IBM-Nebenuhrenansteuerung
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IBM-Nebenuhrenansteuerung
Moin Moin!
Seit Kurzem bereichert eine IBM-Hauptuhr die Gesamtakustik 11 laufender Mutteruhren in meinem Wohnzimmer. Dazu erwarb ich eine Nebenuhr mit IBM-Werk (Gehäuse nicht Original!). Zu meiner Verwunderung stellte ich fest, daß bei IBM die Nebenuhren dreiadrig angeschlossen werden und die Tochter einen Kontakt einmal pro Stunde für etwa 2 Minuten schaltet. Nun meine Frage: Wozu soll das gut sein? Ist es eine Art Kontrolle für die Hauptuhr, ob die Tochter auch brav mitläuft? Was macht die Hauptuhr, wenn das Signal nicht kommt? Der Sinn des Ganzen scheint mir etwas fragwürdig. Desweiteren vermute ich, daß die Nebenuhr an den Klemmen A, B & C der Hauptuhr angeschlossen wird. Ist das so korrekt? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Danke schön im Voraus!
Seit Kurzem bereichert eine IBM-Hauptuhr die Gesamtakustik 11 laufender Mutteruhren in meinem Wohnzimmer. Dazu erwarb ich eine Nebenuhr mit IBM-Werk (Gehäuse nicht Original!). Zu meiner Verwunderung stellte ich fest, daß bei IBM die Nebenuhren dreiadrig angeschlossen werden und die Tochter einen Kontakt einmal pro Stunde für etwa 2 Minuten schaltet. Nun meine Frage: Wozu soll das gut sein? Ist es eine Art Kontrolle für die Hauptuhr, ob die Tochter auch brav mitläuft? Was macht die Hauptuhr, wenn das Signal nicht kommt? Der Sinn des Ganzen scheint mir etwas fragwürdig. Desweiteren vermute ich, daß die Nebenuhr an den Klemmen A, B & C der Hauptuhr angeschlossen wird. Ist das so korrekt? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Danke schön im Voraus!
Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Zunächst einmal herzlich willkommen im Uhrenforum. Die Sache hört sich interessant an, aber:
Bilder wären nett, dann könnte man vielleicht mehr dazu sagen. Denn die IBM-Uhren kenne ich nicht.
Schade, dass man die Akustik in Deinem Wohnzimmer nicht mitbekommt. Die ist bestimmt beeindruckend (so wie in meinem Büro, in dem auch 12 elektromechanische Uhren laufen).
Frank
Bilder wären nett, dann könnte man vielleicht mehr dazu sagen. Denn die IBM-Uhren kenne ich nicht.
Schade, dass man die Akustik in Deinem Wohnzimmer nicht mitbekommt. Die ist bestimmt beeindruckend (so wie in meinem Büro, in dem auch 12 elektromechanische Uhren laufen).
Frank
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Danke für die schnelle Antwort. Anbei ein paar Bilder. Ich hoffe, daß man mit Ihnen etwas anfangen kann. Ich mußte sie leider arg verkleinern, um sie hochladen zu können. Der Aufkleber auf dem einen Bild der Nebenuhr, auf dem steht, daß man sie an einer Gent oder Synchronome betreiben kann, ist natürlich nicht korrekt. Die IBM macht Minutensprünge, das beißt sich mit dem 30-Sekunden-Signal derartiger britischer Transmitter.
Wenn bei Dir 12 Hauptuhren im Büro für eine gesunde Grundakustik sorgen, klingt es wahrscheinlich ähnlich wie bei mir. Besonders hervorstechend sind bei mir eine Gent Pul-Syn-Etic C7, eine Synchronome MKII und meine Wagner als 3/4-Sekunde ist auch nicht gerade leise beim Aufzug !
Generell wurde mir übrigens schon mitgeteilt, daß manche erfahrene Elektrouhrensammler einen großen Bogen um IBM-Uhren machen. Anscheinend hält man nicht soviel von diesen Exemplaren. Was mich persönlich daran stört, ist das Zwischenfederhaus. Die Uhr hat also keinen Gewichtsantrieb, der wesentlich besser und unkomplizierter wäre. Allerdings macht solch eine IBM gerade dadurch akustisch sehr viel Freude, weil sie vor dem Erreichen einer jeglichen vollen Stunde 18 Male das Federhaus aufzieht. Dieses ist sehr deutlich wahrnehmbar. Erst Sekunden später erfolgt der Nebenuhrimpuls.
Schönen Gruß,
Michael!
Wenn bei Dir 12 Hauptuhren im Büro für eine gesunde Grundakustik sorgen, klingt es wahrscheinlich ähnlich wie bei mir. Besonders hervorstechend sind bei mir eine Gent Pul-Syn-Etic C7, eine Synchronome MKII und meine Wagner als 3/4-Sekunde ist auch nicht gerade leise beim Aufzug !
