Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Auf Karlo's Wunsch hin, zeige ich hier mal meine Waagbalkenuhr.
Diese war vor ca. 10 Jahren mal als Bausatz bei Selva zu ergattern, für ca. 230€.
Ich habe sie jedoch aus Ebay, da leider die kleinen Kugelgewichte für den Waagbalken nicht mehr vorhanden waren, musste ich kleine Steine nehmen mit je ca. 50-80g.
Die Uhr ist komplett aus Holz, bis auf die Zapfen und Lager, sowie das Gestänge vom Waagbalken, diese sind aus Stahl, bzw. Messing.
Sie schlägt jeder halbe Stunde einmal auf eine große, oben liegende Glocke und zur vollen Stunde die volle Stundenzahl via Schlosscheibe.
Diese war vor ca. 10 Jahren mal als Bausatz bei Selva zu ergattern, für ca. 230€.
Ich habe sie jedoch aus Ebay, da leider die kleinen Kugelgewichte für den Waagbalken nicht mehr vorhanden waren, musste ich kleine Steine nehmen mit je ca. 50-80g.
Die Uhr ist komplett aus Holz, bis auf die Zapfen und Lager, sowie das Gestänge vom Waagbalken, diese sind aus Stahl, bzw. Messing.
Sie schlägt jeder halbe Stunde einmal auf eine große, oben liegende Glocke und zur vollen Stunde die volle Stundenzahl via Schlosscheibe.
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"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Hallo Phalos,
wenn Du der Uhr etwas Gutes tun möchtest, dann verringere doch das Gewicht der Steine (nimm Kleinere).
Warum? Weil das hohe Gewicht den Verschleiß der Uhr sehr fördert, insbesondere den der Spindellappen.
Was wäre dafür zu tun?
Damit die Uhr dennoch ihre Ganggenauigkeit behält (die immerhin unter einigermaßen ausgeglichenen klimatischen Bedingungen bei etwa 5 Minuten pro Tag liegen kann), muß dafür i.d.R. der Eingriff geringfügig verringert werden, d.h. das untere der Spindellager muß etwas weiter in den Holzträger eingetrieben werden. Das obere Spindellager zu verstellen ist i.d.R. aufwendiger, da dann Nägel umgesetzt werden müssten. Da die erforderliche Veränderung aber nur im Bereich von ca. 0,8 mm liegt, kann der leichte Schrägstand der Spindel vernachlässigt werden, da die Uhren von Fabrik aus darüber grobjustiert wurden und dieser Schrägstand den Lagerverschleiß nicht meßbar fördert*. Lediglich die "Feinreglage" wurde über die Bleikugeln (ca. 20 - 30 g pro Stück) durchgeführt.
*Gerade die Spindellager verschleßen übermäßig schnell durch mangelnde Schmierung (bei Verwendung von zu dünnflüssigem Öl), und durch die Ablagerung von Staub am bzw. im Lager selbst.
Noch geringer als die erwähnten 20 - 30 g pro Stück sollten die Stellgewichte nicht ausfallen, da dann die klimatischen Schwankungen dann einen zu großen Einfluß auf die Gangresultate ausüben würden.
Walter d. J. (Moderator)
wenn Du der Uhr etwas Gutes tun möchtest, dann verringere doch das Gewicht der Steine (nimm Kleinere).
Warum? Weil das hohe Gewicht den Verschleiß der Uhr sehr fördert, insbesondere den der Spindellappen.
Was wäre dafür zu tun?
Damit die Uhr dennoch ihre Ganggenauigkeit behält (die immerhin unter einigermaßen ausgeglichenen klimatischen Bedingungen bei etwa 5 Minuten pro Tag liegen kann), muß dafür i.d.R. der Eingriff geringfügig verringert werden, d.h. das untere der Spindellager muß etwas weiter in den Holzträger eingetrieben werden. Das obere Spindellager zu verstellen ist i.d.R. aufwendiger, da dann Nägel umgesetzt werden müssten. Da die erforderliche Veränderung aber nur im Bereich von ca. 0,8 mm liegt, kann der leichte Schrägstand der Spindel vernachlässigt werden, da die Uhren von Fabrik aus darüber grobjustiert wurden und dieser Schrägstand den Lagerverschleiß nicht meßbar fördert*. Lediglich die "Feinreglage" wurde über die Bleikugeln (ca. 20 - 30 g pro Stück) durchgeführt.
*Gerade die Spindellager verschleßen übermäßig schnell durch mangelnde Schmierung (bei Verwendung von zu dünnflüssigem Öl), und durch die Ablagerung von Staub am bzw. im Lager selbst.
Noch geringer als die erwähnten 20 - 30 g pro Stück sollten die Stellgewichte nicht ausfallen, da dann die klimatischen Schwankungen dann einen zu großen Einfluß auf die Gangresultate ausüben würden.
Walter d. J. (Moderator)
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Ich weiß, nur durch die geringe Kraftübertragung vom Antriebsgewicht bis zum Spindelrad, zudem kann man den Eingriff nicht wirklich regulieren, das Untere Spindellager ist schon bis zum Anschlag im Holz, würde ich es weiter hineintraiben würde die Spindel am Holz schleifen.
Zudem habe ich das Gewicht der Reguliergewichte von den originalen Gewicht genommen, dieses lag auch bei ca. 80 Gramm.
