Bilderuhr
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Bilderuhr
Liebe Uhrenfreunde,
am Samstag, 21. September 2013, war in der Sendung "Kunst und Krempel" im Bayerischen Fernsehen eine ziemlich außergewöhnliche Uhr zu sehen. Hier könnt ihr sie euch anschauen, es lohnt sich wirklich! Weiß jemand noch mehr zum Thema Bilderuhren?
Viele Grüße,
Thorsten
am Samstag, 21. September 2013, war in der Sendung "Kunst und Krempel" im Bayerischen Fernsehen eine ziemlich außergewöhnliche Uhr zu sehen. Hier könnt ihr sie euch anschauen, es lohnt sich wirklich! Weiß jemand noch mehr zum Thema Bilderuhren?
Viele Grüße,
Thorsten
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Re: Bilderuhr
Hallo,
ich sehe mir die Sendung auch schon viele Jahre an.Die Uhren heute waren schon schön.Leider zeigen sie die Werke nicht immer,was für mich so wichtig ist, wie die Gehäuse,die immer super erklärt werden.
Ich habe ein Buch von D & S ANTIQUITÄTEN mit 26 Bilderuhren. Der Titel heißt:Uhrenbilder - Bilderuhren.
Ein wunderbares Buch!
Galerie:Dorotheergasse 12/2 Stock
1010 Wien
Druck:<Druckerei Semrad GmbH , 1160 Wien
Gruß Bernd-Klaus
ich sehe mir die Sendung auch schon viele Jahre an.Die Uhren heute waren schon schön.Leider zeigen sie die Werke nicht immer,was für mich so wichtig ist, wie die Gehäuse,die immer super erklärt werden.
Ich habe ein Buch von D & S ANTIQUITÄTEN mit 26 Bilderuhren. Der Titel heißt:Uhrenbilder - Bilderuhren.
Ein wunderbares Buch!
Galerie:Dorotheergasse 12/2 Stock
1010 Wien
Druck:<Druckerei Semrad GmbH , 1160 Wien
Gruß Bernd-Klaus
Re: Bilderuhr
Ich bin immer wieder begeistert, wenn "Fachleute" nach einem kurzen Seitenblick hinter das Gemälde äußern: "Na ja, bei dem Uhrwerk ist nicht viel zu tun". Wenn ein Kunde nach der fachkundigen Beratung bei mir in der Werkstatt auftaucht, erscheine ich mit meiner Einschätzung der Restaurierungskosten eher unglaubwürdig.
Viele Grüße
Kurt
Viele Grüße
Kurt
Re: Bilderuhr
Und gerade diese Wiener Werke mit Vierviertelschlag sind bei der Reparatur nicht ganz ohne und eben nicht mal eben so zu reparieren wenn sie anständig laufen sollen.wahli76 hat geschrieben:Ich bin immer wieder begeistert, wenn "Fachleute" nach einem kurzen Seitenblick hinter das Gemälde äußern: "Na ja, bei dem Uhrwerk ist nicht viel zu tun". Wenn ein Kunde nach der fachkundigen Beratung bei mir in der Werkstatt auftaucht, erscheine ich mit meiner Einschätzung der Restaurierungskosten eher unglaubwürdig.
Bei dieser Uhr macht allerdings wohl tatsächlich das Gemälde den Hauptteil des Preises aus. Solche Bilderuhren haben zwar schon immer sehr viel Geld gekostet, aber mit einfacheren Motiven und der gleichen technischen Ausstattung, also Wiener Werk mit Wiener Schlag und Musikauslösung, kann man sie auch noch für ca ein Drittel dieses geschätzten Preises kaufen.
Schöne Bilderuhren gibt es auch aus Frankreich, auch mit Musik und auch oft noch mit einem zusätzlichen Schlagwerk, dem sogenannten Angelusläuten.
Und natürlich gibt es auch sehr einfach Bilder mit einfachen Einsteckwerken, die aber wesentlich jünger sind.
Daneben gibt es auch heute immer wieder neue auf antik gemachte Bilderuhren und auch alte Bilder mit alten Werken heute neu "verheiratet".
Gruß
Peter
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Re: Bilderuhr
Danke für den Tipp, Bernd-Klaus. Vielleicht gibt es das Buch ja noch irgendwo...!?Berrnd-Klaus hat geschrieben:Ich habe ein Buch von D & S ANTIQUITÄTEN mit 26 Bilderuhren. Der Titel heißt:Uhrenbilder - Bilderuhren.
