Junghans Buffetuhr

Galerie und Allgemeines
Antworten
Xelor
Beiträge: 93
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 19:06

Junghans Buffetuhr

Beitrag von Xelor » Di 22. Okt 2013, 21:48

Hallo zusammen,

hier mal ein schnelles Bild meiner Buffetuhr von meinen Großeltern. Kann evtl. jemand etwas mehr darüber sagen? Weiß nur, dass sie von Junghans ist und ein 4/4 Westminster-Schlagwert hat. Uhr läuft problemlos, allerdings rennt sie ein bisschen ihrer Zeit voraus so wie ich das jetzt feststellen konnte. Das waren nun ca. 6 Minuten in 2 1/2 Tagen wenn ich das richtig gesehen habe. Kann das evtl. daran liegen, dass die Uhr über mehrere Jahre nicht mehr lief? Kann sich sowas wieder einpendeln oder sollte ich sie besser zum Einregulieren und evtl. Reinigen zum Uhrmacher geben?

Der Schlag ist allerdings sehr sehr laut, sodass ich das bei uns im Haus den anderen Mietern nicht zumuten kann. Bin hingegangen und habe um den Schlag auszustellen den Hebel unter den Hämmern hochgesetzt, damit diese die Klangstäbe nicht mehr erreichen können. Hoffe das war kein Fehler. Kann daher der Vorgang evtl. kommen? Uhr war über alle 3 Aufzüge voll aufgezogen. Kann man die Lautstärke evtl. irgendwie regulieren und etwas leiser einstellen? Würde nur sehr ungern auf den Schlag verzichten. Ich habe da richtig Spaß dran :D

Mal eine ganz andere Frage, auch wenn das evtl. vielen hier aufstößt: Braun ist nicht gerade meine Lieblingsfarbe. Meint ihr ich könnte die Uhr schwarz beizen? Wenn ja womit genau? Gibt es da eine besondere Technik?

Danke im Voraus und viele Grüße

Christian
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Mitglied DGC / KUK - Kölner Uhrenkreis

KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von KleineSekunde » Di 22. Okt 2013, 23:24

Hallo Christian,
Xelor hat geschrieben: Uhr läuft problemlos, allerdings rennt sie ein bisschen ihrer Zeit voraus so wie ich das jetzt feststellen konnte. Das waren nun ca. 6 Minuten in 2 1/2 Tagen wenn ich das richtig gesehen habe. Kann das evtl. daran liegen, dass die Uhr über mehrere Jahre nicht mehr lief? Kann sich sowas wieder einpendeln oder sollte ich sie besser zum Einregulieren und evtl. Reinigen zum Uhrmacher geben?
6 Minuten in 2,5 Tagen sind dann doch etwas viel...

Wenn die Uhr tatsächlich mehrere Jahre nicht mehr lief und entsprechende Abweichungen zeigt, so denke ich, das eine professionelle Reinigung der Lager und deren Ölung wohl empfehlenswert sein sollte.
Xelor hat geschrieben:Bin hingegangen und habe um den Schlag auszustellen den Hebel unter den Hämmern hochgesetzt, damit diese die Klangstäbe nicht mehr erreichen können. Hoffe das war kein Fehler. Kann daher der Vorgang evtl. kommen?
Da hätte ich zumindest keine Bedenken!
Xelor hat geschrieben: Kann man die Lautstärke evtl. irgendwie regulieren und etwas leiser einstellen? Würde nur sehr ungern auf den Schlag verzichten. Ich habe da richtig Spaß dran
Eventuell ließen sich die Drähte / Stangen der Hämmer ganz vorsichtig von den Klangstäben (bei Fixierung der Drehpunkte, um Schäden zu vermeiden) weg biegen, so dass der Aufprall der Hämmer weniger stark erfolgt.

Falls das vorhandene Hammerleder sehr hart und spröde sein sollte, könnte es eventuell sinnvoll sein, diese Leder auszutauschen. Auch dies beeinflusst den Klang und somit die mögliche Störung der Nachbarn...

