Schon wieder elektrisch: Bulle-Clock

Vorstellung von Uhren und Uhrensystemen
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Typ1-2-3
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Schon wieder elektrisch: Bulle-Clock

Beitrag von Typ1-2-3 » Fr 12. Nov 2010, 18:11

Was soll es anders sein: Eine elektrische Bulle-Clock, diesmal mit aufgearbeitetem Gehäuse:

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Das Gehäuse sah ziemlich übel aus. Mit Hilfe von Jürgens vielen Tipps ist das schon wieder eine annehmbare Uhr geworden: Er hat mir gezeigt, was man alles mit einem stumpfen, schmutzigen Gehäuse alles anstellen kann, damit es sich wieder zeigen kann. Trotzdem - oder deswegen - hat die Aufarbeitung schon ordentlich lange gedauert. Er hat mir halt gezeigt, dass sich Mühe lohnt, und man sieht es.
Dann habe ich noch Glasrand und Messingfüße poliert, und das gibt der Uhr den nötigen Pfiff.

Interessant sind die inneren Werte dieser Uhr. Bulle hat so einige verschiedene Uhren hergestellt. Im Laufe der Zeit wurden sie immer weiter entwickelt, und auch für die verschiedenen Gehäusetypen gab es Unterschiede. Bei dieser Uhr (Modell XA) besteht die Zifferblattrückseite aus Aluguss. Darauf ist alles aufgebaut:

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Die Uhren wurden immer weiter entwickelt, je nach Nummer hat man öfter Unterschiede im Werkaufbau. Diese Uhr kommt in etwa aus dem Jahre 1927. Eine einigermaßen frühe Uhr, denn sie wurden von 1920 bis 1954 mit einer großen Unterbrechung im 2. Weltkrieg produziert.
Man sollte so eine Uhr aber nicht einfach leichtsinnig zerlegen, wenn man sich nicht vorher einige Fotos von Werk und Pendel gemacht hat. Denn die Platinen werden von kleinen Röhrchen auseinandergehalten, und alle sind verschieden. Wenn man sich da keine Notizen gemacht hat, ist man aufgeschmissen.
Gleiches gilt für das Pendel. Alles ist mit Gewindestangen und Kontermuttern montiert. Und wenn man das nicht vorher ausgemessen hat, dann darf man lange regulieren...

Hier das Werk von vorne: Im Zifferblatt ist bei diesen Uhren meist ein Loch, durch das man die Funktion der Schaltklinken beobachten kann. Ich versuche, davon noch ein kleines Filmchen in Youtube einzustellen (mit Phil's Hilfe). Denn die Funktion ist interessant!

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Natürlich habe ich mal wieder ein Batteriekästchen dazu gemacht. Das Label stammt von einer Batterie, die noch in der Uhr war. Es wurde ein wenig geändert und angepasst, und schon wirkt das Kästchen ziemlich professionell.

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Die Batteriekiste ist höchst einfach aufgebaut: Eine selbst entworfene Pappkiste (schon Routine, daher dauert das nur 20 Minuten) mattschwarz sprühlackiert, eine mittig und an der Seite durchbohrte Pertinaxplatte mit 2 Gewinden mit M4, innen ein Batteriekasten für Babyzellen. Die Größe der Pappschachtel ist so gewählt, dass sie in das Gehäusefach passt und so, dass Batteriekasten mit Pertinaxplatte gerade und stramm in die Pappschachtel passen. Einfach, aber effektiv. Zum Batteriewechsel einfach nur an den Gewinden ziehen, fertig.
Von innen:

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Grüße

Frank


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Ursus
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Re: Schon wieder elektrisch: Bulle-Clock

Beitrag von Ursus » Sa 13. Nov 2010, 15:10

Eine elegante Uhr und die Sache mit der Batterie gefällt mir auch sehr gut.

Ursus

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soaringjoy
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Re: Schon wieder elektrisch: Bulle-Clock

Beitrag von soaringjoy » Sa 13. Nov 2010, 18:03

"Erhaltung der Substanz" kann man das nennen...

Kaum wieder zu erkennen, Frank! :D

J.

PS: Ich hoffe, Deine Finger sind schon wieder abgekühlt. :P
"tempus nostrum"

Philclock

Re: Schon wieder elektrisch: Bulle-Clock

Beitrag von Philclock » So 14. Nov 2010, 17:11

Also ich finde deine Beiträge immer sehr schön ,
eigentlich müsstest Du mal ein Fachbuch für solche Uhren schreiben . :D

Du kannst auch schön die Zusammenhänge erklären , da würde es sich richtig
lohnen . ;)

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