Hier zunächst Fotos von Zustand, wie erhalten.
Dies veranlaßte einen Uhrenkollegen das Teil als "horrible thing" zu bezeichnen.
Dent, 1915, Graham Hemmung als "Silent Escapement"
-
Bernhard J
- Beiträge: 126
- Registriert: Do 6. Okt 2022, 16:20
Dent, 1915, Graham Hemmung als "Silent Escapement"
Dieses Angebot bei eBay fiel mir wegen der ungewöhnlichen Hemmung auf. Der Verkäufer hat sie textlich nicht erwähnt, es ergab sich nur aus einem Foto. Ich hatte den Verkäufer auf diese extrem seltene Hemmung aufmerksam gemacht, zugleich aber mitgeteilt, dass ich die Uhr zwar deswegen interessant finde, jedoch an Stelle der gewünschten GBP 1250 vielleicht 200 GBP bereit wäre zu zahlen. Nach wenigen Wochen kam dann die Mitteilung, dass wir handelseinig werden könnten, wenn ich noch etwas zulegen würde, einig wurden wir uns dann bei 250 GBP. Trotz des Zustandes noch so einigermaßen vertretbar.
Hier zunächst Fotos von Zustand, wie erhalten.
Dies veranlaßte einen Uhrenkollegen das Teil als "horrible thing" zu bezeichnen.
Hier zunächst Fotos von Zustand, wie erhalten.
Dies veranlaßte einen Uhrenkollegen das Teil als "horrible thing" zu bezeichnen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
Bernhard J
- Beiträge: 126
- Registriert: Do 6. Okt 2022, 16:20
Re: Dent, 1915, Graham Hemmung als "Silent Escapement"
Nach mehreren Wochenenden Arbeit, mühsam und geduldig, wurde aus dem "horrible thing" ein doch recht ansehnliches Werk. Das mitgelieferte Pendel erwies sich als korrekt. Und sie läuft, und zwar prima.
Die Oberflächen wurden mühsam von dicker Patina befreit, unter Erhalt der originalen Textur. Verwendet habe ich einen "Metal Restorer" aus dem Kfz-Bereich, im Prinzip so etwas, wie Zahnpasta mit weiteren Detergentien.
Hier sieht man einen Vergleich eines unbehandelten Rades mit dem gereinigten Hemmrad.
Die Oberflächen wurden mühsam von dicker Patina befreit, unter Erhalt der originalen Textur. Verwendet habe ich einen "Metal Restorer" aus dem Kfz-Bereich, im Prinzip so etwas, wie Zahnpasta mit weiteren Detergentien.
Hier sieht man einen Vergleich eines unbehandelten Rades mit dem gereinigten Hemmrad.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
Bernhard J
- Beiträge: 126
- Registriert: Do 6. Okt 2022, 16:20
Re: Dent, 1915, Graham Hemmung als "Silent Escapement"
Die effektive Pendellänge läßt sich von der Ziffernblattseite mit dieser Mimik regulieren.
In den folgenden beiden Fotos erkennt man ddie Besonderheit des "Silent Escapements", ein Doppelanker, bei dem zwischen den einander gegenüberliegenden Ankergabeln jeweils ein Darm gespannt ist. die Spannung erhält der Darm durch eine am Anker befestigte Blattfeder.
Das Pendel ist hier noch provisorisch für den Testlauf aufgehängt. Die Pendelfeder ist aus einer Band-Fühlerlehre, Dicke 0,08 mm mit der Schere ausgeschnitten. Solches Fühlerlehrenband gibt es ab 0,04 mm im Kfz-Bereich als Rollenmaterial.
Das Ziffernblatt habe ich ebenfalls sehr behutsam gereinigt. Der Vergleich mit dem "vorher"-Zustand läßt sich m.E. sehen. Eine Neuversilberung wäre aus zweierlei Gründen problematisch. Zum Ersten müßte dann wohl die Beschriftung neu gemacht werden, weil sie zumindest teilweise nicht vertieft ist. Zum Anderen müßte das Ziffernblatt in die Drehbank eingespannt und vorsichtig per Hand geschliffen werden, damit die Oberflächenstruktur originalgetreu wieder hergestellt wird. Ich finde aber die "Patina" für diese Uhr noch durchaus akzeptabel.
