TN / Beleuchtete Außenuhr

Vorstellung von Uhren und Uhrensystemen
KleineSekunde
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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von KleineSekunde » Mi 18. Jul 2012, 20:38

Hallo,

in dem zur Befestigung des Sockels vorgesehenen Bereich des Gehäuses sind Querstreben zur Versteifung angebracht, die für zusätzliche Stabilität sorgen:
TN Gehäuse Sockelbefestigung.jpg
In dem gegenüberliegenden Bereich - also bei gedrehter Montage des Gehäuses auf dem Sockel - fehlen diese Streben im Gehäuse, so dass die Befestigung nach Anbringen der benötigten Bohrungen zwar möglich wäre, die Sache dann aber doch deutlich labiler wird:
TN Gehäuse.jpg
Um hier für zusätzliche Stabilität zu sorgen, bietet es sich an, ein entsprechend starkes Blech zwischen dem Sockel und dem Gehäuse zu verschrauben. Passende Reststücke findet man recht oft in der "Altmetall-Kiste" von metallverarbeitenden Betrieben. Gegen eine kleine "Spende für die Kaffeekasse" sind die dann auch weiterhin recht gerne behilflich bei Problemen der ungewöhnlichen Art...

Das Einschweißen von Querstreben wie im Originalzustand wäre natürlich auch eine Möglichkeit gewesen, wäre hier für mich aber deutlich aufwändiger geworden.

Hier noch eine Aufnahme im beleuchteten Zustand:
TN Nachtaufnahme 11.jpg
Die eventuell sichtbaren Tropfen befinden sich auf der Außenseite der Frontscheibe. Nun, bei dem aktuellen Wetter kann man ja froh sein, überhaupt einen passenden - also trockenen - Moment zu finden, um eine Aufnahme bei Dunkelheit zu machen...

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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micha
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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von micha » Mi 17. Okt 2012, 22:45

hallo,

das uhrwerk, das Du in der aussenuhr verbaut hast, ist nicht das originale. in der regel wurden immer werke mit langem abstand benutzt, die auch rund waren, die runde leuchtstofflampe hat dann so gut wie keinen schatten gemacht. auch haben wir damals als T&N azubis peinlich auf die kabelverlegung achten müssen, damit es keinen schatten wirft (habe das bei meinen 2 werbeaussenuhren auch so gemacht).

michael

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soaringjoy
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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von soaringjoy » Mi 17. Okt 2012, 23:15

Das hättest Du jetzt aber auch netter sagen können.
Obwohl, früher hätte der Meister dem Lehrling einfach eine geknallt. :D

Ich denke, wir Laien haben es verstanden, dass es Dinge gibt, an die man nicht so
einfach denkt, ohne dass einen einem beigebracht wird.

Insofern denke ich, es wurde wieder einmal ein ganz erheblicher Lernabschnitt bewältigt,
der auch zum weiteren Nachdenken anregt.

J.
"tempus nostrum"

KleineSekunde
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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von KleineSekunde » Mi 17. Okt 2012, 23:39

Hallo Michael,

die Hinweise sind durchaus korrekt.

Die Verkabelung wurde komplett erneuert, der Schattenwurf auf dem eingestellten Foto im unteren rechten Bereich stammt noch von dem provisorischen Anschlußkabel, welches noch nicht die passende Länge hatte ("fliegende Verdrahtung").

Das durch den Schattenwurf sichtbare eckige Werk hat noch einen roten Suchzeiger, das für die gezeigte Ausführung passende, runde Werk ist aber vorhanden und nun auch in der Uhr montiert.

Ob die Ausfertigungen nun jeweils exakt dem Originalzustand entsprechen, kann ich nicht ganz genau sagen. Mir war es wichtig, aus dem vorhandenen Konvolut, welches ich übernehmen konnte, drei fertige Uhren aufzubauen, teilweise auch durch den Tausch von Teilen aus den vorhandenen "Spenderuhren". Im Originalzustand sind die Uhren auch nicht für eine Sockelmontage vorgesehen, so dass teilweise auch Änderungen an den Gehäusen vorgenommen wurden: Die Scharnierseite der Türen ist nun oben, die Befestigungsschrauben sind unten (bessere Wasserdichtigkeit). Dazu wurden die vorhandenen Bohrlöcher verschweißt und auf der gegenüberliegenden Seite neue Befestigungslöcher angebracht,...

