Hallo Uhrenliebhaber,
ich habe vor einiger Zeit diese Uhr erstanden Der allgemeine äußere Zustand war relativ schlecht und so habe ich mich entschlossen, das Gehäuse komplett zu zerlegen und die Einzelteile zu restaurieren.
Hier noch drei Fotos des zerlegten Gehäuses und der inzwischen restaurierten Teile:
Bevor ich das Gehäuse jetzt wieder aufbaue, habe ich hierzu ein paar Fragen:
Auf diesem Bild seht Ihr die Rückseite der Uhr.
Ich meine, daß dieses Holzteil mit dem ovalen Spiegel nachträglich eingesetzt wurde, wobei die ovale Spiegeleinfassung schon sehr original und alt aussieht. Wie ist Eure Meinung dazu bzw. hat vielleicht jemand eine ähnliche Uhr mit einer solchen Rückseite, um zu sehen, daß dies doch alles Original ist? Zu sehen ist auch, daß der obere Teil mit einer blauen Farbe beschichtet ist. War dies damals zum Teil so üblich?
In diesem Bild sehr Ihr die Messingverzierung mit den Löwen. Die Verzierung, in der Mitte ist ein Stift, war an dieser Stelle so im Holz angebracht. Weiß jemand, ob man damals bei solchen Uhren auch Verzierungen in der Sockelmitte im stehenden Zustand angebracht hat oder hat jemand vielleicht ein ähnliches Beispiel?
Ich meine, daß das Gehäuse so aus der Zeit zwischen 1820 und 1840 stammen dürfte.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir Eure Meinung zu den obigen Punkten mitteilen würdet. Ich möchte das Gehäuse soweit als möglich im Originalzustand wieder aufbauen, ohne irgendwelche nachträglichen Ergänzungen, die nicht einem Original entsprechen würden. Danke im voraus für Eure Meinungen.
Viele Grüsse und Servus
Norbert
Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
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Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Ich glaube das diese Uhr ursprünglich keine Rückwand hatte, wie andere Wiener Säulenuhren.
Gutes Gelingen
Michael
Gutes Gelingen
Michael
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Die Messing Verzierung mit dem Löwen ist richtig angebracht. Ich habe eine Portaluhr mit einer Diana als stehende Figur.
LG. Heinz
LG. Heinz
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Hallo Michael, hallo Heinz, hallo Uhrenfreunde,
danke für Eure Einschätzungen.
Ich war mir bei der Rückseite und bei dieser Messingfigur nicht ganz sicher, da zu der Herstellungszeit dieser Uhren die vielfältigsten Varianten und Formen gemacht wurden. Ich gebe ganz ehrlich zu, daß mir die oviale Spiegelverzierung von vorne eigentlich ganz gut gefällt, aber von der Rückseite gefällt es mir halt nicht. Mal sehen, wie die Uhr aussieht, wenn sie zusammengebaut ist, ohne diese Rückwand und Spiegel. Werde dann entscheiden, was ich mache.
Die Restaurierung der Teile selbst ist fast abgeschlossen und wie Ihr Euch denken könnt, war es schon sehr viel Arbeit. Nachfolgend noch ein paar Sätze zum Zustand des Gehäuses vor der Restaurierung:
- ursprünglich war die Uhr magagonifarben, wurde dann aber mal mit Nußbaumlasur mehr recht als schlecht überpinselt; das hat fürchterlich ausgesehen und der Lack war auch schon rissig. Daher habe ich alle Teile von den alten Lackschichten befreit, 2 x mit Magagonibeize von Clou gebeizt und 2 x mit Seidenmattlack von Clou lasiert. Jetzt sind die Teile wieder schön Dunkelmahagoni wie vorher und haben einen schönen seidigen Glanz. Die schwarzen Teile wurden auch wieder in schwarz neu lackiert; der Zustand war derselbe wie bei den anderen Teilen.
- das Gehäuse selbst war wackelig und instabil und wurde eigentlich nur noch durch die angeschraubte Rückwand gehalten. Teilweise wurden die größeren Teile auch noch mit Riesenschrauben befestigt, die natürlich entfernt wurden. Beim Zusammenbau werde ich daher die einzelnen Elemente wieder mit neuen Holzzapfen verleimen, so wie es sich auch bei diesen Uhren gehört.
