Ein guter Klang verkauft die Uhr

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andreas.korhammer
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von andreas.korhammer » So 24. Jul 2011, 18:40

Hallo!

Jürgen, Dein Wissen und die Unterlagen und Archive die Du hast erstaunen mich immer wieder!

Zu dem Bild von Dir, in dem von mir eröffneten Thread, habe ich gleich mal eine Frage.

In dem Text ist von verschiedenen Gongarten die Rede. Mir geht es speziell um zwei.

Kann mir jemand den Unterschied zwischen Tonfeder und Gongfeder sagen? Ich stelle mir vor, dass eine Tonfeder leser und nicht so voll klingt.
Die Gongfeder dagegen, ist stärker von der Masse her, lauter und klingt viel voller.
Liege ich damit richtig?

Gruß

Ande
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Phalos
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von Phalos » So 24. Jul 2011, 19:03

Ja, so ungefähr.
Die Spirale in einer Kuckucksuhr z.B. ist eine Tonfeder.
Die Spirale die am Werkshalter eines Regulators befestigt ist ist eine Gongfeder.

Die Tonfeder kling viel 'blechener' als eine Gongfeder.
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andreas.korhammer
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von andreas.korhammer » Mo 25. Jul 2011, 09:46

Hallo!

Danke für die Antwort.

Ich hab auch gleich einen Gong beizutragen. Gustav Becker GW Gongspirale (gerade gelernt ;-) )
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droba
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von droba » Mo 25. Jul 2011, 12:42

Hallo Andreas,


der Begriff Ton- und Gongfeder ist nicht sehr verbreitet und es gibt nach meinem Verständnis auch keinen Unterschied zwischen beiden Begriffen.

.Am gebräuchlichsten sind die Begriffe "Spiralgong" und "Stabgong." Damit ist eindeutig ausgesagt, welche Form gemeint ist

Kuckucksuhren und einfache Tisch- und Wanduhren können genau denselben einfachen Spiralgong enthalten. Die hier gezeigten Gonghalter sind aufwändiger und deshalb nur in hochwertigeren Uhren zu finden.

Zu Deinem Gong: Wie kommst Du auf Gustav Becker?? Ich würde den Gong der Uhrenfabrik Gebr. Wilde zuschreiben.

droba

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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von soaringjoy » Mo 25. Jul 2011, 13:48

Ah, die "Gong-Diskussion" - herrlich! :D

Was meinen persönlichen Geschmack angeht, so tendiere ich schon
zu einer gewissen Unterscheidung.
Tonfedern haben m.E. nur die äußerliche Form mit einem vollwertigen
Rundgong gemeinsam.
Die Rundgongs wurden mit viel Finesse entwickelt und verbaut; da ging
es um einen guten Klang mit guter Resonanz.
Nicht umsonst wurden auch so viele Gongträger patentiert oder hatten Musterschutz.
Der eigentliche, höherwertige Rundgong ist aus einem spezioellen Stahl gefertigt und
oft ändert sich der Querschnitt von flach am Träger zu rund im weiteren Verlauf.
Rundgongs wurden gar auch sehr oft auf eine bestimmte musikalische Note ab- und
eingestimmt, z.B. "E" oder "F".
Besonders wichtig war dies natürlich, wenn zwei oder mehr Rundgongs zum Einsatz
kamen.

Nach Benders "Die Uhrmacher des Hohen Schwarzwald und ihre Werke" wird z.B. angeführt,
dass die Fa. LFS Wert darauf legte, ihre Rundgongs als "Resonanzfedern" zu bezeichnen.
Weiter wird davon berichtet, dass LFS verschiedene Gongs jeweils erst im Gehäuse
ausprobierte, bis ein "optimaler" Klang erreicht worden war.

Alles in allem, kein Vergleich zur "Tonfeder" ala Cottage Clock oder Kuckuck.

Dabei ist durchaus interessant zu vermerken, dass viele hochwertige Wiener auch
nur eine "Schrabbelfeder" besaßen.

J.
"tempus nostrum"

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andreas.korhammer
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von andreas.korhammer » Mo 25. Jul 2011, 14:14

Hallo!

Der Gong stammt aus meiner Gustav Becker Uhr. Ich hab den GW Gong auch noch in drei anderen Beckers verbaut. Sieht immer ein bisschen anders aus, aber der Gonghalter ist immer der selbe. Werke sind immer Silesia Werke.
Wenn mein neuer Rechner da ist, dann kann ich auch wieder Bildereinstellen. Ich kann die dann ja mal in der Galerie vorstellen.

Da stimme ich Dir zu Jürgen. Es gibt schon große unterschiede bei den verschiedenen Gongarten. Der von mir vorgestellte ist herrlich tief im Ton und klingt schön lange nach.


Gruß

Ande
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von Heinrich » Mo 25. Jul 2011, 19:47

meiner Erfahrung nach spricht man bei Taschenuhren ausschließlich von Tonfedern (außer den Glocken natürlich). Bei Großuhren heißt alles, was auf einem wie auch immer gearteten Gongblock befestigt ist Gong (auch die Spiralgongs in Wiener Uhren, die direkt am Werk auf einem extra Träger angebracht sind und scheppern wie die Drähte einer Schottenuhr) und das, was nur mit einer Schraube auf einem Stahlplättchen an der Gehäuserückwand verschraubt ist Tonfeder. Ich denke aber, daß sich die Unterscheidung nur durch den Sprachgebrauch so eingebürgert hat und eigentlich keiner festen Regel folgt.
Heinrich
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von Phalos » Mo 25. Jul 2011, 20:04

De Begriffe sind eigendlich auch sehr variabel. Nur, Eine Tonfeder hat für mich keinen so vollen Klang wie ein Gong.
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errata
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von errata » Sa 30. Jul 2011, 00:26

Ich hätte da wieder etwas Neues (Altes)

Der erste Gong (Silva) stammt aus einer (ungemarkten) H.A.U. Bj.~ 1918.
Silva.JPG
Der zweite Gong ist ungefähr aus der gleichen Zeit, das Werk nicht gemarkt und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wer diese Uhr gebaut hat.
swa.JPG
Vielleicht weiß einer der Mitleser etwas. Die Uhr werde ich die Tage einmal komplett ablichten.
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Gruß Manfred
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Re: Ein guter Klang verkauft die Uhr

Beitrag von Phalos » Sa 30. Jul 2011, 00:34

Ich hab auch noch einen. Er ist von ca. 1920.
Auf dem oberen Teil, wo die Spirale festgeschraubt ist ist ein "J" miteingegossen. Man sieht einen Teil unter dem messingteil des Gongs. Weiß jemand was das bedeutet?

Bild
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