Diese hier gabs sehr günstig, auch weil der Händler sich bei der Datierung um rund 80 Jahre vertan hatte. Er dachte die Uhr sei um 1840-1850. Weil in der Literatur generell die Meinung vertreten wird, runde Messing Ziffernblätter in schottischen Uhren wären nach 1800 aufgekommen. Keine Regel ohne Ausnahmen, diese hier ist um 1765. Zudem, sehr selten, hat sie eine Zentralsekunde. Robert Knox ist beispielsweise hier nachweisbar.
Hier die Uhr. Das Ziffernblatt sehr aufwändig graviert. Es gehört auch eindeutig zu dem Werk ausweislich des Fehlens irgendwelcher Hinweise auf anders angeordnete Ziffernblattpfeiler oder andere Löcher für selbige in der vorderen Werksplatine. Also auch hier eine Abweichung von einer Regel, die annimmt, dass Aufzugslöcher durch ein Gravurmuster darauf hindeuten, dass es sich ursprünglich um ein Ziffernblatt einer 30 h Uhr gehandelt habe. In der Provinz hat man vermutlich erst die Ziffernblätter mit Gravur eingekauft, und dann die Aufzugslöcher hinein gebohrt.
Der Sekundenzeiger ist höchstwahrscheinlich nicht original. Ebenfalls nicht original war das 24 h Rad, da es sich nicht in 24 h, sondern in ca. 22 h einmal drehte. Die Datumschaltung war also jeden Tag jeweils um ca. 2 h nach vorne verschoben. Vermutlich war das 24 h Rad irgendwann mal ausgebaut worden (die Datumsschaltung ist öfter mal "deaktiviert", warum auch immer). Und dann durch ein im Prinzip passendes 24 h Rad ersetzt worden, nur nicht mit den erforderlichen 60 Zähnen, sondern lediglich 56 Zähnen. Das habe ich natürlich durch ein 60 Zähne Rad ersetzt. Ansonsten eine richtig feine Uhr .
P.S.: Beim Anclicken der Fotos werden die richtig gedreht
Robert Knox, Beith, ca. 1765
- Bernhard J
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Robert Knox, Beith, ca. 1765
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