alte Standuhr

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Barney Green
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Barney Green » Sa 24. Feb 2018, 18:00

Hallo Jörg, wenn er aktiv wäre, würdest Du frisches Holzmehl rieseln sehen (oder zumindest im Loch).Ist das Loch einfach offen, dann ist er nicht aktiv...

Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » Sa 24. Feb 2018, 19:02

Nein! Da rieselt nichts ! Die Löcher sind einfach offen.

Chroniker
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Chroniker » Sa 24. Feb 2018, 23:33

Hallo Jörg,

alte Wurmlöcher sind kein Problem, dann musst Du nichts machen. Und hören kann man den Holzwurm im Gegensatz zum Holzbock nicht, also brauchst Du auch nicht zu horchen.

Zu Deiner vorhergehenden Bemerkung, ob der Uhr im Aufzug eine Seilrolle fehlt:

Das kann ich Dir nicht beantworten, aber das wirst Du ja merken: Wenn eine Seilrolle fehlt, dann läuft die Uhr in der halben Zeit ab. Mit Seilrolle kannst Du das Gewicht verdoppeln, und die Laufzeit verlängert sich auch. Aber das muss ich Dir als Profi ja nicht erklären

Ich persönlich bezweifle aber, dass eine Seilrolle fehlt, denn dann hätte die Uhr auch einen Kurbel-Aufzug. (Zumindest kenne ich das bisher nur zusammen.)

Freundliche Grüße!

Chroniker

Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » So 25. Feb 2018, 08:01

Guten Morgen!

Den Profi lassen wir Mal weg ! :-)

Aber Physik und Seilrolle habe ich anders in Erinnerung. Beide Teile des Seiles einer losen Rolle nehmen 50% des Gewichtes auf. Die Kraft die nach unten wirkt ist aber immer gleich. Nur das hochziehen wird einfacher.

Und die Uhr hat eine Kurbel! Das Vierkant sitzt auf dem Stundenrad.



Grüße Jörg

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Re: alte Standuhr

Beitrag von Chroniker » So 25. Feb 2018, 09:55

Also wenn die Uhr Kurbelantrieb hat, dann würde ich sie auch auf Seilrolle umbauen. Das macht dann schon Sinn, weil sich die Laufzeit in etwa verdoppelt. Seilrollen gibt es bei Selva.

Ich persönlich würde für den Seilzug keine Darmsaite verwenden, sondern rote Schnüre, wie es sie für Contoisen gibt.

Wegen der Pendelfeder kannst Du auch mal bei Selva schauen, aber vermutlich hast Du es mit Federstahlblech einfacher.

Viel ERfolg!

Chroniker

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derTeichfloh
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Re: alte Standuhr

Beitrag von derTeichfloh » So 25. Feb 2018, 10:22

Hallo,

Danke für die Bilder - auch wenn ich damit nicht zufrieden bin (da bin ich eigenen - ich weiß).
So wäre ein Bild des Zeigers mit der Weckerscheiben von hinten interessant.

Was du mit dem Gewicht meinst, ist eine Verlängerung der Laufzeit mittels einer Umlenkrolle. Das gab es nicht bei jeder Uhr, konnte aber einfach nachgerüstet werden. Ob es bei dir vorhanden war, kannst du an der Unterseite der Uhr sehen: ist da ein Haken für das freie Seilende? Wenn nicht, dann gab es diese Seilrolle nicht.

Ob der Holzwurm aktiv ist? Lege ein Blatt weißes Papier unter die Uhr und lasse sie ein paar Tage in Ruhe.Wenn Mehl auf dem Papier ist, dann ist der Wurm noch da. Du kannst ihn, bei wenigen Löchern, mit Gift bekämpen. Oder, wenn an nicht farbiger Stelle: einfach eine Spritze mit Spiritus füllen und die Löcher füllen. Du mußt aber alle Löcher erwischen.
Bei starkem Befall hilft Ausgasen: das Gehäuse (ohne Uhrwerk!) in einen mit Co2 oder Stickstoff gefüllten Beutel legen und docht ein "paar" Monate belassen. Dann geht dem Wurm die Luft aus....

Gruß
derTeichfloh
Gruss
derTeichfloh

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Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » So 25. Feb 2018, 10:56

Danke für eure Tipps.

Mir ist es halt auch irgendwie wichtig zu erfahren wie die Uhr ursprünglich ausgesehen hat. Wenn also keine Umlenkrolle drin war ( ich werde noch einmal mal den Innenraum der Uhr und die Werkhalterung inspizieren) dann wird die auch nicht umgerüstet. So denke ich. Genauso mit dem Darm. Mag zwar blöd sein aber ich will versuchen nichts zu modernisieren.