- wenn sich irgendwo das Furnier gelöst hat, wurde von den Vorbesitzern einfach ein kleiner Nagel zur Befestigung eingeschlagen. Die Folge war, daß ich unzählige Nägel entfernen mußte, unzählige Nagellöcher hatte und an vielen Stellen durch die Nagelei das Furnier gesprungen ist, teilweise auch schon ziemlich zerfleddert und gebrochen war, sodaß ich hier ein neues Furnier einsetzen mußte. Die diversen Löcher, Risse und Beschädigungen habe ich mit Mahagonifüller von Clou zugemacht und geschliffen, damit man Diese nach dem Beizen auch nicht mehr sieht und so ist es auch. Auch sämtliche losen Furnierteile habe ich dann noch neu verleimt.
- die vorhandenen Messingteile wie Verzierungen, Basen, Kapitelle und Lynette wurden auch irgendwann mal mit zwei verschiedenen Goldfarben überschmiert. Nach deren Entfernen kamen dann wieder die ursprünglichen Figuren und Verzierungen sehr schön zum Vorschein. Damit wieder der Glanz kommt, kamen sie in die Towalisiermaschine - das Ergebnis sehr Ihr an den obigen Bildern.
Das war noch ergänzend zu meinem Beitrag ein kleiner Querschnitt, der von mir bisher ausgeführten Restaurierungsarbeiten. Es war schon sehr viel Arbeit, Bastelei und Fummelei damit verbunden, aber wenn ich jetzt sehe, wie die Teile wieder in ihrem alten Glanze erscheinen, dann freut es mich doch schon sehr. Ich achte allerdings immer darauf, das Gehäuse nicht zu überrestaurieren, sondern nur im alten Ursprung wiederauferstehen zu lassen, denn es handelt sich nach wie vor um eine alte Uhr zwar farblich im neuen, aber dennoch ursprünglichen Gewand, so wie sie damals hergestellt wurde. Ein paar kleine Macken oder Fehler dürfen deshalb auch sein.
Ich hofffe, meine Ausführungen haben Euch gefallen. Wenn das Gehäuse dann komplett zusammengebaut ist, werde ich zahlreiche Bilder davon noch einstellen.
Viele Grüsse und Servus.
Norbert
danke für Eure Einschätzungen.
Ich war mir bei der Rückseite und bei dieser Messingfigur nicht ganz sicher, da zu der Herstellungszeit dieser Uhren die vielfältigsten Varianten und Formen gemacht wurden. Ich gebe ganz ehrlich zu, daß mir die oviale Spiegelverzierung von vorne eigentlich ganz gut gefällt, aber von der Rückseite gefällt es mir halt nicht. Mal sehen, wie die Uhr aussieht, wenn sie zusammengebaut ist, ohne diese Rückwand und Spiegel. Werde dann entscheiden, was ich mache.
Die Restaurierung der Teile selbst ist fast abgeschlossen und wie Ihr Euch denken könnt, war es schon sehr viel Arbeit. Nachfolgend noch ein paar Sätze zum Zustand des Gehäuses vor der Restaurierung:
- ursprünglich war die Uhr magagonifarben, wurde dann aber mal mit Nußbaumlasur mehr recht als schlecht überpinselt; das hat fürchterlich ausgesehen und der Lack war auch schon rissig. Daher habe ich alle Teile von den alten Lackschichten befreit, 2 x mit Magagonibeize von Clou gebeizt und 2 x mit Seidenmattlack von Clou lasiert. Jetzt sind die Teile wieder schön Dunkelmahagoni wie vorher und haben einen schönen seidigen Glanz. Die schwarzen Teile wurden auch wieder in schwarz neu lackiert; der Zustand war derselbe wie bei den anderen Teilen.
- das Gehäuse selbst war wackelig und instabil und wurde eigentlich nur noch durch die angeschraubte Rückwand gehalten. Teilweise wurden die größeren Teile auch noch mit Riesenschrauben befestigt, die natürlich entfernt wurden. Beim Zusammenbau werde ich daher die einzelnen Elemente wieder mit neuen Holzzapfen verleimen, so wie es sich auch bei diesen Uhren gehört.