Da bei der Uhr auch nicht alles gleichmäßig rund läuft und präzise gearbeitet ist, reagiert die Uhr vorallem beim Hemmsystem sehr zickig auf unregelmäßig keiten. die Zapfen am Sindelrad sind nicht alle im gleichen Abstand, ich habe Tage gebraucht die so ins Holz zu bringen, dass das Rad sich beim Drehen nicht an den Lappen verklemmt.
Zudem habe ich das Gewicht der Reguliergewichte von den originalen Gewicht genommen, dieses lag auch bei ca. 80 Gramm.
Da bei der Uhr auch nicht alles gleichmäßig rund läuft und präzise gearbeitet ist, reagiert die Uhr vorallem beim Hemmsystem sehr zickig auf unregelmäßig keiten. die Zapfen am Sindelrad sind nicht alle im gleichen Abstand, ich habe Tage gebraucht die so ins Holz zu bringen, dass das Rad sich beim Drehen nicht an den Lappen verklemmt.
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Hallo,
Phalos:
Ich habe mir Deine Bilder dieser Uhr nochmals vergrößert - und dabei festgestellt, daß Du offenbar oben mit unten verwechselst:
Das untere Spindellager hat doch noch jede Menge Platz zum Träger!
Das sollte also etwas mehr in den Träger gepresst werden, dann hat die Spindel einen weniger tiefen Eingriff usw und usf. ...
Zu den "geringen" Kräfte, die beim Gangrad ankommen:
Es wird umso weniger Kraft für den Antrieb der Spindelbewergung benötigt, je weniger tief der Eingriff der Spindellappen ins Gangrad ist, und je kleiner der Betrag der Reguliergewichte ist.
Im Übrigen vermute ich nach Deinen Schilderungen, daß bei dieser Uhr nicht unbedingt die Abstände der Stifte das Problem darstellen, sondern genau die (offenbar ungleiche) Länge der herausragenden Stiftenden.
Walter d. J. (Moderator)
Phalos:
Ich habe mir Deine Bilder dieser Uhr nochmals vergrößert - und dabei festgestellt, daß Du offenbar oben mit unten verwechselst:
Das untere Spindellager hat doch noch jede Menge Platz zum Träger!
Das sollte also etwas mehr in den Träger gepresst werden, dann hat die Spindel einen weniger tiefen Eingriff usw und usf. ...
Zu den "geringen" Kräfte, die beim Gangrad ankommen:
Es wird umso weniger Kraft für den Antrieb der Spindelbewergung benötigt, je weniger tief der Eingriff der Spindellappen ins Gangrad ist, und je kleiner der Betrag der Reguliergewichte ist.
Im Übrigen vermute ich nach Deinen Schilderungen, daß bei dieser Uhr nicht unbedingt die Abstände der Stifte das Problem darstellen, sondern genau die (offenbar ungleiche) Länge der herausragenden Stiftenden.
Walter d. J. (Moderator)
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Und in 100 Jahren werden solche Uhren bei BayE (dem Nachfolger von Ebay ) als Uhren aus dem Mittelalter verkauft
Frank
Frank
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Hallo,
@Frank:
Keine Sorge: Diese Uhren unterscheiden sich m.E. doch deutlich von denen, die vor 1900 verfertigt worden sind. So sehe ich da wenig Gefahr. Natürlich ist nicht auszuschließen, daß solche Uhren als "Original" angeboten werden, ebensowenig ist ausschließbar, daß Leute, die sich nicht kundig machen, auf nicht korrekte Beschreibungen hin schwer enttäuscht werden, aber das war und ist vermutlich immer so. Ohne Fachkenntnis kann sehr viel schief gehen.
Walter d. J. (Moderator)
@Frank:
Keine Sorge: Diese Uhren unterscheiden sich m.E. doch deutlich von denen, die vor 1900 verfertigt worden sind. So sehe ich da wenig Gefahr. Natürlich ist nicht auszuschließen, daß solche Uhren als "Original" angeboten werden, ebensowenig ist ausschließbar, daß Leute, die sich nicht kundig machen, auf nicht korrekte Beschreibungen hin schwer enttäuscht werden, aber das war und ist vermutlich immer so. Ohne Fachkenntnis kann sehr viel schief gehen.
Walter d. J. (Moderator)
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Vorsicht vor solchen Uhren! Das ist eine Einstiegsdroge! Damit fing mein Uhrenspleen an!
Und wo es enden kann zeigt mein Avatar!
Ursus
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Ursus
- soaringjoy
- Moderator
- Beiträge: 1446
- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
- Wohnort: NRW
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
Hier noch eine kleine Auswahl dieser, uhmhh, Einstiegsdroge:
http://web.fhnw.ch/personenseiten/richa ... alog_1.pdf
J.
http://web.fhnw.ch/personenseiten/richa ... alog_1.pdf
J.
"tempus nostrum"
Re: Selvabausatz: Waagbalkenuhr mit Schlagwerk
So ein Fadenpendel fehlt mir auch noch.
Meine ist von Bott, mit Brandzeichen gemarkt.
War wohl frueher Pferdehaendler.
Nur das COSC Zertifikat fehlt mir.
Karlo
Meine ist von Bott, mit Brandzeichen gemarkt.
War wohl frueher Pferdehaendler.
Nur das COSC Zertifikat fehlt mir.
Karlo