Was die Bilder betrifft...sorry! Ich Versuche das nachzureichen. Ich fotografiere gerne. Aber Natur liegt mir da mehr.


Grüße Jörg

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s.hartig
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Re: alte Standuhr

Beitrag von s.hartig » So 25. Feb 2018, 12:11

Hallo Jörg,

eine schöne Uhr hast Du da an Land gezogen, in recht gutem und weitestgehend originalen Erhaltungszustand.

Am Kasten würde ich wirklich nur minimalinvasive Eingriffe vornehmen, gerade bei Weichholzmöbeln ist es schwierig, erneut eine schön patinierte Oberfläche zu erhalten, wenn man die ursprüngliche Oberfläche allzu heftig überarbeitet hat. Und in Deinem Fall scheint mir das nicht nötig zu sein.

Zum Holzwurmbefall: Das augenscheinliche Zeichen des Vorhandenseins eines Holzwurms ist ja eingentlich sein Abschiedsgruß, nämlich das Schlupfloch, das sich der Käfer nach erfolgreicher Verpuppung beisst, um davonzufliegen. Der eigenliche Holzschädling ist die Käferlarve, die sich - meist dicht unter der Oberfläche - durch das Holz frisst. Daher auch höchste Vorsicht bei der Aufarbeitung befallener Möbel: Durch allzu einfriges Schleifen legt man diese Fraßgänge frei, und die sind dann wesentlich schwieriger zu verkitten als nur die Fluglöcher.

Wenn Du Anzeichen eines starken Befalls hast (immer neue Fluglöcher, Holzmehl unter oder um das Möbel herum), empfielt sich eine "Entwesung" durch den Fachbetrieb, entweder durch Erwärmen des Möbels auf gut 60 °C über mehrere Stunden hinweg, oder durch den Einsatz von Gas. Die Heimwerkermethode, das Einbringen von "Holzwurmtod" in die Fluglöcher mittels Einwegspritze und Kanüle, ist nicht zu empfehlen, da nur bedingt wirksam, auch besteht die Gefahr von Holzverfärbungen durch das Mittel.

In Deinem Fall wurde ich die vorhandenen Fluglöcher mit Wachs verschließen und dann mal beobachten, was passiert. Wenn die Uhr im Wohnbereich steht, ist das Raumklima dem Holzwurm eher zu warm & trocken, als dass ein heftiger Neubefall (durch Eiablage der Käfer in Ritzen & Spalten) zu befürchten wäre.

Zum Weckwerk: der Wecker wird durch ein Seil angetrieben, das in der Schnurrille des Hemmrades läuft und am einen Ende das Antriebsgewicht, am anderen eine kleineres Gegengewicht trägt, welches das Durchrutschen der Schnur verhindert. Der Wecker bimmelt dann so lange, bis das Gegengewicht am Gehäuse ansteht. Wie schwer sollten die Gewichte sein? Ausprobieren!

Zur Pendelfeder: Kann man selber machen wenn man's kann, z.B aus "Fühlerlehrenband" oder "Federbandstahl" (schau mal bei ebay), Stärke 0.2 mm könnte passen. Ansonsten halt kaufen, bspw. bei Selva ("Pendelfeder für englische Standuhren").

Das ich (persönlich) jedenfalls noch ändern würde, sind die verzinkten Werkshalteschrauben. Passen einfach nicht zu den handgeschmiededen Flügelmuttern.

Viel Spaß mit Deiner Uhr!
Stefan

Ups, habe gerade bemerkt dass ich die zweite Seite mit Antworten ganz übersehen hatte. Dann entschuldigt mal meine Widerholungen, zumindest bin ich mit den übrigen Ratgebern weitestgehend d'acor

Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » So 25. Feb 2018, 12:43

...freu mich über jede Antwort!

War schon einiges neues dabei.

Klar...die Scheiben unter der Werkhalterung kommen raus.

Berrnd-Klaus
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Berrnd-Klaus » So 25. Feb 2018, 14:17

Hallo Jörg,

vorab, die Uhr würde mir auch gefallen!!

-- der Hammer kommt normal bei Wecker unter die Glocke und schlägt mal rechts und links an
-- das Seil ? wird übers Antriebsrad gelegt und mit 2 Gewichten betrieben. Ein schweres Gewicht für den Antrieb und ein leichteres als Gegengwicht,
damit das Seil nicht durchrutscht
--der Hebel fällt in die Vertiefung der Weckerscheibe ein und gibt das Werk zum Wecken frei
(kannst du ein Bild von der Rückseite der Weckerscheibe machen?)

Gruß Bernd-Klaus

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