Hallo zusammen!
Mein vor einigen Jahren verstorbener Schwiegervater war ein intensiver Uhrensammler und Uhrenbastler, allerdings kein Uhrmacher. Vor gut 15 Jahren kam er mit einer Magnetpendeluhr an, erstanden auf dem Trödel- oder Antikmarkt. Er hatte vorher das Prinzip nicht gekannt und ich sowieso nicht. Ich sollte ihm helfen, da es wohl "irgendwas elektrisches" sei, das Ding in die Gänge zu bringen. Es wurde also die, wie ich jetzt weis, eh schon nicht originale Batterie gegen eine 1,5V Babyzelle getauscht, hat aber nix genutzt. Die Uhr landete in der Ecke, wir wollten auch nicht durch planlose Reparatur noch mehr kaputt machen, das Funktionsprinzip hatten wir nicht wirklich verstanden, es gab keine Informationen, auf "Reverse" Engineering hatte ich damals keine Lust und zum Uhrmacher sollte sie auch nicht, da hatten andere aus der Sammlung Vorrang.
Vor drei Tagen hab ich mich an die Uhr erinnert, habe sie rausgekramt und eine Internetrecherche gestartet. Bin nach kurzer Zeit auf dieses Forum gestossen, und Dank der vielen Informationen und Reparaturberichten mit Bildern hier hab ich es geschafft die Uhr zum Laufen zu bringen, vielen vielen Dank. Letztlich half wohl ein Tröpfchen Öl am Lager des Schaltarms zur Betätigung des elektrischen Kontaktes. Der Schaltarm wollte vorher einfach nicht mehr der Schwerkraft folgen. Ich hab dann noch die Kontaktfederchen am Schalter nachjustiert, vorher kam immer nur eines der beiden Federchen in Kontakt mit dem Stift auf dem Schaltarm. Jetzt ist auch wieder ein vernünftiger Hub am Pendel vorhanden. Irgendein Vorgänger hatte allerdings die Fortschaltklinke, oder wie das Ding heist, recht "aggressiv" eingestellt, so dass die Uhr jetzt im Schnellgang lief. Mit Hilfe der Infos von hier konnte ich auch das schnell beheben. Jetzt fehlt nur die Feinjustage des Gangs. Da ich das Werk eh ausgebaut hatte, hab ich die Uhr auch noch zerlegt und gereinigt. Allerdings nicht zu dolle, ich finde eine gewisse Patina steht alten Uhren. Das Zifferblatt habe ich unter dem Wasserhahn mit einer alten Zahnbürste und "Gundelputz" (War das Grundputzmittel meine Schwiegervaters) bearbeitet. Hier hatte ich ein wenig Angst, dass die Originaloberfläche zu sehr leidet, darum hat es auch noch ein paar Flecken.
Und hier noch das Werk in größer:
Zum Schluss noch zwei Impressionen aus der Uhrensammlung meiner Schwiegereltern. Nachdem beide verstorben sind gehört die Sammlung meiner Frau und meiner Schwägerin, ich bin wohl sowas wie der Kurator. Alles zusammen sind es einiges über hundert Tisch, Wand- und Standuhren. Viele Gehäuse sind von meinem Schwiegervater selbst gebaut, z. B. die Standuhren auf den Bildern.
Und in den Schubladen schaut es beispielsweise so aus:
Es gibt hier viele Baustellen und auch nicht beendete Projekte. Ich selbst bin nicht so total vom Uhrenvirus infiziert, obwohl die Arbeit an der Magnetpendeluhr mir Spass gemacht hat. Die Sammlung wird im Lauf der Zeit wohl etwas eingedampft werden, aber sicherlich nicht komplett aufgelöst.
Viele Grüße
Frank
Kundo Magnetpendeluhr mit mechanischem Kontakt
Kundo Magnetpendeluhr mit mechanischem Kontakt
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- derTeichfloh
- Beiträge: 206
- Registriert: Mo 8. Okt 2012, 09:35
Re: Kundo Magnetpendeluhr mit mechanischem Kontakt
Hallo,
schön, dass du die Magnet-Pendeluhr wieder hinbekommen hast. Ich schätze diese Uhren sehr, habe aber selbst nur die Variante mit Transistor.
Eine ungewöhnliche Art, Standuhren so zu verbauen...
Gruss,
derTeichfloh
schön, dass du die Magnet-Pendeluhr wieder hinbekommen hast. Ich schätze diese Uhren sehr, habe aber selbst nur die Variante mit Transistor.
Eine ungewöhnliche Art, Standuhren so zu verbauen...
Gruss,
derTeichfloh
Gruss
derTeichfloh
HolzZahnRadUhrenSammler
derTeichfloh
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