, wo so eine Uhr hängt, kann man einfach anrufen und nachfragen... Netterweise stehen die Daten auf dem Motor eingeprägt. Der Vollständigkeit habe ich auf dem Datenplättchen des Motors (von hinten) die neuen Daten eingeprägt.
Und so sieht die Spannungsversorgung aus:
Eingebaute Feuersicherheit, die Uhr kann ohne Gefahr betrieben werden!!!
Als Gimmik habe ich den fehlenden Schlüssel nach Schloss nachgemacht. Diesmal nicht aus Teilen zusammengelötet, denn der Schlüssel war wohl sehr klein. Alles mit Dreh- und Fräsbank, nicht besonders genau, aber von Länge und Art gut zu der Uhr passend.
Frank
Die meiste Arbeit hat das Holz gemacht. Das Ergebnis sieht man sehr. Und man fühlt es, denn vorher hatte das Holz die Oberfläche von Feuerholz. Und auf der Rückseite hatte sich sogar Furnier gelöst.
Und was hat sich innen getan?
Der Motor hatte ja nicht mehr die originale Wicklung, denn die war verschmort. Und irgendjemand hat dann was gebastelt, damit die Uhr mit hoher Spannung laufen konnte. Daher hat es mich nicht viel Überwindung gekostet, die Sache umzubauen. Ich habe einfach die alte Wicklung abgespult und "etwas" dickeren Draht genommen und die Spule umgewickelt. Statt 1350 Windungen mit 0,3mm kamen 385 Windungen mit 1mm drauf:
Jetzt wird sich mancher fragen, wie ich auf solche Daten komme. Ganz einfach: Ich hatte solche Uhren schon öfter in der Hand, auch welche, die auf 3 Volt laufen. Und wenn man weiß, wo so eine Uhr hängt, kann man einfach anrufen und nachfragen... Netterweise stehen die Daten auf dem Motor eingeprägt. Der Vollständigkeit habe ich auf dem Datenplättchen des Motors (von hinten) die neuen Daten eingeprägt.
Und so sieht die Spannungsversorgung aus:
Eingebaute Feuersicherheit, die Uhr kann ohne Gefahr betrieben werden!!!
Als Gimmik habe ich den fehlenden Schlüssel nach Schloss nachgemacht. Diesmal nicht aus Teilen zusammengelötet, denn der Schlüssel war wohl sehr klein. Alles mit Dreh- und Fräsbank, nicht besonders genau, aber von Länge und Art gut zu der Uhr passend.
Frank
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- Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Hallo,
das hat sich aber gelohnt! Klasse Resultat. Auch die profilierten Holzstrukturen sind wieder wirklich schön geworden. Was für ein Lack wurde denn verwendet?
Schöne Grüße
Guido
das hat sich aber gelohnt! Klasse Resultat. Auch die profilierten Holzstrukturen sind wieder wirklich schön geworden. Was für ein Lack wurde denn verwendet?
Schöne Grüße
Guido
Re: Weihnachtsgeschenk, aber ohne Laberei
Schelllack. War zwar viel Arbeit, hat sich aber mit Sicherheit gelohnt.
Frank
Frank