Diese Wanduhr von FFR Romanet aus den 60gern, die ich natürlich in defektem Zustand bekommen habe, hat einen sogenannten halbewigen Kalender:
Das Gehäuse ist sehr gut erhalten, so wie ich es liebe. Der Kalender tut es nicht, so wie man das schon sehen kann. Der Blick nach innen zeigt ein Batteriefach, was eigentlich zu keiner handelsüblichen Batterie passen will (rechts oben im nächsten Bild). Und natürlich den komplexen Kalender mit auf Papier geschriebenem Kalenderdatum.
Dementsprechend war zunächst die Spannung, mit der das nicht unbedingt häufige Drehmagnetuhrwerk laufen will, unbekannt.
Da ich des französischen nicht unbedingt mächtig bin - außer ein bischen stoppeln und raten beim Lesen - hat mir die Anleitung für die Bedienung des Kalenders zunächst nicht unbedingt weiter geholfen, die sehr bedienerfreundlich innen auf der Rückwand aufgeklebt war.
Mittlerweile bin ich aber schlauer...
Was bedeutet nun "Halbewiger Kalender"? Diese Uhr braucht ein ganzes Jahr nicht korrigiert zu werden. Alle Daten mit Monat sind auf eine lange Papierrolle aufgeschrieben, und das beinhaltet natürlich auch die unterschiedlichen Monatslängen. Der Kalender wird durch einen kleinen Elektromotor betrieben, der die Rolle weiterdreht, wenn der Wochentag durch das Uhrwerk verschoben wurde. Dazu hat die Wochentagsrolle einen Hebel, der einen Mikroschalter betätigt, und der schaltet dann den Elektromotor, der sich am Ende des Umschaltvorganges ausschaltet.
Einzig der 29. Februar muss mit der Hand geschaltet werden. Dazu endet die Rolle nicht am Jahresende, sondern am 29. Februar. Ist das Jahr kein Schaltjahr, so wird die Rolle schon am 28. Februar zurückgedreht - bis auf den 1. März, welcher der 1. Tag der Rolle ist. Der Jahreswechsel vom 31. Dez. auf den 1. Jan geht also komplett unspektakulär!
Um den Mechanismus schalten zu können, gibt es an der Seite einen Drehknopf.
Der Knopf ist mit einem Schalter verbunden, der das Kalenderwerk elektrisch hin- oder herschaltet. In eine Richtung ändert sich das Datum, in die andere Datum und Wochentag. So kann das komplette Datum gefunden werden. Dann ist wieder ein ganzes Jahr Ruhe mit der Einstellung.
Nun könnte man ja sagen: Was passiert, wenn ich das am 28. Februar vergesse? Reißt dann die Papierrolle, weil sie sich ja über das Ende weiter dreht? Genau dazu gibt es tatsächlich einen Sicherheitsschalter, und die Sache stoppt einfach.
Jetzt kann man also das Datum wieder einstellen:
Und was war kaputt?
Einmal musste das Uhrwerk mit 3 Volt beschaltet werden. Ebenso der Motor. Dazu habe ich ein Batteriefach gebaut, was ähnlich aussieht wie der Einsatz einer Taschenlampe für 2 Zellen. Ähnlich muss das wirklich ausgesehen haben, denn 2 Monozellen passen so ganz genau!
Der Kalender hatte ein Rad, was sich auf der Welle gelöst hat, sodass der Motor nur das kleine Getriebe drehte, aber nicht mehr den Kalender.
Die Enden der Papierrolle war lose auf der Welle: Die waren mit Tesa (!) angeklebt, und der Kleber hat geschwächelt. Neues Tesa war die einfache Möglichkeit.
Der Auslösemechanismus ging etwas schwer.
Das Werk wurde natürlich gereinigt.
Jetzt wird Uhr und Kalendermechanismus kontrolliert. Die Uhr ist zwar nicht schön, aber mit Sicherheit technisch interessant.
Frank
Wanduhr mit halbewigem Kalender
Re: Wanduhr mit halbewigem Kalender
Hallo Frank!
Schöne Uhr die Du da wieder zeigst.Ich kenne aus DDR Zeiten noch Batterien wo 2 1,5v in einer Pappröhre gesteckt haben evtl.war so etwas in der Uhr.
Gruß Detlef!
Schöne Uhr die Du da wieder zeigst.Ich kenne aus DDR Zeiten noch Batterien wo 2 1,5v in einer Pappröhre gesteckt haben evtl.war so etwas in der Uhr.
Gruß Detlef!
- Der_Stromer
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Re: Wanduhr mit halbewigem Kalender
Hallo Frank.
Danke für Deinen Bericht über diese seltene Uhr. Hat der doch die trüben Gedanken an diesem Feiertag wenigstens etwas vertrieben
Danke für Deinen Bericht über diese seltene Uhr. Hat der doch die trüben Gedanken an diesem Feiertag wenigstens etwas vertrieben
Re: Wanduhr mit halbewigem Kalender
Diese 3V-Batterien hören auf den Namen 2R20, sind aber viel zu klein für dieses Batteriefach. Sonst wären sie die Wahl gewesen. 2 Monozellen übereinander passen perfekt, daher denke ich, dass das auch die ursprüngliche Lösung war.
Frank
Frank
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Re: Wanduhr mit halbewigem Kalender
Hallo Frank,
vielen Dank für die Vorstellung dieser wirklich sehr interessanten Uhr, die äußerlich ja wohl in einem recht gut erhalten war, bei der aber jetzt auch das Werk wieder in einem glänzendem Zustand daher kommt!
Du hast zur Reparatur des Bandes wohl wieder Tesa-Film verwendet. Warum auch nicht, es scheint gut zu funktioneiern und ist eine im Haushalt vorhandene Möglichkeit. Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass hier (oder aber eventuell auch woanders) eine Möglichkeit aus dem Restaurationsbereich / Künstler-Bereich,... vorgeschlagen wurde, kann es aber leider nicht mehr finden. Eventuell erinnert sich ein anderer Teilnehmer daran...
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spaß mit der Uhr!
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
vielen Dank für die Vorstellung dieser wirklich sehr interessanten Uhr, die äußerlich ja wohl in einem recht gut erhalten war, bei der aber jetzt auch das Werk wieder in einem glänzendem Zustand daher kommt!
Du hast zur Reparatur des Bandes wohl wieder Tesa-Film verwendet. Warum auch nicht, es scheint gut zu funktioneiern und ist eine im Haushalt vorhandene Möglichkeit. Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass hier (oder aber eventuell auch woanders) eine Möglichkeit aus dem Restaurationsbereich / Künstler-Bereich,... vorgeschlagen wurde, kann es aber leider nicht mehr finden. Eventuell erinnert sich ein anderer Teilnehmer daran...
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spaß mit der Uhr!
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Re: Wanduhr mit halbewigem Kalender
Hallo Frank,
danke für die Vorstellung! Schönheit, na ja, die liegt halt im Auge des Betrachters, wie man so schön sagt. Zeitgenössisches Design halt. Aber hässlich finde ich die nicht und die technischen Details alleine sprechen für die Erhaltung eines solchen Objekts.
Viel Spaß damit!
Grüße
Bernd
danke für die Vorstellung! Schönheit, na ja, die liegt halt im Auge des Betrachters, wie man so schön sagt. Zeitgenössisches Design halt. Aber hässlich finde ich die nicht und die technischen Details alleine sprechen für die Erhaltung eines solchen Objekts.
Viel Spaß damit!
Grüße
Bernd