Insgesamt habe ich drei Uhren hergerichtet und je nach Arbeitsfortschritt jeweils für die Fotos die Teile genommen, die gerade verfügbar waren.

In der nächsten Zeit stelle ich dann gerne Fotos von den Werken hier ein.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von Typ1-2-3 » Fr 19. Okt 2012, 19:30

Übrigens noch mal eine Sache, die weit oben erwähnt wurde:

Die Lackierung mit Sprühdose sollte nicht gut sein. Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen, denn ich habe schon viele Sachen damit lackiert. Wenn man das richtig macht, ist es von einer professionellen Lackierung kaum zu unterscheiden. Dazu gehört allerdings auch ein vernünftiger Lackaufbau: Zuerst gehört als Untergrund - das Tragblech muss natürlich blank, nicht rostig sein - eine Rostschutzgrundierung. Darauf gehört eine Schicht Spritzspachtel. Das alles kann man in der Dose kaufen. Nach dieser Schicht Spachtel aus der Dose wird mit feinstem Papier geschliffen. Eventuell muss man noch einige Schichten dieses Spachtels überziehen, bis alles nach dem Schleifen befriedigt. Um zu merken, ob es Unebenheiten gibt, fährt man mit den Fingern (nicht Fingerspitzen!) von vorne nach hinten über die Schicht. Nicht von der Seite, denn da spürt man nichts, keine Unebenheiten, obwohl die doch da sind. Um eventuell Unebenheiten festzustellen, kann man mit Kontrastschwarz leicht über die Stelle nebeln, dann noch fein überschleifen. Wo das Kontrastschwarz bleibt, muss noch nachgearbeitet werden.

Als letzte Schicht kommt dann der Farblack, eventuell und bei Lackierungen für Außen noch eine Schicht Klarlack. Man kann schlecht beschreiben, wie man diesen Lack aufbringen muss. Man drückt auf die Dose und fährt danach (!) über die Oberfläche bis über den Rand, dann erst lässt man die Dose los. Dann das Ganze zurück, einige cm tiefer, bis man alles lackiert hat. Nicht zu dick, eher dünner. Günstig ist es, die Oberfläche zu legen, denn dann laufen keine Nasen. Aber anders geht es auch. Nach 1 bis 2 Minuten Wartezeit das gleiche noch einmal. Auch eine 3. Schicht. Das gleiche gilt für die Abschlussschicht Klarlack. Vor dieser Lackierung sollte man in jedem Falle üben, sonst fängt man von vorne an.

Man sieht: Das ist nicht sehr einfach. Aber der Aufwand lohnt. Habe schon viel so lackiert, und die Sache wird richtig nett, auch mit Dosen!

Frank

karlo

Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von karlo » Fr 19. Okt 2012, 19:44

Natuerlich kann man mit Spruehdosen lackieren.
Besser als mit 95% der heute erhaeltlichen Pinsel.
Aber die ersten Spruehdosen vom Billighersteller hab ich auch schon gesehen.

Karlo

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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von KleineSekunde » Fr 19. Okt 2012, 22:36

Typ1-2-3 hat geschrieben:Die Lackierung mit Sprühdose sollte nicht gut sein. Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen, denn ich habe schon viele Sachen damit lackiert. Wenn man das richtig macht, ist es von einer professionellen Lackierung kaum zu unterscheiden.

Frank
Hallo Frank,

ich wollte auch nicht sagen, dass eine Lackierung aus der Dose schlecht ist, das ist sicherlich nicht der Fall. Aber wie du sehr schön beschrieben hast, benötigt man einen professionellen Aufbau der Lackschichten.

Den alten Lack hatte ich nur angeschliffen und dann neu lackiert. Ich denke, es waren durchaus drei Schichten, aber eben nur Lack und keine Grundierung, kein...

Und genau diese mangelhafte Ausführung sorgte dann in der Außenanwendung schnell für Frust.