Viel Erfolg!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

Benutzeravatar
Alpenriese
Beiträge: 47
Registriert: Sa 6. Jul 2013, 21:51
Wohnort: Rosenheim

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von Alpenriese » Mi 23. Okt 2013, 11:54

Hallo Christian. Eine sehr schöne Uhr hast da. Ich würde Sie farblich im jetztigen Zustand belassen. Das Aussehen gehört einfach zu dieser Uhr. das Vorgehen der Uhr wirst du über längere Zeit einjustieren können in dem du die Pendellinse mittels der Mutter die darunter sitzt immer mal weiter nach unten setzt und nebenbei beobachtest ob das Vorgehen weniger wird. Bekommt man mit der Zeit ins Gefühl.Für sehr weichen und leisen Gongschlag habe ich bei einer Uhr die Schlaghämmerlederbolzen durch weichgummibolzen ersetzt und einen sehr leisen Gong erzeugt .Durch ein schlagen der Schlaghämmer in Luft könnte je nach Bauart der Uhr nämlich doch Schaden an der Mechanik entstehen. Also mit aller Ruhe heran an die Uhr. So schnell machste da nix kaputt. ;) Gruß Hartmut

Xelor
Beiträge: 93
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 19:06

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von Xelor » Fr 25. Okt 2013, 20:48

Hallo,

Lieben Dank für eure Antworten. Der Vorgang ist recht konstant, ca. 14 Minuten in 5 Tage. Zudem erscheint mir die Westminster Melodie zu schnell...

Was die Hämmer angeht, so sind diese mit Kork belegt vorne wenn ich mich nicht täusche. Wie kann ich das in Weichgummi tauschen? Ist echt viel zu laut so...

Habe noch mal ein paar mehr Bilder. Sorry das die auf
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Mitglied DGC / KUK - Kölner Uhrenkreis

KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von KleineSekunde » Fr 25. Okt 2013, 22:23

Hallo Christian,
Xelor hat geschrieben:Der Vorgang ist recht konstant, ca. 14 Minuten in 5 Tage.
Ich denke, da blieben dann zwei Möglichkeiten:
1)
Alpenriese hat geschrieben:das Vorgehen der Uhr wirst du über längere Zeit einjustieren können in dem du die Pendellinse mittels der Mutter die darunter sitzt immer mal weiter nach unten setzt und nebenbei beobachtest ob das Vorgehen weniger wird. Bekommt man mit der Zeit ins Gefühl.
Ja, das wäre sicherlich die richtige Vorgehensweise zur Regulierung, wenn der Zustand des Uhrwerkes insgesamt gut sein sollte, also gereinigt, falls nötig überholt und geölt. Falls dies nicht der Fall sein sollte:

2)
KleineSekunde hat geschrieben:Wenn die Uhr tatsächlich mehrere Jahre nicht mehr lief und entsprechende Abweichungen zeigt, so denke ich, das eine professionelle Reinigung der Lager und deren Ölung wohl empfehlenswert sein sollte.

Xelor hat geschrieben:Zudem erscheint mir die Westminster Melodie zu schnell...
Eventuell fehlt der Windflügel zur Regulierung der Ablaufgeschwindigkeit des Schlagwerkes teilweise oder ganz oder wurde "modifiziert", eventuell wurde einmal eine falsche und zu starke Feder für das Schlagwerk eingebaut,... Ferndiagnosen sind da eher schwierig.


Xelor hat geschrieben:Was die Hämmer angeht, so sind diese mit Kork belegt vorne wenn ich mich nicht täusche. Wie kann ich das in Weichgummi tauschen?
Die vorhandenen Materialien sollte sich heraus drehen lassen, um dann ein neues Material einzusetzen (eine U-förmig gelegte Schnur aus Leder oder eben Gummi eindrehen, eventuell in der Stärke etwas angepasst, damit es sich dann auch einschrauben lässt). Eventuell ließe sich das vorhandene und möglicherweise nur verhärtete Material aber auch wieder etwas aufrauhen und durch Einstechen mit einer Nadel wieder geschmeidiger machen. Oder die Hämmer eben leicht in ihrer Position etwas nach oben biegen.