Generell wurde mir übrigens schon mitgeteilt, daß manche erfahrene Elektrouhrensammler einen großen Bogen um IBM-Uhren machen. Anscheinend hält man nicht soviel von diesen Exemplaren. Was mich persönlich daran stört, ist das Zwischenfederhaus. Die Uhr hat also keinen Gewichtsantrieb, der wesentlich besser und unkomplizierter wäre. Allerdings macht solch eine IBM gerade dadurch akustisch sehr viel Freude, weil sie vor dem Erreichen einer jeglichen vollen Stunde 18 Male das Federhaus aufzieht. Dieses ist sehr deutlich wahrnehmbar. Erst Sekunden später erfolgt der Nebenuhrimpuls.
Schönen Gruß,
Michael!
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Du hast mich mit den 12 Hauptuhren missverstanden. Ich sammle eher elektrische Einzeluhren. Und die sind nicht so kompliziert wie Hauptuhren.
Frank
Frank
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Ach so! Naja, ist auch interessant. Ich habe mich eben den Hauptuhren verschrieben, seitdem ich von einem Kumpel mit der Sucht angesteckt wurde. Das ist jetzt etwa 5 Jahre her. Meine geliebte CTW als 3/4 war der Anfang, also gleich gut eingestiegen, zu einem guten Preis!
Kannst Du mit den Bildern etwas anfangen?
Grundsätzlich sind Hauptuhren allerdings nicht kompliziert. Sie sind meist leicht zu verstehen, finde ich. Nur das mit den drei Adern bei IBM verwirrt mich, da eigentlich total unnötig!
Kannst Du mit den Bildern etwas anfangen?
Grundsätzlich sind Hauptuhren allerdings nicht kompliziert. Sie sind meist leicht zu verstehen, finde ich. Nur das mit den drei Adern bei IBM verwirrt mich, da eigentlich total unnötig!
Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
IBM und Simplex-Uhren waren nicht gebaut, um Schönheitspreise zu gewinnen. Hier stand immer die Funktion im Vordergrund, daher ließ man insbesondere bei den letzten Modellen das Pendel und sonstige Technik hinter grauen Abdeckungen verschwinden. Deswegen mögen sie bei manchen Sammlern aus rein optischen Gründen nicht so beliebt sein. Das hat aber nichts mit der Funktion zu tun; bei der Genauigkeit können sie sich mit allen anderen Fabrikaten messen.
Die frühen Modelle und vor allem die Sekundenpendler sind aber auch optisch gut gemacht.
IBM hatte seinerzeit ein Dreileitersystem entwickelt, um falsch gehende Nebenuhren korrigieren zu können. Dies war kurioserweise mit ein Grund, dieses System schlecht zu reden. Üblicherweise werden nämlich die Nebenuhren über Fernmeldekabel angeschlossen, und die sind paarig verseilt. Bei 3 benötigten Drähten werden somit 2 Paare belegt, wovon beim zweiten Paar immer ein Draht unbenutzt blieb. Die Fernmelder wissen, wie dringend mitunter freie Leitungen für Telefone gesucht wurden. Daher war es immer ein Ärgernis, wenn die Uhr soviel Bedarf hatte.
IBM hat aber auch Systeme mit 2 Leitern in der üblichen Bauweise gefertigt. Ich kenne die Einzelheiten aber nicht mehr, ob sich z.B. der Kontaktsatz grundsätzlich für beides verwenden läßt. Weiterhin gibt es insbesondere in den Niederlanden spezielle IBM-Sammler.
Helsper
Die frühen Modelle und vor allem die Sekundenpendler sind aber auch optisch gut gemacht.
IBM hatte seinerzeit ein Dreileitersystem entwickelt, um falsch gehende Nebenuhren korrigieren zu können. Dies war kurioserweise mit ein Grund, dieses System schlecht zu reden. Üblicherweise werden nämlich die Nebenuhren über Fernmeldekabel angeschlossen, und die sind paarig verseilt. Bei 3 benötigten Drähten werden somit 2 Paare belegt, wovon beim zweiten Paar immer ein Draht unbenutzt blieb. Die Fernmelder wissen, wie dringend mitunter freie Leitungen für Telefone gesucht wurden. Daher war es immer ein Ärgernis, wenn die Uhr soviel Bedarf hatte.
IBM hat aber auch Systeme mit 2 Leitern in der üblichen Bauweise gefertigt. Ich kenne die Einzelheiten aber nicht mehr, ob sich z.B. der Kontaktsatz grundsätzlich für beides verwenden läßt. Weiterhin gibt es insbesondere in den Niederlanden spezielle IBM-Sammler.
Helsper
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Einen schönen Gruß an Helsper, danke für die Antwort.
Aber: Wie soll ich mit einem dreiadrigem Kabel eine falsch gehende Nebenuhr korrigieren können? Gerade bei meiner vorliegenden IBM-Nebenur funktioniert das nicht. Sowas geht niemals rückwärts.