Ein wunderbares Buch!
Re: Bilderuhr
Hallo,
@Thorsten Schreiber:
Über die DGC-Bibliothek ist das in den obigen Posts erwähnte Buch für DGC-Mitglieder ausleihbar:
KA 479
C. L. Hofmeister und sein Kreis. [Uhrenbilder - Bilderuhren, Band 3]
D&S Antiquitäten, Wien, 2001
unpag. mit 39 Katalognummern und Farbabb., Ln., Zusammenstellung von verkäuflichen Bilderuhren des 19. Jhs., Biedermeier, Automatenbilder, Spielwerke, Wiener Messingwerke, Musik-Walzenspielwerk. ...
Somit wäre zumindest das Stillen des Lesehungers möglich...
Walter d. J.
@Thorsten Schreiber:
Über die DGC-Bibliothek ist das in den obigen Posts erwähnte Buch für DGC-Mitglieder ausleihbar:
KA 479
C. L. Hofmeister und sein Kreis. [Uhrenbilder - Bilderuhren, Band 3]
D&S Antiquitäten, Wien, 2001
unpag. mit 39 Katalognummern und Farbabb., Ln., Zusammenstellung von verkäuflichen Bilderuhren des 19. Jhs., Biedermeier, Automatenbilder, Spielwerke, Wiener Messingwerke, Musik-Walzenspielwerk. ...
Somit wäre zumindest das Stillen des Lesehungers möglich...
Walter d. J.
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Re: Bilderuhr
Danke Walter!
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Re: Bilderuhr
Hallo,
Mitglieder erhalten nicht nur die "Jahresschriften" in Buchform und die quartalsweise erscheinenden "Mitteilungen", sondern auch, wie von Walter erwähnt, Zugang zu einer sehr umfangreichen Bibliothek! Ich denke also, es lohnt sich
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Nun, in diesem Zusammenhang durchaus auch etwas "Werbung" für die DGC:walter der jüngere hat geschrieben:Über die DGC-Bibliothek ist das in den obigen Posts erwähnte Buch für DGC-Mitglieder ausleihbar
Mitglieder erhalten nicht nur die "Jahresschriften" in Buchform und die quartalsweise erscheinenden "Mitteilungen", sondern auch, wie von Walter erwähnt, Zugang zu einer sehr umfangreichen Bibliothek! Ich denke also, es lohnt sich
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Re: Bilderuhr
Um mal ein bisschen Farbe in den thread zu bringen und auch um Kurts Anmerkung zu untermauern:
Nun ein Blick auf die Rückseite und das Werk, zunächst im Fundzustand: Was mich beim Studieren des Angebotes gleich nervös werden ließ, waren die zwei übereinander montierten Tonspiralen bei nur einem Schlagwerk. Das roch nach einem "fränkischen" Schlag, bei dem Viertel- und Stundenrechen auf einer gemeinsamen Achse sitzen und von einem gemeinsamen Schöpfer bedient werden. Ist der Viertelschlag erledigt und es steht der Stundenschlag an, so wird bspw. der Schlaghammer gekippt oder verschoben, so dass der Stundenschlag nun auf eine zweite Glocke oder Tonfeder erfolgt.
Ich kam also glücklicherweise zum Zuge, bei der Demontage des Werkes fand sich aber, neben einigen groben Reparaturen, noch eine Besonderheit (bzw. fand sich nicht mehr, da ausgebaut): Neben der vorhandenen, kippbaren Hammerwelle war ursprünglich noch eine zweite, fixe Hammerwelle eingebaut. Die Schlagfolge war ursprünglich wohl nicht wie im Fundzustandstand (Viertelstunden auf eine Tonfeder, Stunden auf die andere) sondern wie beim richtigen Kirchturmglockenschlag: Doppelschlag (bim-bam) der Viertelstunden mit beiden Hämmern auf beide Tonfedern, für den Stundenschlag wird ein Hammer zur Seite gekippt und schlägt ins Leere, der andere schlägt die Stunden (Bam).
Neben Reinigung, Überarbeitung der Wellenzapfen und Ausbüchsen diverser Lager sowie der Beseitigung bzw. Kaschierung einiger hässlicher Reparaturen und Reparaturspuren musste also eine zweite Hammerwelle samt Hammer und 2 Federn angefertigt und das Ganze so eingerichtet werden, dass Tonfedern und Hämmer nicht mit Pendel und den Schnurrollenaufzügen kollidieren.