- wenn sich irgendwo das Furnier gelöst hat, wurde von den Vorbesitzern einfach ein kleiner Nagel zur Befestigung eingeschlagen. Die Folge war, daß ich unzählige Nägel entfernen mußte, unzählige Nagellöcher hatte und an vielen Stellen durch die Nagelei das Furnier gesprungen ist, teilweise auch schon ziemlich zerfleddert und gebrochen war, sodaß ich hier ein neues Furnier einsetzen mußte. Die diversen Löcher, Risse und Beschädigungen habe ich mit Mahagonifüller von Clou zugemacht und geschliffen, damit man Diese nach dem Beizen auch nicht mehr sieht und so ist es auch. Auch sämtliche losen Furnierteile habe ich dann noch neu verleimt.
- die vorhandenen Messingteile wie Verzierungen, Basen, Kapitelle und Lynette wurden auch irgendwann mal mit zwei verschiedenen Goldfarben überschmiert. Nach deren Entfernen kamen dann wieder die ursprünglichen Figuren und Verzierungen sehr schön zum Vorschein. Damit wieder der Glanz kommt, kamen sie in die Towalisiermaschine - das Ergebnis sehr Ihr an den obigen Bildern.
Das war noch ergänzend zu meinem Beitrag ein kleiner Querschnitt, der von mir bisher ausgeführten Restaurierungsarbeiten. Es war schon sehr viel Arbeit, Bastelei und Fummelei damit verbunden, aber wenn ich jetzt sehe, wie die Teile wieder in ihrem alten Glanze erscheinen, dann freut es mich doch schon sehr. Ich achte allerdings immer darauf, das Gehäuse nicht zu überrestaurieren, sondern nur im alten Ursprung wiederauferstehen zu lassen, denn es handelt sich nach wie vor um eine alte Uhr zwar farblich im neuen, aber dennoch ursprünglichen Gewand, so wie sie damals hergestellt wurde. Ein paar kleine Macken oder Fehler dürfen deshalb auch sein.
Ich hofffe, meine Ausführungen haben Euch gefallen. Wenn das Gehäuse dann komplett zusammengebaut ist, werde ich zahlreiche Bilder davon noch einstellen.
Viele Grüsse und Servus.
Norbert
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Der_Stromer
- Beiträge: 571
- Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
- Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
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Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Norbert, danke für Deine Ausführungen! Wenn ich mal ein Gehäuse zum Überarbeiten haben sollte, weiß ich nun, an wen ich mich wenden muss..... Ps.: Diese Uhr hat Deine Arbeit verdient. Sie ist wieder ansehnlich und wird Dir sicher noch viel Freude bereiten!
-
KleineSekunde
- Moderator
- Beiträge: 1281
- Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Hallo Norbert,
Schon jetzt viel Spaß mit der Uhr!
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Also ich würde mich darauf freuen!Glawi hat geschrieben:Wenn das Gehäuse dann komplett zusammengebaut ist, werde ich zahlreiche Bilder davon noch einstellen.
Schon jetzt viel Spaß mit der Uhr!
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Servus Rolf-Dieter,Der_Stromer hat geschrieben:
Ps.: Diese Uhr hat Deine Arbeit verdient. Sie ist wieder ansehnlich und wird Dir sicher noch viel Freude bereiten!
vielen Dank für Dein Kompliment. Ich stehe gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.
Als ich die Uhr in dem wirklich schlechten Zustand zum ersten Mal in Händen hatte und mir so in Ruhe angesehen habe, habe ich mich eigentlich gefragt, warum ich mir das antue, aber andererseits juckte mich die neue Herausforderung. Manch anderer Hobbybastler würde vermutlich fragen, ob ich spinne, weil ich das Gehäuse komplett zerlege, restauriere und wieder neu aufbaue. Außerdem war es für mich auch völliges Neuland, die Teile abzuschleifen, neu zu beizen und lackieren. Ich war mir auch nicht sicher, ob es mir überhaupt so gelingt, wie ich es mir vorstellte und mir war auch desöfteren ganz schön mulmig zumute. Aber eins nach dem anderen nahm die Sache dann Gestalt an und heute bin ich froh darüber, daß ich es gemacht habe, wenn ich das Endergebnis sehe. Abgesehen davon, brauche ich, so wie Du, als Rentner eine sinnvolle Beschäftigung - oder?
