isochronal clock

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walter der jüngere

Re: isochronal clock

Beitrag von walter der jüngere » Sa 16. Feb 2013, 12:23

Hallo,

@winne: Nach allem, was ich da so davon verstehe:
Ja, mit wirklicher Präzision im Sinne einer Präzisionsuhr hat diese Konstruktion auch m.E. wenig wirklich gemeinsam, denn wenn eine Konstruktion, in der vier Gangregler etwas "ausmitteln" sollen, schaut das zwar ungemein fehlerkompensiert und u.a. damit auf Präzision getrimmt aus, ist es aber nicht.
Wenn hier ein Gangregler durch äußere Einflüsse (z.B. durch Erschütterungen etc.) gestört wird, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch die anderen Gangregler durch den gleichen Anlaß gestört.
Außerdem:
Viele der bekannten Lehrsätze zur Konstruktion von Präzisionsuhren wurden hier mehr und minder missachtet bzw. nicht beachtet, nicht bedacht, oder zumindest nicht so ausgeführt, wie man dies vielleicht erwarten würde, wie auch immer.
Da gäbe es m.E. noch viele Details, die dies verdeutlichen könnten.

Einfach viel. Mir zu viel, um das alles hier zu schreiben.
Mein Fazit:
Es gab viele Wege und Versuche, eine möglichst genaue Zeitangabe hinzubekommen.
Dies hier ist offenbar ein Versuch davon.
Nicht alle hatten Erfolg, und selbst von denen, die Erfolg hatten, kamen nicht alle zu dem Ruhm und der Ehre, die ihnen m.E. gebührt.
So ist das Leben.

E. Howard (und nicht nur er) hat viele gute Uhren erdacht, gebaut - und bauen lassen. Aber nicht alle waren so gut, wie der Name in vielen Ohren heute klingen mag. Manche waren einfach nur ein Versuch, manche Uhren (ich nenne es mal lieber fertiggestellte Versuchsaufbauten) haben überlebt, aber nicht alle. Was nachfolgenden Generationen das Aufbewahren und Erhalten der übriggebliebenen Stücke sicher sehr erleichtern dürfte. ;)

Wenn man einen Chronometer auf ähnliche Weise aufzubauen versucht hat, hat er meiner Meinung auch ähnliche Schwachpunkte wie die Pendeluhr, die hier vorgestellt wurde. Da fließen m.E. sicherlich mehr neue Fehler in das angezeigte Ergebnis ein, als Fehler durch eine solche Konstruktion vermieden werden können. Ist meine Meinung, meine Erfahrung dazu.
Denn erscheint es mir gut möglich, daß bei entsprechender Ausführung dennoch der Chronometerschein erteilt werden konnte. Die längerfristige Störanfälligkeit einer Konstruktion wird bei diesen Prüfungen ja nicht berücksichtigt, sondern nur die Gangleistung innerhalb der Prüfzeit ;)

@Petsch: Ja, in H. v. Bertele: Marine- und Taschenchronometer wird auf Abb. 290 (a + b) / S. 258/259 ein solcher Chronometer und dessen Werkrückseite gezeigt.

Walter d. J.

winne
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Re: isochronal clock

Beitrag von winne » Sa 16. Feb 2013, 17:28

Hallo

Danke Walter für deine Ausführungen dem habe ich nichts hinzuzufügen !

Gruß Winne

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Taloon
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Re: isochronal clock

Beitrag von Taloon » Sa 16. Feb 2013, 22:02

Wer noch etwas über die Technik erfahren möchte:

watch around artikel

die Duality Uhr

petsch
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Re: isochronal clock

Beitrag von petsch » Sa 16. Feb 2013, 23:19

@ Winne und Walter

Es kann durchaus sein, dass Ihr technisch Recht habt, aber trotzdem ist und bleibt diese Uhr eine bauliche Meisterleistung und zählt in Amerika zu einem der Höhepunkte im Uhrenbau. Und kann auch hier ruhig ein bisschen gewürdigt werden.

