Zeitwaage für Pendelregulatoren

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Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von Pendler » Sa 15. Mär 2014, 14:50

Zeitwage für Pendeluhren

Hallo Freunde der Pendelregulatoren,

habe schon mal gesucht nach Zeitwagen für Pendelregulatoren, aber nichts Vernünftiges gefunden.

Jetzt stelle ich mal meinen Wunsch vor, der in unserem Hightech Zeitalter doch nicht so verwegen sein sollte.

Man steuert Prothesen mit Gedanken, mit dem Handy kann man das ganze Haus „smart“ bedienen, man flog schon vor Jahrzehnten zum Mond…..

…da muss es doch so etwas geben wie:

Mit einem „Stethoskop“ (Akustik-Sensor) stöpsele ich mich für 1 – 2 min an die Uhr, und ein Data-Logger oder so was Ähnliches zeichnet die Ticks auf, mit dem PC oder Smart-Phone (mag ich ja eigentlich nicht ;) ) kann ich dann die Pendelfrequenz anzeigen.





Grüße
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Ursus
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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von Ursus » Sa 15. Mär 2014, 15:11

Gibt es schon lange: Brian Mumfords Microset Timer
http://www.bmumford.com/microset.html

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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von Pendler » Sa 15. Mär 2014, 15:25

oh, ich dachte, der kann nur optisch.

Muss ich mich mal einlesen.

Die Preise sind aber auch nicht von schlechten Eltern :lol:

Grüße
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praezis
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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von praezis » Sa 15. Mär 2014, 15:46

Pendler hat geschrieben:Zeitwage für Pendeluhren
Mit einem „Stethoskop“ (Akustik-Sensor) stöpsele ich mich für 1 – 2 min an die Uhr, und ein Data-Logger oder so was Ähnliches zeichnet die Ticks auf, mit dem PC oder Smart-Phone (mag ich ja eigentlich nicht ;) ) kann ich dann die Pendelfrequenz anzeigen.
Ich fürchte, Du unterliegst da einem weitverbreiteten Irrtum.
Damit kannst Du den momentanen Gang Deiner Uhr in diesen 1-2 Minuten messen - für einen schnellen, groben Abgleich reicht das, mehr nicht.
Mit kleinen Gangschwankungen, die bei jeder Uhr vorhanden sind, wird die Extrapolation von 1-2 Minuten auf 24 Stunden ein Schuss ins Ungewisse.

Bei einer Messdauer von 2 Minuten und erwarteter Genauigkeit von +/- 0,5 Sek/Tag muss Dein Messsignal auf <700 Mikrosekunden genau sein. Das ist mit einer Lichtschranke vielleicht noch machbar, das akustische Signal einer Pendeluhr ist da um Größenordnungen zu ungenau.

Gruß,
Frank
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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von Ursus » So 16. Mär 2014, 10:49

Den Microset Timer gibt es mit Lichtschranke. Damit habe ich Messungen über zwei Monate laufen gehabt.
Gemessen habe ich jeweils zwei Umdrehungen des Hemmungsrades um eventuelle Hemmungsrad-Abweichungen auszugleichen. Den Messwert habe ich dann in ein Notebook ausgelesen.

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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von Pendler » Mo 17. Mär 2014, 13:20

Hallo praezis,

das ist mir alles schon klar!

Aber irgendwie, irgendwo muss ich ja mal anfangen, meine Messungen genauer zu gestalten.

Grundproblem ist der Stand. Wenn ich da schon (sehr optimistisch) einen Messfehler von +/- 0,5s habe, ist ja eigentlich jede Weiter-/Hochrechnung für eine PPU „Schrott“?


Grüße
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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von praezis » Mo 17. Mär 2014, 14:31

Hallo Pendler,
ich glaube ja, wenn Dir das alles schon klar gewesen wäre, hättest Du anders gefragt ;) .

Wenn Du die Stände im Abstand von 1 Woche nimmst, ist der Fehler nur noch +/- 0,07 s/d.
Genauer messen kannst Du mit
- GPS 1pps-Impuls bzw. darauf aufbauender Uhr,
- mit einer Funkuhr, die 1x stündlich synchronisiert. Dann bleibst Du sehr wahrscheinlich unter +/- 0,1 s/d (abhängig vom Grundabgleich des Uhrenquarz, aber das kann man ja messen und evtl. verbessern).

Kleine Bemerkung am Rande: Zur Synchronisierung von historischen elektrischen Pendeluhren habe ich Module entwickelt, die diese Uhren auf Funkuhr-Genauigkeit halten. Dabei wird die Modul-interne Funkuhr nicht nur nach jedem Empfang gestellt, sondern gleichzeitig wird ihre Quarzfrequenz nachjustiert. So wird auch ohne Funksignal eine hohe Genauigkeit erreicht.
Ob es auch Funkuhren nach diesem Prinzip gibt, ist mir jedoch nicht bekannt.

Gruß,
Frank
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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von Pendler » Di 18. Mär 2014, 14:08

Hallo praezis,

danke für die schnelle Antwort.

Aus Gründen, die ich schon erläutert habe, „darf“ ich an meine M1 keinerlei Kabel oder sonstiges Equipment anbringen (Dummerweise habe ich sie im Wohnzimmer aufgehängt :) )

So ist meine einzige Chance, die Uhr für die Feinregulierung zu überprüfen, meine „händische“ Methode – z.Z. täglich. Nicht sehr befriedigend, aber ich richte mich da ein, zwangsläufig.

Ich denke mal, wenn ich Ende nächsten Jahres (gottseidank) in den Ruhestand gehe, könnte ich mir eine M3 (Sekundenpendel!) zulegen, und die in meinem Arbeitszimmer aufhängen – da kann ich dann nach Lust und Laune rumbasteln 



Grüße
Pendler

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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von KleineSekunde » Di 18. Mär 2014, 19:36

Hallo Pendler,

wenn ich den Hinweis von Frank
praezis hat geschrieben:...Module entwickelt, die diese Uhren auf Funkuhr-Genauigkeit halten. Dabei wird die Modul-interne Funkuhr nicht nur nach jedem Empfang gestellt, sondern gleichzeitig wird ihre Quarzfrequenz nachjustiert. So wird auch ohne Funksignal eine hohe Genauigkeit erreicht. Ob es auch Funkuhren nach diesem Prinzip gibt, ist mir jedoch nicht bekannt.
richtig verstanden habe, wollte er einen Hinweis darauf geben, wie sich die Genauigkeit der Referenzuhr (Funkuhr) eventuell steigern ließe, nämlich durch eine Nachjustierung der Quarzfrenquenz, so wie es bei dem angesprochenen und von Frank entwickelten Modul realisiert wurde. Somit ließen sich Ungenauigkeiten der üblichen Funkuhren, die eher einmal in 24 Stunden synchronisiert werden, entsprechend reduzieren.

Da Frank eine solche Technik bei Funkuhren nicht bekannt ist, könnte es schwierig werden... ;-) Aber eventuell gibt es so etwas ja doch.

Und falls nicht: Eventuell wäre es ja eine Idee zu einer Neuentwicklung von Frank ;-)

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: Zeitwaage für Pendelregulatoren

Beitrag von praezis » Di 18. Mär 2014, 20:35

Oben hatte ich ja schon einen Tipp gegeben, wie auch bei handelsüblichen Funkuhren die Genauigkeit auf <0,1s/d zu steigern ist.
Dabei ging ich auch vom Ablesen der Uhren („händische“ Methode) aus, nicht von Verkabelungen.

Gruß,
Frank
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