In diesem Sinne und viele Grüsse
Norbert
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Hallo Guido,KleineSekunde hat geschrieben:Hallo Norbert,
Also ich würde mich darauf freuen!Glawi hat geschrieben:Wenn das Gehäuse dann komplett zusammengebaut ist, werde ich zahlreiche Bilder davon noch einstellen.
Schon jetzt viel Spaß mit der Uhr!
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Vielen Dank! Im Moment sieht man nur die bereits restaurierten Einzelteile des Gehäuses, aber wenn dann das Gehäuse wieder zusammengebaut ist, werde ich selbstverständlich die Bilder einstellen. Es wird aber noch etwas dauern, weil ich die Teile jetzt erst einmal richtig durchtrocknen lassen möchte, bevor ich sie dann endgültig verbaue.
Bis dahin viele Grüsse
Norbert
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Hallo liebe Uhrenfreunde,
heute kann ich mein Versprechen vom Oktober endlich einlösen und Euch das fertige Uhrengehäuse vorstellen. Welche Arbeiten an dem Gehäuse notwendig waren bzw. gemacht wurden, habe ich in einem der obigen Beiträge bereits detailliert beschrieben. In der Zwischenzeit habe ich auch das Uhrwerk gereinigt und wieder zusammengebaut, von dem ich hier auch noch Bilder einstelle. Leider ist nach dem Zusammenbau des Werkes der Eingriffswinkel in das Hebnägelrad des Viertelstundenschlagwerkes abgebrochen (hatte vermutlich einen Haarriß), sodaß ich nur das Gehäuse ohne Uhrwerk zeigen kann. Das Werk mußte ich danach wieder zerlegen, damit im Januar die notwendige Reparatur gemacht werden kann.
Nachfolgend nun ein paar Bilder des komplett restaurierten Gehäuses:
Und jetzt noch ein paar Bilder des gereinigten Uhrwerkes:
Zeitlich betrachtet habe ich für die Restauration des Gehäuses ca. 2 1/2 Monate gebraucht, da manche Arbeiten wie das komplette Abschleifen, Beizen, Lackieren, Verleimen Zusammenbau usw. aufgrund der Trocknungszeiten doch sehr zeitintensiv waren.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß bei Betrachten der Bilder und ich hoffe, das Gehäuse gefällt Euch genauso gut wie mir.
Viele Grüsse, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr für alle Forumsteilnehmer
wünscht
Norbert
heute kann ich mein Versprechen vom Oktober endlich einlösen und Euch das fertige Uhrengehäuse vorstellen. Welche Arbeiten an dem Gehäuse notwendig waren bzw. gemacht wurden, habe ich in einem der obigen Beiträge bereits detailliert beschrieben. In der Zwischenzeit habe ich auch das Uhrwerk gereinigt und wieder zusammengebaut, von dem ich hier auch noch Bilder einstelle. Leider ist nach dem Zusammenbau des Werkes der Eingriffswinkel in das Hebnägelrad des Viertelstundenschlagwerkes abgebrochen (hatte vermutlich einen Haarriß), sodaß ich nur das Gehäuse ohne Uhrwerk zeigen kann. Das Werk mußte ich danach wieder zerlegen, damit im Januar die notwendige Reparatur gemacht werden kann.
Nachfolgend nun ein paar Bilder des komplett restaurierten Gehäuses:
Und jetzt noch ein paar Bilder des gereinigten Uhrwerkes:
Zeitlich betrachtet habe ich für die Restauration des Gehäuses ca. 2 1/2 Monate gebraucht, da manche Arbeiten wie das komplette Abschleifen, Beizen, Lackieren, Verleimen Zusammenbau usw. aufgrund der Trocknungszeiten doch sehr zeitintensiv waren.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß bei Betrachten der Bilder und ich hoffe, das Gehäuse gefällt Euch genauso gut wie mir.
Viele Grüsse, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr für alle Forumsteilnehmer
wünscht
Norbert
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Eure Meinung zu diesem Uhrgehäuse
Eine sehr schöne Arbeit. Die Mühe hat sich also gelohnt. Leider fehlt bei dieser Uhr das Datum, das einmal eingebaut war. Am Zifferblatt kann man die Anbringung des Datumringes deutlich erkennen. Viel Freude mit der Uhr.
LG. Heinz
LG. Heinz