Odysee einer Sonnenuhr

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Thorsten Schreiber
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Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von Thorsten Schreiber » Sa 17. Aug 2013, 15:11

Liebe Uhrenfreunde,

in den DGC-Mitteilungen 135 ist ein sehr interessanter Beitrag über die im wahrsten Sinne des Wortes bewegte Geschichte einer Sonnenuhr des Künstlers Henry Moore. Nur mit dem Schluss bin ich nicht ganz einverstanden: Der Autor Peter Kunath schreibt, dass diese Sonnenuhr bei "angemessener Pflege in 100 Jahren die Zeit genauso präzise angeben" werde wie heute. "Unsere Armbanduhren" hingegen hätten bis dahin längst ihren Dienst aufgegeben. Das halte ich für eine sehr gewagte These, um nicht zu sagen für ziemlichen Unsinn. Denn bei entsprechender Pflege und regelmäßiger Revision wird jede mechanische Armbanduhr auch in 100 oder mehr Jahren die Zeit präzise anzeigen.

Viele Grüße,
Thorsten

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errata
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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von errata » Sa 17. Aug 2013, 15:22

Der Großteil der heutigen Armbanduhren sind allerdings Quarzuhren. Diese werden sicher nicht so alt.
Gruß Manfred
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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von Thorsten Schreiber » Sa 17. Aug 2013, 16:02

Das ist mir schon klar, deswegen habe ich ja mechanische Armbanduhr geschrieben... ;)

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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von Thorsten Schreiber » Mo 19. Aug 2013, 11:45

Ergänzed würde ich sogar sagen, dass eine hochwertige Quarzuhr bei entsprechender Behandlung und vorausgesetzt, dass es dann die Batterien noch gibt, auch in 100 Jahren noch einwandfrei laufen dürfte...

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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von errata » Mo 19. Aug 2013, 16:25

Thorsten Schreiber hat geschrieben:Ergänzed würde ich sogar sagen, dass eine hochwertige Quarzuhr bei entsprechender Behandlung und vorausgesetzt, dass es dann die Batterien noch gibt, auch in 100 Jahren noch einwandfrei laufen dürfte...
Theoretisch schon, nur habe ich auch bei hochwertigen SMD-Kondensatoren nach gerade mal 20 Jahren schon sehr hohe Ausfallquoten. 100 Jahre halten die definitiv nicht durch.
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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von Thorsten Schreiber » Mo 19. Aug 2013, 16:38

errata hat geschrieben: Theoretisch schon, nur habe ich auch bei hochwertigen SMD-Kondensatoren nach gerade mal 20 Jahren schon sehr hohe Ausfallquoten. 100 Jahre halten die definitiv nicht durch.
Auch nicht bei regelmäßiger Revision inklusive Austausch der betreffenden Kondensatoren und sonstiger Verschleißteile?

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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von errata » Mo 19. Aug 2013, 17:16

Thorsten Schreiber hat geschrieben:Auch nicht bei regelmäßiger Revision inklusive Austausch der betreffenden Kondensatoren und sonstiger Verschleißteile?
Die meisten Platinen sind nicht dafür ausgelegt, dass man da irgendwelche "Krümel" auslöten kann. Auch kann niemand wissen, wie die komplette Elektronik altert. Ersatzteile gibt es oftmals nach ein paar Jahren nicht mehr. Solange das Standardteile sind, sind die anderweitig beschaffbar, aber bei Customchips sieht es düster aus.
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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von KleineSekunde » Mo 19. Aug 2013, 20:01

Hallo,
Thorsten Schreiber hat geschrieben:Der Autor Peter Kunath schreibt, dass diese Sonnenuhr bei "angemessener Pflege in 100 Jahren die Zeit genauso präzise angeben" werde wie heute. "Unsere Armbanduhren" hingegen hätten bis dahin längst ihren Dienst aufgegeben.
Nun, der Autor schreibt: "Unsere Armbanduhren haben dann vermutlich ihren Dienst aufgegeben". Er schließt also nicht aus, dass es eben auch Ausnahmen geben könnte...

Genau diese Vermutung würde ich aber durchaus teilen: Bei den Dimensionen der Sonnenuhr ließe sich selbst das Zifferblatt nach entsprechender Verwitterung recht problemlos wieder "nachfräsen", bei der Beschaffung von Ersatzteilen für entsprechend alte Armbanduhren dürfte dies sehr viel schwieriger werden. Dies gilt für mechanische Armbanduhren aber natürlich erst recht für Quartzuhren. In diesem Fall ist der Tausch von Einzelteilen eher nicht vorgesehen. Da werden Baugruppen getauscht, solange diese noch verfügbar sind. Ob dies in 100 Jahren noch der Fall sein wird? Vermutlich nicht...

Ich denke, der Autor wollte auch einfach nur aufzeigen, dass die vorgestellte Sonnenuhr das Zeug dazu hat, wirklich seeehr lange zu funktionieren, während "moderne" Armbanduhren eben eine deutlich geringere Lebensdauer aufweisen. Und genau da würde ich bei 95% der heute genutzten Armbanduhren grundsätzlich zustimmen.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von s.hartig » Mo 19. Aug 2013, 20:46

Where's the beef?

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Re: Odysee einer Sonnenuhr

Beitrag von Thorsten Schreiber » Di 20. Aug 2013, 13:51

Danke für euere Expertenmeinungen, finde ich wirklich sehr aufschlussreich!

@Guido: Schreibt er wirklich "vermutlich"? Muss ich wohl übersehen haben... ;)

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