Kürzlich habe ich ein Werk bei EBAY ersteigert. Der Verkäufer ist in Bulgarien. Mein Werk hat kein Gehäuse. Es ist aber von einem stabilen Messingring geschützt und war wohl in einem größeren Kasten mit weiteren Instrumenten verbaut. Die Krone sitzt an einer sehr langen Welle. Eine Quelle befindet sich im Artikel „Die Schweizer Chronometer-Wippe und das Patent Nr. 25896“ der Ausgabe 4/89 der Zeitschrift Alte Uhren und moderne Zeitmessung, dort wird exakt das hier vorgestellte Werk abgebildet und in Zusammenhang mit dem Patent 25896 gebracht. Sogar die Beschriftung „Chronometre“ ist identisch. <br/>
https://watch-movements.eu/blog/2017/12 ... r-hemmung/
Insbesondere hat mich die Rubrik ‚Ein Werk mit Chronometer-Hemmung‘ interessiert. Sie liefert sehr wertvolle Informationen. <br/>
Hier beschreibt Alexander Kelsch ein gleiches Werk mit Chronometerhemmung.<br/>
Um dem Werk eine Form zu geben, habe ich ein Etui gebaut. Die Uhr läuft zuverlässig und recht genau.</r>
Ich habe sehr schöne Seiten bei 'Watch movements – A passion' gefunden.schweizer Chronometer
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schweizer Chronometer
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Re: schweizer Chronometer
Schön geworden, das mit dem Gehäuse war eine super Idee.
lg Christian
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Re: schweizer Chronometer
Hallo Drehpendel,
das ist in der Tat ein interessantes und auch seltenes Werk.
Und Du hast es mit dem Etui wieder sehr schön und geschützt zur Geltung gebracht.
Genau dies Art von Werken waren fast immer in sehr großen goldenen Taschenuhrgehäusen und deshalb oft noch von einem großen stabilen Werksring umgeben.
Vielen Dank auch für den Link zu der schönen Beschreibung. Genau wie Andreas Kelz es dort beschreibt, kann man den Hersteller dieser Werke meist nicht eindeutig identifizieren. Diese Uhrwerke sehen sich immer (mit kleinsten Unterschieden) sehr ähnlich, auch die Bezeichnung "Chronometre" findet man immer wieder auf Zifferblatt, Werk oder/und Innendeckel der Taschenuhr.
Wenn ich das richtig sehe, hat Dein Werk eine Turmspirale unter der Unruhe ? Es gibt die Werke mit dieser Turmspirale , aber auch mit normaler flacherer Breguetspirale. (das Werk auf der Seite von A.Kelz hat eine Breguetspirale)
Der Rückerzeiger zur Regulierung der Geschwindigkeit ist sehr stark auf "schneller" gestellt und genau wie bei Kelz ist die Schwanenhalsfeinregulierung ausgebaut.
Gruß
Peter
das ist in der Tat ein interessantes und auch seltenes Werk.
Und Du hast es mit dem Etui wieder sehr schön und geschützt zur Geltung gebracht.
Ich nehme an, Du meinst den Werksring direkt um das Uhrwerk und nicht diese "Tasse" in der das Werk auf Bild 2 zu sehen ist ?Drehpendel hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2019, 12:04Es ist aber von einem stabilen Messingring geschützt und war wohl in einem größeren Kasten mit weiteren Instrumenten verbaut.
Genau dies Art von Werken waren fast immer in sehr großen goldenen Taschenuhrgehäusen und deshalb oft noch von einem großen stabilen Werksring umgeben.
Vielen Dank auch für den Link zu der schönen Beschreibung. Genau wie Andreas Kelz es dort beschreibt, kann man den Hersteller dieser Werke meist nicht eindeutig identifizieren. Diese Uhrwerke sehen sich immer (mit kleinsten Unterschieden) sehr ähnlich, auch die Bezeichnung "Chronometre" findet man immer wieder auf Zifferblatt, Werk oder/und Innendeckel der Taschenuhr.