Daß IBM und Simplex anscheinend bewußt häßlich gebaut haben, ist mir bekannt und eigentlich egal. Ästhetik steht bei mir außen vor, was Haupt- und Nebenuhren angeht. Funktionell müssen sie sein und durchdacht konstruiert.
Schönen Gruß,
Michael!
Aber: Wie soll ich mit einem dreiadrigem Kabel eine falsch gehende Nebenuhr korrigieren können? Gerade bei meiner vorliegenden IBM-Nebenur funktioniert das nicht. Sowas geht niemals rückwärts.
Daß IBM und Simplex anscheinend bewußt häßlich gebaut haben, ist mir bekannt und eigentlich egal. Ästhetik steht bei mir außen vor, was Haupt- und Nebenuhren angeht. Funktionell müssen sie sein und durchdacht konstruiert.
Schönen Gruß,
Michael!
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Hallo!
Zur Funktion des IBM - "Selbstüberwachungssystems" (SÜ).
Vorgehende Uhren "warten" in der 59. Minute, weil sie mit ihrem Umschaltkontakt von der A- auf die B-Ader umgeschaltet werden, auf der noch kein Takt gesendet wird.
Nur von der 60. bis zur 3. Minute gibt die Hauptuhr ihren Minutenimpuls über die B-Ader ab, wodurch die nachgehende (auf "B" wartende) Uhr automatisch richtig wieder mitläuft, wenn die 60. Minute gekommen ist.
Ab der 3. Minute erhält die NU über den zurückgeschalteten Kontakt wieder normal die Impulse über die A-Ader bis zu nächsten 59. Minute.
Nachgehende Uhren holen durch die über die A-Ader (zwischen 59. Minute und 15 Sekunden bis 59. Minute und 45 Sekunden gesendeten 10 Nachholimpulse) auf, bis sie auf "59" stehen, dann warten sie durch Umschaltung auf "B" wieder auf den Weiterschaltimpuls über "A" wie oben beschrieben.
Es hat offensichtlich verschiedene Systeme gegeben, bis Mitte der 50er scheint es dieses System nicht gegeben zu haben, da wurde nur ein "normaler" Takt gesendet.
Ab da fand vermutlich das Selbstregulierungssystem Verwendung.
Es scheint aber auch hier Abweichungen gegeben zu haben - meine HSU/25 sendet 17 Nachholimpulse...
Die Farbbelegung war bei original IBM - Werken:
WS - A (Minutentakt)
SW - B (Aufholimpuls)
RT - C (Minus)
Gruß Jan
Zur Funktion des IBM - "Selbstüberwachungssystems" (SÜ).
Vorgehende Uhren "warten" in der 59. Minute, weil sie mit ihrem Umschaltkontakt von der A- auf die B-Ader umgeschaltet werden, auf der noch kein Takt gesendet wird.
Nur von der 60. bis zur 3. Minute gibt die Hauptuhr ihren Minutenimpuls über die B-Ader ab, wodurch die nachgehende (auf "B" wartende) Uhr automatisch richtig wieder mitläuft, wenn die 60. Minute gekommen ist.
Ab der 3. Minute erhält die NU über den zurückgeschalteten Kontakt wieder normal die Impulse über die A-Ader bis zu nächsten 59. Minute.
Nachgehende Uhren holen durch die über die A-Ader (zwischen 59. Minute und 15 Sekunden bis 59. Minute und 45 Sekunden gesendeten 10 Nachholimpulse) auf, bis sie auf "59" stehen, dann warten sie durch Umschaltung auf "B" wieder auf den Weiterschaltimpuls über "A" wie oben beschrieben.
Es hat offensichtlich verschiedene Systeme gegeben, bis Mitte der 50er scheint es dieses System nicht gegeben zu haben, da wurde nur ein "normaler" Takt gesendet.
Ab da fand vermutlich das Selbstregulierungssystem Verwendung.
Es scheint aber auch hier Abweichungen gegeben zu haben - meine HSU/25 sendet 17 Nachholimpulse...
Die Farbbelegung war bei original IBM - Werken:
WS - A (Minutentakt)
SW - B (Aufholimpuls)
RT - C (Minus)
Gruß Jan
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Eine IBM Hauptuhr kann auch so aussehen, das Uhrwerk ist aber eindeutig von Bohmeyer, Gewichte und Pendel auch.
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Re: IBM-Nebenuhrenansteuerung
Hallo!
Hat aber interessaterweise die exakt selbe Signaleinrichtung verbaut wie bei der IBM HSU-25 mit (?) Seth Thomas-Werk.
Gruß Jan
Hat aber interessaterweise die exakt selbe Signaleinrichtung verbaut wie bei der IBM HSU-25 mit (?) Seth Thomas-Werk.
Gruß Jan