Aug. Schatz & Söhne Royal Mariner Glasenuhr Kal. SCH mit 2 H

[Der_Stromer]

Bei dieser Glasenuhr – Aug. Schatz & Söhne, Kaliber SCH mit 2 Hämmern – die schon bekannte Frage: Könnten Sie mal….

Nun, ich konnte….

Ein Blick auf die neuralgischen Stellen dieser Uhren zeigte auch gleich Erschröckliches: Lagerschaden hoch 6.

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0003-Schlagwerk-Hebestern.JPG

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Das wird also bei diesem Werk wohl eine etwas größere Angelegenheit werden:
Nach der Reinigung ganz deutlich...

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Das Echappement lief zwar, aber sehr unregelmäßig. Sonst war alles, bis auf eben einige Lager, alles fast schon zu sauber.

Ein Vorreparateur hatte wohl das komplette Werk einfach in ein Reinigungsbad gelegt und gehofft, dass das dann das Allheilmittelchen für verschlissene Lager wäre. Nun ja, für ein paar Wochen wird das wohl auch so gewesen sein.

Und als das nicht länger wirken wollte, wurden auch gleich noch beide Federn gegen stärkere ausgetauscht. Das konnte ich feststellen, als ich die Federn zwecks Reinigung aus den Häusern geholt habe.

Da muss sich jetzt zeigen, ob die Uhr Ihre 8 Tage nun durchläuft, oder nicht. Abwarten und ….. Schaun mer mol. Sonst müssen nochmal 80,- Euronen für neue Federn in die Hände genommen werden.

Ich habe mal ein paar Bilder der Lager vorher und nachher gemacht.
Lange Schreibe, kurzer Sinn: 6 Lager musste ich ersetzen, auch davon mal ein paar Bilder.

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Das Echappement wurde, da es ebenfalls sehr sauber, aber Pu…. Trocken war, etwas nachgeölt. Danach stimmten dann der Abfall und der Winkel wieder. Was Öl an der richtigen Stelle so alles bewirkt!

Dann alles wieder zusammen gesetzt,

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auf der Zeitwaage eingestellt und Probelauf: Sehr gut.

Nun das Gehäuse. Das war mit Scheuersand oder so malträtiert worden und sah schlimm aus. Auch Mellerud hat die meisten größeren Schäden leider nicht beseitigen können, da das vorher verwendete Reinigungsmittel so scharf war, dass das Messing fleckig wurde.

Dann wurde das Gehäuse mit Zaponlack überzogen, damit das Messing wenigsten etwas geschützt ist. Stellt zwar nicht zufrieden, aber…..

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Auch die Lünette wurde gereinigt und da diese aus Zinkdruckguss hergestellt ist, musste hier ein goldfarbener Lack herhalten. Das Teil sieht jetzt ganz gut aus.

Jetzt geht es wieder zurück zum Gehäuse:

[KleineSekunde]

Hallo Rolf-Dieter,

da mussten ja einige Schäden beseitigt werden. Schön, dass die Uhr nun wieder funktioniert!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

[gegensatz]

Servus Rolf-Dieter,

frei nach dem Motto, "nicht verzagen, Rolf-Dieter fragen". Die kaputten Lager sahen wirklich furchtbar aus. Man sieht an diesem Beispiel mal wieder, was man mit Geduld und auch Können aus solch einem lädierten Uhrwerk wieder machen kann. Das Werk hast Du wieder toll hingebracht. Danke für den Bericht und die Bilder.

Viele Grüsse

Norbert

[derTeichfloh]

Hallo und Danke für´s Zeigen.

dennoch eine Frage, die bestimmt schon oft gestellt, aber eigentlich noch nie richtig/helfend beantwortet wurde...
- du überziehst das Messing mit Zaponlack -
- dieser Lack hat die Eigenschaft, zu altern und porös zu werden. Dann oxidiert es "unter" dem Lack weiter. Und (Sonnen)Licht mag der Lack auch nicht.
Meine Frage: wie bekomme ich alten (und zwar wirklich alten) Zaponlack wieder runter?
Lösungsmittel von Benzin bis Azeton hab ich schon probiert - geht nicht. Abschleifen geht, aber man beschädigt das Messing sehr schnell.
Was macht du?

Gruß,
derTeichfloh

[wahli76]

Hallo Teichfloh,

bei mir löst sich Zaponlack (oft nicht erwünscht) wenn ich die Teile in einem heißen Ultraschallbad mit "1:9" reinige.

Mechanisch geht es, abhängig davon welche Oberfläche gewünscht ist, mit:
- Schleifvlies, getränkt mit Spiritus
- Scheuermilch, z.B. VISS
- Metallpolitur (flüssig), z.B. bei glatten, großen Lünetten

Wenn du die Flächen danach wieder zaponierst, darauf achten daß das Bauteil erwärmt ist (so 40°C, daß man es gerade noch anfassen kann), sonst gibt es weiße Schlieren.

Viele Grüße

Kurt

[derTeichfloh]

Großen Dank!

von allen Teichflöhen...

[Der_Stromer]

@All: Danke. Freut mich.

Zum Zaponlack folgendes:
Der geht restlos mit Nitroverdünnung runter. Vor dem Lackieren dann ganz wichtig, das die Teile Absolut fettfrei sind. Also, wenn NACH dem Reinigen noch poliert wurde, nochmals mit Nitroverdünner abwaschen.

Und vor allem die Gebrauchsanweisung beachten: Temperatur nicht unter 15°C und die Sprühentfernung beachten! Dünn aufsprühen! Das ist mal ein Fall, wo viel hilft viel absolut nicht stimmt

Ps.: Weiße Streifen oder so habe ich mal am Beginn meiner Sprüherkariere gehabt. Das war eigentlich ein nicht ganz fettfreier Untergrund. Sonst hat es immer gut geklappt!

Zu dem Altern und Reißen: Habe ich noch nicht gesehen. Bislang ist mir das nur bei Schellack aufgefallen. Übrigens Lackiere ich nur Teile, die vorher auch lackiert waren. Sonst reicht die Politur und Wachs!

@ Kurt: Ja, das ist es. Der Zaponlack löst sich bei hohen Temperaturen vom Untergrund ab. Dann kann der Rest entweder wie ne Wurschtpelle abgezogen werden, oder eine Wurzelbürste hilft. Muss übrigens nicht 1:9 sein, einfacher Haushaltsreiniger macht's auch