Hier bei dieser Uhr wurde der Bau zwar von der Uhrenfabrik Howard gemacht, aber wohl im Auftrag und aufgrund des Patentes von Conant. Die Uhrenfabrik Howard war wahrscheinlich eine der wenigen Uhrenfabriken (die ja normalerweise Uhren in großen Serien herstellten, die zu so einer fast in Einzelfertigung gebauten Uhr die Möglichkeiten hatte oder jedenfalls, die die Herausforderung angenommen hat. Ich denke, dass Tiffany aus einem ähnlichen Grund die Aufträge für die Chronometer auch an einen englischen Chronometerhersteller gegeben hat.(wie man sagt)

@ Walter Danke für Deine Beleidigung etwas vorher :shock: , die wohl darauf beruht, dass ich Dich (bisher per PN) gebeten hatte, doch nicht mit so viel theoretisch gelesenem, viele Beiträge an Dich zu reissen oder sogar zu zerreissen, so dass später niemand mehr Lust hat, etwas zu schreiben. Man muss nicht bei allen Dingen zeigen, dass man glaubt der Größte zu sein bzw. kann auch mal anderen den Titel lassen.

Dieser Meinung bin ich übrigens nicht alleine. Jetzt weiß allerdings jeder meine Meinung dazu.

Ich habe Deinen Beitrag so gelassen wie er ist, weil ich meine Adminrechte nicht dazu benutzen möchte, ungeliebtes gegen mich Gerichtetes zu löschen. Aber ich (als Admin) bitte Dich dringend, so etwas demnächst zu unterlassen. Besonders, wenn es jeder Grundlage entbehrt und mich oder einen anderen mit Deinen Mitteln nur persönlich herabsetzen soll.

Zu Elida und Glida kann sich jeder selbst ein Bild in dem entsprechenden Thread machen. Und Du hättest, da Du mit Sicherheit keine solche Uhr hast und auch keine in Deiner Literatur finden wirst, ruhig mal meinem Tipp mit dem Link oder der Googlesuche benutzen sollen und hättest gesehen, dass Elida und Glida 100% ig aus der gleichen Firma stammen.

Zu Howard schreibe ich noch etwas, da Du da auch nicht auf der Höhe bist, was die Beurteilung angeht. Wenn Du meine Beiträge angreifst, solltest Du das am besten nicht machen, wenn es um Taschenuhren oder Taschenuhrenfabriken geht.
Ich erhebe in meinen Beiträgen nicht den Anspruch auf Vollkommenheit, aber, ich behaupte meist nur etwas, was Hand und Fuß hat. Ich denke, manch einer hat das auch schon gemerkt, bzw. weiß es, wenn er mich persönlich kennt.

Zum Forum kann ich nur sagen, dass Du Dir da keine Gedanken machen musst. Das wird seinen Weg gehen.

So, Entschuldigung an Taloon, dass ich Deinen Thread zu einer solchen Erwiderung benutzen musste, aber da das ein direkter öffentlicher Angriff war, konnte ich nicht anders reagieren.

Nachdenkenswert finde ich allerdings, was alles aus einem Satz entstehen kann, in dem man nur seine persönliche Meinung zu einer Uhrenfabrik zum Ausdruck bringt :
Petsch hat geschrieben:..Howard war für mich die beste amerikanische Uhrenfabrik.

Damit also wieder zurück zum Thema :

Für besonders kritische noch einmal etwas anders:

Howard halten viele Uhrenfachleute für eine der besten amerikanischen Uhrenfabriken.

Laut Christian von Büchau in seinem Buch 'Die Taschenuhren der E.Howard&Co Boston' sagte Howard über sich selbst :
...Ich würde lieber ein Uhrwerk zerstören, als dass es in mangelhafter Weise verkauft würde.Jede einzelne Uhr die meinen Namen trägt, muss es wert sein, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten überreicht werden zu können.
Er war in allem, was er tat, beinahe pedantisch um Qualitätsarbeit bemüht. So kam es auch, dass ein paar seiner Unternehmungen an seinen eigenen Qualitätsansprüchen scheiterten. Zu Howard als Taschenuhrenfabrikant werde ich demnächst mal einen eigenen Thread im anderen Bereich aufmachen.

Gruß
Peter

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wahli76
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Re: isochronal clock

Beitrag von wahli76 » So 17. Feb 2013, 08:21

Hallo zusammen,

es ist doch immer wieder spannend zuzusehen, wie aus einer Meinungsäußerung eine hitzige Diskussion entstehen kann. Wenn jemand sagt: Porsche ist für mich das beste Auto, Howard die beste amerikanisch Uhrenfabrik, San Pellegrino das beste Mineralwasser der Welt, ist das eine persönliche Meinung. Missionieren sinnlos, da können noch so viele Fakten diese Meinung nicht ins Gegenteil verkehren.

