alte Standuhr

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Jörg1966
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alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » Do 22. Feb 2018, 17:01

Hallo!

Ich habe bisher leider keinen Vorstellungsthread gefunden daher hier.

Mein Name ist Jörg und ich komme aus Sachsen.


Auch wenn es gleich mein erster Beitrag ist habe ich eine Frage zu einer Standuhr die ich gekauft habe. Auf dem Zifferblatt steht A:Pohamar, eine Nummer und St:Sund

Es handelt sich um eine Uhr mit einem Zeiger.

Das Gehäuse ist aus Weichholz und bemalt. Auch eine Jahreszahl aus der ich Rückschlüsse auf das Alter ziehe. 1783.



Kann mir vielleicht jemand was sagen zu der Firma? Skandinavien? Schweden?

Und...wie gehe ich mit dem Gehäuse um? Lassen? Bemalung neu machen lassen?

Natürlich werden sicher auch Fragen zu dem Uhrwerk auftauchen und vielleicht kann ich die dann auch stellen.


Vielleicht gibt es ja hier auch im Forum schon Links zu ähnlichen Themen. Es ist mir aber unmöglich alles durchzuforsten.

Vielen Dank!!


Jörg
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Chroniker
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Chroniker » Fr 23. Feb 2018, 07:41

Hallo Jörg,

willkommen im Forum!

Das sieht nach einer interessanten Uhr aus. Allerdings solltest Du uns schon noch ein paar Bilder mehr vom Werk zeigen. Also Werk ausbauen, Zifferblatt abnehmen und Werk von vorn, hinten und auch seitlich fotographieren. Ich bin überzeugt, dann werden wir Dir zu dieser Uhr mehr sagen können.

Freundliche Grüße!

Chroniker

Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » Fr 23. Feb 2018, 08:22

Hallo!

Danke für die nette Aufnahme im Forum. Ich bin etwas unsicher. Nein bin sehr unsicher.

Zu meiner Vorstellung gehört auch das ich Uhrmacher gelernt habe. In Guben. 1985. Leider habe ich viele Jahre keine Zeit für das Handwerk gehabt und komme auch aus keiner Familie in der Uhrmacher sind.

Aus meiner Klasse sind glaube ich nur mehr 2 im Beruf.

Ich arbeite seit jeher alleine und richtig weg war ich nie vom Handwerk aber ich konnte halt auch bei kniffligen Fragen mir nie Hilfe holen. Auch sind meine Interessen in der Freizeit gänzlich andere.


Mehr gerne über pn.


Gerne mache ich noch mehr Fotos nur bitte verzeiht mir das es heute nicht mehr geht.



Grüße Jörg

Barney Green
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Barney Green » Fr 23. Feb 2018, 22:13

Hallo Jörg,

willkommen hier im Forum!
In der Tat eine sehr interessante Uhr und so wie s aussieht autentisch.
Es gab zu der Zeit in Stjärnsund in Schweden einen Uhrmacher Anders Pohamar, im Netz finden sich einige ähnliche Standuhren von ihm.

Tolles Stück!

Gruß
Barney

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derTeichfloh
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Re: alte Standuhr

Beitrag von derTeichfloh » Sa 24. Feb 2018, 08:28

Hallo und Willkommen,

meiner Ansicht nach fehlt da was: der Minutenzeiger.
Ich vermute mal, dass das eine ZweiZeigerUhr mit Weckwerk ist.
Die Bilder werden es uns zeigen.....

Gruß,
derTeichfloh
Gruss
derTeichfloh

HolzZahnRadUhrenSammler

Barney Green
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Barney Green » Sa 24. Feb 2018, 09:40

Hallo Teichfloh,

Weckwerk wohl ja, Minutenzeiger wohl nein, Zumindest die Nr, 611, fast gleich aussehend, ist auch eine Einzeigeruhr gewesen.

Gruß
Barney

Berrnd-Klaus
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Berrnd-Klaus » Sa 24. Feb 2018, 10:30

Hallo,
ich meine auch , daß da ein Minutenzeiger fehlt. Man kann glaube ich das Vierkant sehen und das große Zifferblatt dazu und Minuteneinteilung.
Mal sehen.
Gruß Bernd-Klaus

Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » Sa 24. Feb 2018, 10:58

Hallo!

Noch einmal vielen Dank für die nette Aufnahme hier.

Natürlich ist es üblich in Foren Fragen zu stellen, ich habe selber jahrelang eines betreut, trotz allem freue ich mich das ich mit meinem ersten Beitrag nicht gleich ein Fettnäpfchen mitgenommen zu haben scheine. ;-)

Ich habe Euch kurz meine Vorgeschichte geschildert und auch hier bitte ich etwas um Verständnis. Zum Lernen ist es aber nie zu spät und deshalb bin ich hier.


Zur Uhr.

Ich habe natürlich auch gegoogelt. Und ich bin auch nach Schweden gekommen, denn dort werden fast identische Uhren (mal mit Schlagwerk etc) in einem Auktionshaus angeboten. Nicht falsch verstehen. Der Preis als Bestätigung meines Kaufes interessiert mich nicht. Nicht das ich es über hätte aber DIE Uhr mußte ich einfach haben. Ich habe vor zwei Jahren in einem Museum (glaube es war Nümbrecht) gestanden und konnte nicht von den dort ausgestellten Standuhren lassen. Diese alten Damen haben es mir dann doch angetan.