Noch eine Anmerkung:
Alpenriese hat geschrieben:Ich würde Sie farblich im jetztigen Zustand belassen.
Dem würde ich zustimmen!
Falls aber dennoch ein anderer Farbton gewünscht sein sollte: Beizen wäre hier bei einer vorhandenen Lachierung wohl nicht das Mittel der Wahl, eher ein Lackieren - bei hoffentlich dann auch verträglicher Lackarten.. Aber ich würde sie so lassen, wie sie ist.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

Xelor
Beiträge: 93
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 19:06

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von Xelor » So 27. Okt 2013, 10:46

Gibt es solche Einsätze für die Hämmer nicht auch zu kaufen?
Mitglied DGC / KUK - Kölner Uhrenkreis

Xelor
Beiträge: 93
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 19:06

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von Xelor » So 27. Okt 2013, 19:03

Nabend noch mal,

habe soeben ein bisschen gewerkelt. EInerseits habe ich dieses Korkzeug oder was auch immer es ist aufgerauht. Das war steinhart. Zudem habe ich die Hämmer nun auf den Hammerdrähten von ganz oben recht zentral in die Uhrenmitte versetzt. Die Lautstärke hat sich nun um gefühlte 50% verringert und ist mMn sehr angenehm. So kann die Uhr ruhig 24/7 laufen. Mal schaun, ob sich trotzdem ein Nachbar beschwert :D

Technische Frage: Das Versetzen der Hämmer in die Mitte ist doch unproblematisch oder?
Mitglied DGC / KUK - Kölner Uhrenkreis

KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von KleineSekunde » So 27. Okt 2013, 23:27

Hallo,
Xelor hat geschrieben:EInerseits habe ich dieses Korkzeug oder was auch immer es ist aufgerauht. Das war steinhart. Zudem habe ich die Hämmer nun auf den Hammerdrähten von ganz oben recht zentral in die Uhrenmitte versetzt. Die Lautstärke hat sich nun um gefühlte 50% verringert und ist mMn sehr angenehm. So kann die Uhr ruhig 24/7 laufen.
Nun, dann scheint es doch zu passen!
Xelor hat geschrieben:Technische Frage: Das Versetzen der Hämmer in die Mitte ist doch unproblematisch oder?
Grundsätzlich schon. Aber der Hersteller wird sich bei der Positionierung der Hämmer in Bezug auf die Klangstäbe vermutlich wohl etwas gedacht haben. Falls das dann versetzte Auftreffen der Hämmer also das gleiche Klangbild erzeugt hätte, hätte man vermutlich das Material für die dann "zu langen" Hammerarme eingespart...

Da du nun an zwei "Stellschrauben" gedreht hast: Wie klingt es denn nach dem Aufrauen, wenn die Hämmer in ihrer ursprünglichen Position wären?

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

Xelor
Beiträge: 93
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 19:06

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von Xelor » Mo 28. Okt 2013, 07:08

Ganz einfach: Lauter!

Das ist wie beim Tennisschläger, je weiter du ihn hinten greifst, desto mehr Power bekommst du hinter den Schlag. Ich hätte jedoch eine leichte Relativierung erwartet, da die Klangstäbe rechts befestigt sind und je näher man vor der Befestigung draufhaut desto schwächer müsste der Effekt doch aufgrund der geringeren Schwingmöglichkeit sein, oder?
Mitglied DGC / KUK - Kölner Uhrenkreis

Xelor
Beiträge: 93
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 19:06

Re: Junghans Buffetuhr

Beitrag von Xelor » Sa 2. Nov 2013, 14:21

Was muss ich denn jetzt genau machen, um etwas am Vorgang zu ändern? Was und wo genau ist die Pendellinse bzw. wo genau ist die Mutter?
Mitglied DGC / KUK - Kölner Uhrenkreis

Antworten