Wenn ich das richtig sehe, hat Dein Werk eine Turmspirale unter der Unruhe ? Es gibt die Werke mit dieser Turmspirale , aber auch mit normaler flacherer Breguetspirale. (das Werk auf der Seite von A.Kelz hat eine Breguetspirale)
Der Rückerzeiger zur Regulierung der Geschwindigkeit ist sehr stark auf "schneller" gestellt und genau wie bei Kelz ist die Schwanenhalsfeinregulierung ausgebaut.
Gruß
Peter
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Re: schweizer Chronometer
Ich habe noch ein Foto mit der Spirale gemacht, leider nur Handyqualität. Die Uhr ging stark nach. Ich bin nicht vom Fach und habe den Rücker bis zum Anschlag gedreht. Jetzt geh sie fast genau. Aber für mich als ineressierten Laie ist das nicht so wichtig. So ein Werk kommt mir eh wie ein Wunder vor. Ein Goldgehäuse war wohl nie voehanden, die Fe-teile haben deutlich Flugrost. In der Schatulle ist sie gut geschüzt und das vornehme Zifferblatt kommt gut zur Geltung
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Re: schweizer Chronometer
Ich denke schon, daß die 'Tasse' dem ungeschützen Werk das Überleben ermöglicht hat. Für welchen wissenschaftlichen Zweck das Werk wohl gedient hat? Die Aufzugskrone ist völlig abgenutzt.
Danke für Eure Antworten!Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: schweizer Chronometer
Diese Art von Chronometerhemmungen mit Wippe wurden eigentlich kaum für wissenschaftliche Zwecke benutzt, ich nehme doch eher an, dass das Werk aus einer goldenen Taschenuhr mit Sprungdeckel stammt und das schon jemand angefangen hatte, das Werk irgendeinem anderen Zweck zuzuführen. Darin sind die osteuropäischen Händler, Uhrmacher und Uhrenbastler Spezialisten. Dass also die verlängerte Aufzugswelle (nicht die Krone) und der äußere dosenförmige Ring später dazugekommen sind. In dem Ring sitzt ja noch ein normaler großer Werksring und der ist üblich bei diesen Uhrwerken, wenn sie in einem großen Goldgehäuse sitzen. Aber, wie dem auch sei, so ist sie wunderbar für Dein Holzgehäuse geeignet.
Für eine Taschenuhr mit Sprungdeckel spricht auch der Aufzug bei 3 Uhr und die Lasche zum Herausziehen bei der Zeigerverstellung.
Du hast Recht, das Werk hat gelitten, und das ist nicht nur Flugrost, aber das Gehäuse muss ja nicht unbedingt in den letzten Jahren abhanden gekommen sein. In Kriegszeiten beispielsweise wurden auch viele Golduhren um des Überlebens willen geschlachtet. Oder auch noch danach wegen Goldmangel in bestimmten Ländern.(für Eheringe z.B.)
Ich kann das leider auf den Fotos nicht richtig erkennen, aber es sieht mir ein bisschen danach aus, als wenn die oberste Windung der Spirale neben den Rückerstiften liegt und die Uhr deshalb evtl. nach geht.
Gruß
Peter
Für eine Taschenuhr mit Sprungdeckel spricht auch der Aufzug bei 3 Uhr und die Lasche zum Herausziehen bei der Zeigerverstellung.
Du hast Recht, das Werk hat gelitten, und das ist nicht nur Flugrost, aber das Gehäuse muss ja nicht unbedingt in den letzten Jahren abhanden gekommen sein. In Kriegszeiten beispielsweise wurden auch viele Golduhren um des Überlebens willen geschlachtet. Oder auch noch danach wegen Goldmangel in bestimmten Ländern.(für Eheringe z.B.)
Ich kann das leider auf den Fotos nicht richtig erkennen, aber es sieht mir ein bisschen danach aus, als wenn die oberste Windung der Spirale neben den Rückerstiften liegt und die Uhr deshalb evtl. nach geht.
Gruß
Peter
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Re: schweizer Chronometer
Herzlichen Dank für die interessanten Aspekte über Um- und Zubauten! Die Indizien für ein Gehäuse mit Sprungdeckel sind naheliegend. Die oberste Windung der Spirale liegt zwischen den Rückerstiften. Habe ich nachgeschaut. Sie geht jetzt auch richtig, nachdem ich den Rückerzeiger bis zum Anschlag 'A' gestellt habe. Schönen Sonntag, Günther