Vorstellung

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Hachi

Vorstellung

Beitrag von Hachi » Mi 19. Jan 2011, 08:51

Hallo,
ich bin Christoph, 42 Jahre, und u.a. Uhrenbegeistert. Als 1. möchte ich Euch meine Standuhr vorstellen, sie stammt aus Familienbesitz meines 4xUropas, der im 18. Jahrhundert gelebt hat. Sie war lange im Fußboden versteckt und ist bei der Renovierung des Hauses wieder aufgetaucht. Keine Ahnung wie lange sie da lag. Das Gehäuse war teils gespachtet und mit Fußbodenfarbe gestrichen. In unserer kleinen Schreinerei hab ich den jetzigen Zustand wieder hergestellt. Sie war komplett, bis auf die beiden vorderen Säulen, den Farbton konnte ich gut treffen. Es fehlen noch die Messingteile der Säulen, eines ist noch hinten links vorhanden. Ich bräuchte 4 1/2 und 4 Ganze mit einem Innendurchmesser von 25mm und einem Außenmaß von 35x35mm, evtl. kann mir jemand sagen, wo ich die beziehen kann. Die Uhr lief, bis auf die Datumsanzeige, die war fest und die Nocke hatte sich dadurch gearbeitet. Ein Bekannter hat mir die Scheibe wieder gangbar gemacht und das defekte Segment der Scheibe ersetzt. Die Uhr hat nur 1 Gewicht, schlägt zur vollen Stunde die Zeit und will nach 12h wieder neu aufgezogen werden. Und nun paar Bilder:
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Viele Grüße
Christoph

karlo

Re: Vorstellung

Beitrag von karlo » Mi 19. Jan 2011, 09:37

Schoenes Teil, und herzlich willkommen.

Gibts irgendwelche Hinweise wer die gebaut hat?

Karlo

Hachi

Re: Vorstellung

Beitrag von Hachi » Mi 19. Jan 2011, 09:43

Hallo,
auf dem Ziffernblatt steht "William Porthouse Penrith", ich denke ein Engländer :?:

Viele Grüße
Christoph


Hachi

Re: Vorstellung

Beitrag von Hachi » Mi 19. Jan 2011, 10:00

:P Sieht meiner sehr ähnlich, das Gehäuse ist etwas anders geschnitzt. Dann scheint das Alter der Uhr ja zu stimmen, ich dachte, evtl. sei das Uhrwerk in einem anderen Gehäuse, dem ist aber wohl nicht so, freut mich sehr.

Viele Grüße
Christoph

petsch
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Re: Vorstellung

Beitrag von petsch » Mi 19. Jan 2011, 10:28

Hallo Christoph,
da zeigst Du uns eine schöne Uhr mit wahrscheinlich interessanter Vergangenheit. (im Fußboden versteckt).
Soweit ich sehe, ist an der Uhr tatsächlich alles original aus dem 18. Jahrhundert. Die Engländer sagen zu diesen Uhren oft Countryclocks. Die waren einfacher als die Londoner Uhren, hatten meist nur 30 Stunden-Werke, oder wie in Deinem Fall noch kürzer laufende, anstatt den städtischen 8-Tagewerken. Und waren fast immer mit Eichengehäusen anstatt den vornehmeren Londoner Mahagonigehäusen ausgestattet.

Das Gehäuse ist sehr schön geschnitzt und ist auch, wie Du schon festgestellt hast, original. Ich würde die Uhr auf die zweite Hälfte des 18. Jhdts. schätzen, wie auch die, auf die Karlo hingewiesen hat.

Zu der Geschichte (im Fußboden versteckt) müsste man etwas mehr über Deine Familie wissen, oder über das Haus. So etwas wurde natürlich in Kriegszeiten gemacht. Oder auch noch nach Kriegen. Aus Angst, dass Besatzer die Uhr wegnahmen.
Bei uns mussten zum Beispiel ein Großteil der innerstädtischen Häuser nach dem 2 Weltkieg geräumt werden, weil die Engländer dort ihr Hauptquartier aufschlugen. Kleine bewegliche Sachen durfte man mitnehmen, große nicht. Vielleicht war es eine solche Situation, in der die Uhr vor fremden Zugriff gesichert werden sollte.

Denkbar ist das natürlich auch aus dem ersten Weltkrieg oder aus anderen Situationen, in denen man die Uhr schützen wollte. Z.B., falls Deine Eltern/Großeltern aus irgendwelchen Gründen (Juden, Kriegsverweigerer, religiöse Gründe, usw.) Angst vor den Nazis haben mussten und deshalb Wertsachen versteckt haben. Alles ist möglich und da müsstest Du selbst etwas forschen. Aber ich schätze, auf solche Gedanken bist Du selbst schon gekommen.

Gruß
Peter
Falls Du Dich spezieller mit Taschenuhren beschäftigen möchtest, besuch doch auch das pocketwatchforum :
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Hachi

Re: Vorstellung

Beitrag von Hachi » Mi 19. Jan 2011, 10:50

Hallo,
danke für die Info, mein Ururururgroßvater ist 1795 verstorben, das Haus wurde ca. 1725 gebaut. Die Uhr ist vor 2 Jahren aufgetaucht, als wir das Haus für meinen Bruder renoviert haben. Ich denke, dass die Uhr vor dem 2. WK versteckt wurde, da hatten wir schon eine Schreinerei und die Dielenfarbe mit der die Uhr angestrichen wurde stammt aus der Zeit. Wie die Uhr zu uns gelangte ist nicht mehr nachvollziehbar, wir wohnen sehr ländlich und aus der Seite meiner Familie kamen u.a. Schreiner. Mein Großvater hatte z.B. sein Motorrad vor dem 2.WK auseinandergebaut und eingemauert ;) , ich denke aus Angst vor Plünderei, obwohl es hier auf dem Land eher "ruhig" war. Mit Uhrwerken kenne ich mich (noch) nicht so gut aus, aber das Gehäuse ist sehr aufwendig verarbeitet, bis ins kleinste Detail, wirklich schön - finde ich für eine "Landuhr" sehr ungewöhnlich. Zu den Messingteilen von den Säulen, bzw. Halbsäulen, die fehlen mir ja noch. Hat jemand einen Tipp?

Viele Grüße
Christoph

steffl62
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Re: Vorstellung

Beitrag von steffl62 » Mi 19. Jan 2011, 11:08

Hachi hat geschrieben: Zu den Messingteilen von den Säulen, bzw. Halbsäulen, die fehlen mir ja noch. Hat jemand einen Tipp?
Bilder und Maße bräuchte ich, dann kann ich Dir sagen ob ich was anfertigen kann.

lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!

karlo

Re: Vorstellung

Beitrag von karlo » Mi 19. Jan 2011, 11:08

Ich vermute mal, sie auf direktem Weg gekauft zu haben, muesste dein Ururu.... ein ziemlich vermoegender Mann gewesen sein.

Karlo

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Ursus
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Re: Vorstellung

Beitrag von Ursus » Mi 19. Jan 2011, 11:12

Schau mal auf http://shop.ebay.co.uk/designformbham18/m.html nach.
Oder auch http://cgi.ebay.co.uk/Various-Antique-B ... 3f06a4dfcf
Oder suche bei eBay UK nach "brass capital".

Ursus

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