So eine Meinungsäußerung kann man einfach stehenlassen, außer man hat Spaß daran zu provozieren und eine Diskussion eskalieren zu lassen. Und das unterstelle ich weder Walter noch Petsch. Das ist jetzt meine Meinung.......

Außerdem würde ich mich freuen, in einem Thread über Howard etwas mehr über diese Firma zu erfahren. Ich habe in USA z.B. einige Turmuhren von Howard gesehen, was mich überrascht hat, denn ich habe Howard immer mit Taschenuhren in Verbindung gebracht.

Viele Grüße

Kurt

winne
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Re: isochronal clock

Beitrag von winne » So 17. Feb 2013, 08:24

Hallo

Peter

Mir liegt es fern die Achtung von der schöpferischen Leistung des Erfinders Hezekiah
Conant und seinen Aufwändigen Werken in irgendeiner Weise zu schmälern !
Ich zeigte lediglich auf warum diese Konstruktion in der Praxis keinerlei besondere
Vorteile gezeigt hat!
Andernfalls hätte das dem Patent zugrundeliegende Prinzip wohl durch kommerziellen Erfolg
Von sich reden gemacht.


Gruß Winne

petsch
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Re: isochronal clock

Beitrag von petsch » So 17. Feb 2013, 08:50

Hallo Winne,
bei zwei Beiträgen hier im Thread (einer von mir) ging es ja leider nur vordergründig um diese Uhr . Aber genug damit.


Es hat im Uhrenbereich sehr viele Sackgassen gegeben. Aber eben diese Sackgassen sind es immer wieder, die das Thema interessant machen und die es wert sind vorgestellt oder gesammelt zu werden.

Ich persönlich freue mich jedenfalls über jede von diesen Uhren, die hier vorgestellt werden oder auf die hingewiesen wird. Und von jeder guten Diskussion darüber lebt ein Forum.

Gruß
Peter

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soaringjoy
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Re: isochronal clock

Beitrag von soaringjoy » So 17. Feb 2013, 14:55

Es gab nicht nur im Uhrenbau immer wieder Versuche das Rad neu zu erfinden
und viele dieser Versuche endeten eben in einer Sackgasse.
Ich denke nur einmal an das Dampfbetriebene Automobil genannt Stanley Steamer.
Solche Sackgassen-Ergebnisse führten denn auch wieder zurück zu Bewährtem oder Besserem.

So hoffe ich auch inständig, dass dieser Thread nun wieder aus der Sackgasse und zurück zur
Hauptstrecke führt.

Jürgen
"tempus nostrum"

walter der jüngere

Re: isochronal clock

Beitrag von walter der jüngere » Mi 20. Feb 2013, 06:31

Hallo,

ich denke auch: Howard verdient (mindestens einen) Extrathread.

Um der Diskussion zwischendurch aber die Schärfe zu nehmen, hier noch - aufgrund der vielen Reaktionen - eine Anmerkung meinerseits dazu:

Die Howard Großuhrenfabrik war eine wirtschaftlich völlig selbständige Fabrik. In ihr wurden u.a. Tresorschaltuhren, Waagen und Standuhren gebaut.
Die Howard Taschenuhrfabrik(en) war(en) ebenfalls wirtschaftlich völlig selbständig. In ihr wurden meines Wissens nach nur Taschenuhren gefertigt.
Keine Frage: In all diesen Fabriken wurden gute, hochwertige Uhren gefertigt.
Es ist aber so, daß es hier um zwei völlig unterschiedliche Uhrenfabriken geht, die als gemeinsame Basis sich des gleichen Gründers rühmen dürfen.

Ich habe die persönliche Bewertung, daß es sich jedesmal um gute Uhren bzw. um gute Uhrenfabriken handelt, nicht infrage gestellt. Sondern ich habe die m.E. unzutreffende verbale Verschmelzung zu einer einzigen Uhrenfabrik u.a. als Verallgemeinerung bezeichnet.
Es tut mir leid, daß mein sachliches Anliegen - zwischen den zwei völlig unabhängig wirtschaftenden Fabriken zu unterscheiden - so mißverstanden wurde.

Und nun bitte zurück zum eigentlichen Thema - Der Isochronal Clock.

Walter d. J.

Edit soaringjoy:
Persönliches und subjektive Sichtweisen wurden herausgestrichen.

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