Da ich räumlich kaum Möglichkeiten für eine Sprühlackierung habe, wollte ich hier dann doch auf professionelle Unterstützung zurück greifen, weil es erstens für mich deutlich einfacher war und zweitens auch insgesamt nicht teurer wurde als wenn ich mir alle Komponenten besorgt hätte. Der Lackierer kauft sicherlich günstiger ein als ich, eventuell hatte er aber auch einfach Spaß an dem "ungewöhnlichen" Projekt...

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von Typ1-2-3 » Sa 20. Okt 2012, 09:11

In diesem Fall hast Du natürlich Recht.

Ich mache das natürlich auch schon länger, durch meine Oldtimer. Und habe da auch schon so manches Lehrgeld bezahlt, weil ich ja auch niemanden habe, der mir die Ohren langzieht (s. o. :-) ), wenn ich was falsch gemacht habe. Manchmal muss man einfach probieren, und Hilfe von außen wäre dann nicht schlecht, um unnötige Fehler zu vermeiden.

Frank

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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von KleineSekunde » Di 23. Okt 2012, 21:07

Typ1-2-3 hat geschrieben:Manchmal muss man einfach probieren, und Hilfe von außen wäre dann nicht schlecht, um unnötige Fehler zu vermeiden.

Frank
Hallo,

das stimmt natürlich! Also frage ich hier doch gerne, wie man folgendes Problem am besten lösen könnte:

Die vorhandenen Befestigungselemente / Schrauben zeigten zum Teil Flugrost, waren aber teilweise auch eher stark angerostet:
TN Befestigung Zifferblatt 1.jpg
Den Rost zu entfernen ist dabei eher eine "Fleißarbeit" (auch wenn es insbesondere in den Gewindegängen schwer möglich ist). Verwendet habe ich dabei eine feine Messingbürste.

Durch den Rost selber aber natürlich auch durch die mechanische Bearbeitung ist die Oberfläche (Verchromt? Vernickelt?) natürlich beschädigt. Unter einer unvermeidlichen Feuchtigkeitseinwirkung bei einer Außenuhr wird sich also früher oder später erneut eine Rostbildung zeigen.

Ölen der Bauteile wäre eventuell eine Möglichkeit, um frühzeitige Rostbildung zu vermeiden. Eine neue Beschichtung der Teile scheidet hier aus wirtschaftlichen Gründen wohl aus, auch aufgrund der Tatsache, dass etliche Ersatzteile aus dem Konvolut verfügbar sind. Bis die dann alle durchgerostet sind...

Dennoch die Frage: Wie würdet ihr die Teile konservieren?

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

PS:
Mich erreichte eine PN mit dem Hinweis darauf, dass eine Pulverbeschichtung des Gehäuses auch gut geeignet sein könnte, um einen dauerhaften Korrosionsschutz zu erreichen. Sicherlich ein guter Hinweis! Verwendet wurde hier jedoch ein 2-Komponenten-Lack mit entsprechender Grundierung. Und noch ein Hinweis aufgrund eigener Erfahrung: Sprühlacke scheinen nicht immer mit 2-Komponenten-Lacken verträglich zu sein, es kann bei einer neuen Lackierung dann zu einer krisseligen Oberfläche kommen, so dass der alte Sprühlack komplett entfernt werden muss. Klar, mit professionellen Mitteln kein ernsthaftes Problem aber im Zweifel dann doch vermeidbar.
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Re: TN / Beleuchtete Außenuhr

Beitrag von droba » Di 23. Okt 2012, 22:21

Hallo Guido,

von einer Pulverbeschichtung halte ich persönlich herzlich wenig. Wenn diese rissig wird, gehts mit der Korrossion darunter umso schneller.

Wenn es Dir es wert ist, kannst Du das Gehäuse ablaugen und dann feuerverzinken lassen. Danach mit Prilwasser die Oberfläche reinigen und dann lackieren. Durch das Verzinken werden sich zwar die Gewindelöcher verschließen. Die musst Du dann halt wieder ausbohren und das Gewinde nachschneiden. Die Schraubn kannst Du in Edelstahl ausführen.

Dann wird die Uhr Dich nach menschlichem Ermessen um ein mehrfaches überleben...


droba

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