Das Gehäuse wird jetzt noch einer behutsamen Überarbeitung unterzogen, der Glasring ist schon poliert. Außendem werden ich noch ein rückwärtiges Gehäuse als Staubschutz bauen und befestigen ohne Löcher zu bohren (Federklemmen).
Dann kommt das übliche Problem "wohin". Wobei erschwerend hinzu kommt, dass man in ein Regal ein Loch für des Pendel schneiden muss. Mal schauen, was meine bessere Hälfte dazu sagt
In den folgenden beiden Fotos erkennt man ddie Besonderheit des "Silent Escapements", ein Doppelanker, bei dem zwischen den einander gegenüberliegenden Ankergabeln jeweils ein Darm gespannt ist. die Spannung erhält der Darm durch eine am Anker befestigte Blattfeder.
Das Pendel ist hier noch provisorisch für den Testlauf aufgehängt. Die Pendelfeder ist aus einer Band-Fühlerlehre, Dicke 0,08 mm mit der Schere ausgeschnitten. Solches Fühlerlehrenband gibt es ab 0,04 mm im Kfz-Bereich als Rollenmaterial.
Das Ziffernblatt habe ich ebenfalls sehr behutsam gereinigt. Der Vergleich mit dem "vorher"-Zustand läßt sich m.E. sehen. Eine Neuversilberung wäre aus zweierlei Gründen problematisch. Zum Ersten müßte dann wohl die Beschriftung neu gemacht werden, weil sie zumindest teilweise nicht vertieft ist. Zum Anderen müßte das Ziffernblatt in die Drehbank eingespannt und vorsichtig per Hand geschliffen werden, damit die Oberflächenstruktur originalgetreu wieder hergestellt wird. Ich finde aber die "Patina" für diese Uhr noch durchaus akzeptabel.
Das Gehäuse wird jetzt noch einer behutsamen Überarbeitung unterzogen, der Glasring ist schon poliert. Außendem werden ich noch ein rückwärtiges Gehäuse als Staubschutz bauen und befestigen ohne Löcher zu bohren (Federklemmen).
Dann kommt das übliche Problem "wohin". Wobei erschwerend hinzu kommt, dass man in ein Regal ein Loch für des Pendel schneiden muss. Mal schauen, was meine bessere Hälfte dazu sagt
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Dent, 1915, Graham Hemmung als "Silent Escapement"
Hallo Bernhard,
schaut ja nach einer ganzen Menge Arbeit aus. Hat sich aber ausgezahlt. Danke für die Vorstellung!
lg Christian
schaut ja nach einer ganzen Menge Arbeit aus. Hat sich aber ausgezahlt. Danke für die Vorstellung!
lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
-
Bernhard J
- Beiträge: 126
- Registriert: Do 6. Okt 2022, 16:20
Re: Dent, 1915, Graham Hemmung als "Silent Escapement"
So sieht sie jetzt fertig aus.
Das Tischchen gabs für schmales Geld. Die Staubschutzhaub aus PC läßt einen das Werk sehen, ohne sie abzunehmen. Aus Holz sähe es natürlich besser aus, aber man müßte sie immer abnehmen, um das Werk anzuschauen.
Vielleicht baue ich noch eine Überhaube aus dünnem Sperrholz, dunkel gebeizt, die den oberen Teil der Haube abdeckt.
Beste Grüße,
Bernhard
Das Tischchen gabs für schmales Geld. Die Staubschutzhaub aus PC läßt einen das Werk sehen, ohne sie abzunehmen. Aus Holz sähe es natürlich besser aus, aber man müßte sie immer abnehmen, um das Werk anzuschauen.
Vielleicht baue ich noch eine Überhaube aus dünnem Sperrholz, dunkel gebeizt, die den oberen Teil der Haube abdeckt.
Beste Grüße,
Bernhard
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.