Das revidierte Werk sieht nun so aus: Fazit:
- Seltene süddeutsche Bilderuhr mit deutlichen Unterschieden zum "mainstream" (Frankreich, Wien)
-- Bildträger Holz
-- Aufzug über Schnurrollen
-- Schlagwerk mit fränkischem Schlag
- Günstiger Einstandspreis
- Viel Arbeit am Werk (hat aber viel Spaß gemacht)
- Kein dringender Restaurierungsbedarf am Bild (müsste ich einem Profi überlassen)
- Überschaubare Schreinerarbeit an Rahmen und Gehäuse, konnte ich auch selbst erledigen.
Stefan
hier einige Fotos von einer Bilderuhr, die ich vor wenigen Jahren für verhältnissmäßig kleines Geld (noch deutlich im 3-stelligen Bereich) aus der Bucht fischen konnte: Die Uhr kommt aus dem süddeutschen Raum (Wien hier ausnahmsweise einmal ausgenommen) und dürfte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigt worden sein. Das Bild -in Öl auf eine Weichholztafel gemalt- zeigt eine romantisch - phantastische Flußszene, das Ufer ist mit allerlei Mensch und Getiere bevölkert. Größe mit Rahmen ca. 72 cm x 58 cm.Ich bin immer wieder begeistert, wenn "Fachleute" nach einem kurzen Seitenblick hinter das Gemälde äußern: "Na ja, bei dem Uhrwerk ist nicht viel zu tun". Wenn ein Kunde nach der fachkundigen Beratung bei mir in der Werkstatt auftaucht, erscheine ich mit meiner Einschätzung der Restaurierungskosten eher unglaubwürdig.
Nun ein Blick auf die Rückseite und das Werk, zunächst im Fundzustand: Was mich beim Studieren des Angebotes gleich nervös werden ließ, waren die zwei übereinander montierten Tonspiralen bei nur einem Schlagwerk. Das roch nach einem "fränkischen" Schlag, bei dem Viertel- und Stundenrechen auf einer gemeinsamen Achse sitzen und von einem gemeinsamen Schöpfer bedient werden. Ist der Viertelschlag erledigt und es steht der Stundenschlag an, so wird bspw. der Schlaghammer gekippt oder verschoben, so dass der Stundenschlag nun auf eine zweite Glocke oder Tonfeder erfolgt.
Ich kam also glücklicherweise zum Zuge, bei der Demontage des Werkes fand sich aber, neben einigen groben Reparaturen, noch eine Besonderheit (bzw. fand sich nicht mehr, da ausgebaut): Neben der vorhandenen, kippbaren Hammerwelle war ursprünglich noch eine zweite, fixe Hammerwelle eingebaut. Die Schlagfolge war ursprünglich wohl nicht wie im Fundzustandstand (Viertelstunden auf eine Tonfeder, Stunden auf die andere) sondern wie beim richtigen Kirchturmglockenschlag: Doppelschlag (bim-bam) der Viertelstunden mit beiden Hämmern auf beide Tonfedern, für den Stundenschlag wird ein Hammer zur Seite gekippt und schlägt ins Leere, der andere schlägt die Stunden (Bam).
Neben Reinigung, Überarbeitung der Wellenzapfen und Ausbüchsen diverser Lager sowie der Beseitigung bzw. Kaschierung einiger hässlicher Reparaturen und Reparaturspuren musste also eine zweite Hammerwelle samt Hammer und 2 Federn angefertigt und das Ganze so eingerichtet werden, dass Tonfedern und Hämmer nicht mit Pendel und den Schnurrollenaufzügen kollidieren.
Das revidierte Werk sieht nun so aus: Fazit:
- Seltene süddeutsche Bilderuhr mit deutlichen Unterschieden zum "mainstream" (Frankreich, Wien)
-- Bildträger Holz
-- Aufzug über Schnurrollen
-- Schlagwerk mit fränkischem Schlag
- Günstiger Einstandspreis
- Viel Arbeit am Werk (hat aber viel Spaß gemacht)
- Kein dringender Restaurierungsbedarf am Bild (müsste ich einem Profi überlassen)
- Überschaubare Schreinerarbeit an Rahmen und Gehäuse, konnte ich auch selbst erledigen.
Stefan
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Re: Bilderuhr
Hallo Stefan,
das ist gut geworden! Besonders die beiden Federn hast du super hinbekommen.
Viele Grüße
Kurt
das ist gut geworden! Besonders die beiden Federn hast du super hinbekommen.
Viele Grüße
Kurt