Auf den ersten und dann auch zweiten Blick habe ich das Gehäuse als für das Alter doch recht gut erhalten eingestuft. Das Uhrwerk konnte ich nur kurz und im schlechten Licht betrachten. Was mir aber sofort aufgefallen ist das sogar noch handgeschmiedete Nägel vorhanden waren.Selbst Werkhalteschrauben geschmiedet!
Leider wurde die Pendelfeder durch schlechte Lagerung beschädigt, was mich etwas ärgert (zu meinen Lehrzeiten ein Schatz an den nur der Meister ran durfte) aber ich denke das man das hinbekommt!?

Verkauft wurde mir die alte Dame als Einzeigeruhr. Also nur Stunde. Aber die Uhr hat eine Weckeinrichtung. Recht einfach aber ich denke das müßte funktioniert haben. Der Weckzeiger ist auf dem Stundenzeiger und lässt sich drehen. Gewollt? Ich bin da noch am überlegen. Wie soll es sonst gehen?

Der Seilzug scheint mir als einzigstes nachträglich eingebaut worden zu sein. Ich denke vor 200 Jahren wurde Darm verwendet (ich denke durch mein Hobby komme ich an Darm) . Gibt es so etwas heute noch zu kaufen?

Es ist mir bewusst das das Gehäuse der Uhr nicht unbedingt im Vordergrund steht aber ich beschäftige mich schon gedanklich damit. Wie behandelt man Weichholz? Restaurieren lassen? So lassen wie es ist? Möbelpolitur?


Ich bin auf Eure Meinung sehr gespannt!!


Vorab schon einmal herzlichen Dank für Eure Antworten und ich werde versuchen Euch in Bildern auf dem laufenden zu halten auch wenn das Verkleinern hier recht mühsam ist(gibt es da Alternativen?)


Grüße und schönes Wochenende Jörg
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Chroniker
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Chroniker » Sa 24. Feb 2018, 12:59

Hallo Jörg,

also auf den ersten Eindruck ein wirklich guter Kauf! Alles original und auch gut erhalten. Diese Uhr hätte es mir auch sofort angetan, vor allem, da wir in unserer Wohnung viele historisch bemalten Bauernschränke haben. Da würde diese Uhr sehr gut dazupassen!

Das Werk ist für mich typisch in skandinavischer Bauweise, aber bei diesen Uhren bin ich kein Spezialist. Aber ich bin mir sicher, da werden sich noch andere im Forum melden.

Aber das Weckerwerk ist identisch mit Weckerwerken in Schwarzwälder Uhren: Die Weckzeit wird auf der Weckerscheibe des Zifferblattes auf die hintere Spitze des Stundenzeigers gedreht (gegen den Uhrzeigersinn!) Die Weckerscheibe müsste auf der Rückseite eine Aussparung haben, in die ein Hebel einfällt und das Weckerwerk frei gibt. Dann läuft der Wecker ab, bis das Gewicht unten ist.

Ich kann auf Deinen bisherigen Fotos Hebel des Weckerwerkes nicht eindeutig erkennen, aber ich gehe davon aus, dass die MEcchanik vollkommen den Schwarzwälder Weckerwerken entspricht.

Zum Gehäuse:

Das Gehäuse würde ich mit lauwarmem Spülmittelwasser und einem Schwamm von Staub und sonstigen Verunreinigungen säubern. Nur mit feuchtem Schwamm, aber nicht zu nasse. Das Holz darf sich nicht ausdehnen. Lieber immer wieder aufhören und trocknen lassen und dann wiederholen.

Zum Schluss würde ich die Bemalung mit einem farblosen Möbelwachs einreiben. Fertig!

Solltest Du im Gehäuse noch Wurmbefall haben, sollte der natürlich zuerst bekämpft werden. Aber dafür kann ich Dir auch Tipps geben.

Freundliche Grüße!

Chroniker

Jörg1966
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Re: alte Standuhr

Beitrag von Jörg1966 » Sa 24. Feb 2018, 15:02

Hallo Chroniker!

Danke für Deine Mühe.

Ich habe noch ein Bild angehängt welches das Weckwerk besser zeigt.

Ja mit dem Stundenzeiger und der Scheibe zum Einstellen der Weckzeit...das habe ich mir auch so gedacht. Oder so ähnlich. Die "Nase" auf der Rückseite ist auch vorhanden. Allerdings funktioniert es hier, so denke ich, spiegelverkehrt zu heutigen Weckern die ja eine Nase im Stundenrad haben in die das Weckrad "hineinfällt" und so auslöst. Bei der alten Dame wirtd meines erachtens der Hebel angehoben und so das Rad an der Seite freigegeben.

Ich denke auf der Auktionshausseite gesehen zu haben das um dieses Rad an der Seite auch ein Darm geschlungen war. Diente wohl wie eine Kette.

Da fällt mir noch ein...ein Teil vermisse ich etwas weiß aber nicht ob das zu dieser Zeit überhaupt üblich war. Ob es das gab und wenn nein wie das hier funktioniert. Bei Seilzug angetriebenen Uhren wird das Gewicht ja in ein Rad eingehangen um welches das Seil geschwungen wieder am Werk eingehangen wird. Das fehlt komplett.


Holzwurm: Wie bekomm ich denn raus das der noch aktiv ist? Ein zwei Löcher habe ich gesehen. Aber nicht viele. Den hört man doch?


Grüße Jörg
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